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Kim Jong Un: "Unmenschlichkeit in US-Armee!" Nordkorea instrumentalisiert US-Soldaten für Propaganda 

Der 23-jährige US-Soldat Travis King überquerte die Grenze nach Nordkorea und wird dort seither festgehalten. Nun meldete sich die staatliche Nachrichtenagentur und behauptet, dass der Mann wegen Unmenschlichkeit in der US-Armee nach Nordkorea geflohen sei.

Ein US-Soldat ist nach Nordkorea übergelaufen. Für Kim Jong Un ein "Propaganda-Geschenk". (Foto) Suche
Ein US-Soldat ist nach Nordkorea übergelaufen. Für Kim Jong Un ein "Propaganda-Geschenk". Bild: picture alliance/dpa/KCNA/KNS | Uncredited

Vor einem Monat hat der junge US-Soldat Travis King unerlaubt die innerkoreanische Grenze übertreten. Nun meldete sich Nordkoreas Machtapparat erstmals zum Verbleib des Mannes und instrumentalisiert ihn für seine Propaganda.

Travis King überquerte illegal die Grenze nach Nordkorea: Kim Jong Un instrumentalisiert US-Soldaten für Propaganda

Wie die staatlich kontrollierten Medien des abgeschotteten Landes am Mittwoch berichteten, habe der 23-Jährige bei Ermittlungen zugegeben, illegal nach Nordkorea eingedrungen zu sein. Er sei aus Verärgerung über "die unmenschliche Behandlung und die rassistische Diskriminierung in der US-Armee" nach Nordkorea übergetreten. Nach Darstellung Pjöngjangs äußerte der Mann den Wunsch, in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen, weil er "desillusioniert wegen der ungleichen amerikanischen Gesellschaft" sei.

Warum flüchtete der US-Soldat nach Nordkorea?

Seit seinem Verschwinden gibt der Fall des US-Soldaten jedoch Rätsel auf. Über seine Motive und Pläne war zunächst nichts bekannt. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, hatte King in Südkorea wegen einer Straftat eine gewisse Zeit in einer Haftanstalt verbracht. Nun hätte er eigentlich nach Hause zurückkehren sollen. Doch es kam anders: Nach Angaben der US-Streitkräfte in Südkorea hatte King an einer kommerziellen Tour entlang des südkoreanischen Teils der entmilitarisierten Zone teilgenommen und dann die Grenze zu Nordkorea absichtlich übertreten. Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, rief Travis King "Hahaha" und lief bei der Besichtigung eines Grenzgebäudes über. Nach dem Übertritt nach Nordkorea versicherte das Pentagon, den US-Soldaten nach Hause holen zu wollen.

Die sogenannte entmilitarisierte Zone trennt die beiden koreanischen Staaten voneinander. In den vergangenen Jahrzehnten überquerten mehrfach US-Amerikaner die Grenze zu Nordkorea ohne Erlaubnis. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen. Nun wird befürchtet das Travis King ebenfalls zum Spielball von Kim Jong Un werden könnte.

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/rad/news.de/dpa

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