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Ricarda Lang: Nach Lanz-Panne! Moderatorin nimmt Grünen-Politikerin auseinander

Ricarda Lang wird in die Ecke gedrängt. Nachdem sich die Grünen-Politikerin bei "Markus Lanz" beim Thema Durchschnittsrente als unwissend geoutet hatte, wurde sie nun im nächsten Interview hart rangenommen.

Grünen-Politikerin Ricarda Lang wurde in einem Interview zu den Protesten der Landwirte jetzt hart rangenommen. (Foto) Suche
Grünen-Politikerin Ricarda Lang wurde in einem Interview zu den Protesten der Landwirte jetzt hart rangenommen. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Gerade erst hatte sich Ricarda Lang bei einem Auftritt in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" schwer blamiert, als sie die deutsche Durschnittrente viel zu hoch einschätzte. Die Grünen-Politikerin ging von 2.000 Euro pro Monat aus während sie jedoch dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung zufolge nach Abzug der Steuern und weiterer Abgaben bloß bei 1.384 Euro pro Monat liegt. Kurz nach der Blamage wurde Lang nun im nächsten Interview in die Mangel genommen.

In Erklärungsnot! Moderatorin geht Ricarda Lang nach Lanz-Panne an

Zugeschaltet in die BR-Sendung "Kontrovers" forderte Moderatorin Birgit Kappel Lang auf, die massenhaften Proteste gegen Ampel-Politik zu erklären. Die Einschätzung der Grünen-Politikerin: Auf der Strecke bekomme die Koalition zwar vieles gemeinsam hin, ein großes Problem der Ampel-Regierung sei es jedoch, dass man sich häufig gegenseitig ein Bein stelle. "Ich glaube, wir müssen mehr gemeinsam auftreten, für Kompromisse einstehen und auch darum werben", so die 30-Jährige, die von Kappel jedoch sogleich aufgefordert wurde, genauer ins Detail zu gehen: "Frau Lang, es geht doch nicht nur um die Kommunikation. Der Eindruck ist doch Folgender, die hart arbeitenden Menschen, insbesondere auf dem Land, fühlen sich gegängelt, nicht verstanden, bevormundet und vor allem für das, was sie tun, und wofür wir sie ja auch alle brauchen, nicht gewertschätzt. Wie wollen Sie das vertrauen zurückgewinnen." Lang sieht die Lösung darin, die Marktmacht der Bauern zu unterstützen. "Es kann nicht sein, dass Handelsketten hier in Deutschland unsere Landwirte einfach abzocken können, sondern wir müssen dafür sorgen, dass sie auf Augenhöhe verhandeln können, Preise auch im Vorherein festlegen können und so auch tatsächlich faire Preise für ihre Lebensmittel und damit auch für ihre harte Arbeit erzielen können", so die Grünen-Politikerin,

Birgit Kappel lässt Ricarda Lang im BR-"Kontrovers"-Interview nichts durchgehen

Langs Versuch, das Thema auf ein "neues Gerechtigkeitsversprechen" für die Mitte der Gesellschaft zu drehen, ließ Kappel nicht durchgehen, sprach stattdessen die von den Grünen geplante Fleischsteuer, eine Tierwohlabgabe, und die damit einhergehenden Kosten an: "Dank Inflation, insgesamt gestiegener Preise ätzt doch jetzt schon jeder an der Supermarktkasse. Nun noch eine Steuer obendrauf. Was bezwecken Sie denn mit dieser Fleischsteuer?" Wie Lang erklärte den Tierwohl-Cent als Unterstützung der Bauern beim Umbau der Ställe hinsichtlich artgerechterer Haltung. Zum Problem der höheren Ausgaben für Verbraucher hieß ihre Lösung: "Die Menschen müssen mehr Geld im Geldbeutel haben. Das heißt bessere Löhne durch mehr Tarifbindung und sie müssen auch am Ende des Monats mehr Geld haben, wenn zum Beispiel Miete und Nebenkosten abgegangen sind."

Die "Kontrovers"-Moderatorin hielt Lang jedoch beim Thema Landwirtschaft, erinnerte sie daran, dass die Kürzung des Agrardiesels, die zuletzt für die Massenproteste gesorgt hatten, alle Bauern betreffen. "Und noch dazu werden auch noch die Verbraucher gegen die Bauern ausgespielt. Das kann doch wirklich nicht in ihrem Sinne sein, oder doch?", konfrontierteKappel Lang, die daraufhin Fehler der Ampel-Regierung einräumte. Die im ersten Entwurf des Haushaltskompromisses geplante Abschaffung der Befreiung von der KfZ-Steuer  sowie des Agrardiesels hätte tatsächlich zu einer Überbelastung der Bauern geführt. Dass die KfZ-Steuer-Befreiung nun doch bleibt und der Agrardiesel "Schritt für Schrittt abgeschmolzen" hält sie für "einen ausgeglichenen Kompromiss". "Ich fände es auch falsch, wenn die Bundesregierung jetzt beim Agrardiesel komplett einknickt, weil ich glaube, das wäre auch ein falsches Signal an ganz viele andere Gruppen, die gerade auch einen Preis zahlen", so Lang. Ob die Landwirte das ähnlich sehen und nach vergangenen Protestaktionen nun Ruhe einkehrt, wird sich zeigen.

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/bua/news.de

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