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Ukraine-Krieg aktuell: Russen-Offensive zerschlägt Kriegspläne! Ukrainische Verteidigungslinien durchgestoßen

Kehrtwende im Ukraine-Krieg? Eigentlich wollte die Ukraine mit ihrer großangelegten Gegenoffensive weitere Landesteile zurückerobern und die russischen Besatzer von der Krim vertreiben. Doch nun kommt scheinbar alles anders. Die Russen schlagen heftig zurück.

Ukrainische und russische Truppen liefern sich im Osten und Süden heftige Gefechte. (Foto) Suche
Ukrainische und russische Truppen liefern sich im Osten und Süden heftige Gefechte. Bild: picture alliance/dpa/AP | Libkos

Schwerer Rückschlag für die ukrainische Großoffensive! An vielen Frontabschnitten im Osten und Süden gibt es heftige Angriffe von russischen Truppen. Eine neue Großoffensive der Russen zwingt die Ukraine nun sogar zu Evakuierungen.

Evakuierung von mehr als 11.000 Menschen! Heftige Russen-Angriffe auf Osten und Süden der Ukraine

Die ukrainischen Behörden haben nach Angriffen auf die ostukrainische Stadt Kupjanskdie Evakuierung von 37 Ortschaften in der Region angeordnet. Laut einer Liste, die die städtische Militärverwaltung am Donnerstag veröffentlichte, handelt es sich neben kleineren Dörfern im nördlichen und südlichen Umland auch um die am Ostufer des Flusses Oskil gelegenen Teile der Stadt. Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, seien betroffen, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow.

Die Ukraine hatte die Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im vergangenen Jahr aus russischer Besatzung befreit. Die Stadt und das Umland wurden danach immer wieder Ziel des russischen Beschusses. In der Nacht zum Donnerstag soll eine Fliegerbombe des Typs Fab-25 das Gebäude der Stadtverwaltung beschädigt haben, wie Synjehubow auf seinem Telegram Kanal berichtete. Zudem sollen in derselben Nacht im nur wenige Kilometer entfernten Dorf Kindraschiwka zwei Zivilisten durch russischen Beschuss verletzt worden sein. Das Dorf steht nun ebenfalls auf der Liste der zu evakuierenden Ortschaften.

Neue Russen-Offensive zerschlägt ukrainische Verteidigungsstellungen

Auch fernab der Front im Westen der Ukraine wurden russische Angriffe gemeldet. Nach Angaben der örtlichen Behörden soll bei Dubno in der Region Riwne in der Nacht ein Öldepot durch einen russischen Drohnenangriff zerstört worden sein. Insgesamt habe Russland in der Nacht zehn Kamikaze-Drohen iranischer Bauart gegen das Nachbarland eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Sieben davon seien von der Luftverteidigung abgeschossen worden. Unabhängig lassen sich Angaben aus dem Kriegsgebiet oft nicht direkt überprüfen.

Die angekündigte Evakuierung feiern russische Kriegsblogger als riesigen Erfolg. Blogger Felix Dscherginski schreibt, dass die Regierung in Kiew aufgrund der russischen Erfolge in Panik sei und nun versuche zu retten, was zu retten sei."Die Lage in Kupjansk ist günstig für uns", zitiert die "Bild". "Während der Offensive kamen Einheiten der russischen Streitkräfte in die Nähe von Synkiwka, eine der letzten Siedlungen vor Kupjansk in der Region Charkiw. Kupjansk, von dem die russische Armee jetzt nur noch sieben Kilometer entfernt ist, sowie die umliegenden Objekte der Streitkräfte der Ukraine liegen nun in der Zerstörungszone der russischen Artillerie", erklärte Kreml-Blogger Boris Roschin auf Telegram.

Angeblich versuchen russische Truppen den Fluss Oskil zu überqueren. Seit Oktober 2022 stellt der Fluss in der Region Charkiw die Front-Linie dar. "Russische Streitkräfte rücken in Richtung Kamjanka und Dworitschna vor", schreibt Roschin. An den vergangenen Tagen berichteten neutrale Beobachter von russischen Erfolgen in der Region. Die russischen Truppen rückten teils bis zu drei Kilometer vor und haben die ukrainischen Verteidigungsstellungen durchstoßen. 

Scheitert die ukrainische Großoffensive? 

Unterdessen versuchen ukrainische Truppen in Richtung Melitopol und Berdjansk im Süden vorzurücken. Dort hofft die ukrainische Armee mit ihrer Gegenoffensive, das Asowsche Meer zu erreichen und die russische Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim zu unterbrechen. In der Region haben sich die russischen Truppen aber besonders stark verschanzt. Doch die russische Großoffensive könnte diesen Plan nun verhindern, da die ukrainische Armee seine Reserven aufgrund der Angriffe nun aufteilen müsse.

Die ukrainische Offensive läuft seit zwei Monaten, bleibt aber bisher hinter den hohen Erwartungen zurück. Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert bereits seit Februar vergangenen Jahres.

Die ukrainische Großstadt Saporischschja wurde am Donnerstagabend erneut mit Raketen beschossen. Dabei sei mindestens ein Mensch getötet worden, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Am Vortag hatten russische Raketen in der Stadt mindestens drei Menschen getötet. Zwei der Toten waren nach ukrainischen Berichten junge Straßenmusikerinnen, die noch kurz zuvor Musik gemacht hatten.

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/bos/news.de

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