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AKW-Abschaltung in Deutschland: Aufruf an Kanzler Scholz! Klimaforscher wollen an Atomkraft festhalten

Am Wochenende sollen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Angesichts der derzeitigen Energiekrise können viele Bürger und Politiker diese Maßnahme nicht nachvollziehen. Sogar renommierte Wissenschaftler rufen jetzt in einem offenen Brief  Kanzler Olaf Scholz zum Umdenken auf.

Auch das Atomkraftwerk Emsland soll am Samstag, 15. April, endgültig abgeschaltet werden. (Foto) Suche
Auch das Atomkraftwerk Emsland soll am Samstag, 15. April, endgültig abgeschaltet werden. Bild: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Am Samstag, 15. April ist es soweit: Nach einer Entscheidung der Bundesregierung vom vergangenen Herbst werden die drei letzten noch betriebenen deutschen Atomkraftwerke vom Netz genommen. Die Entscheidung wird angesichts der derzeitigen Energiekrise in Deutschland durch den Ukraine-Krieg von verschiedenen Seiten scharf kritisiert. Nicht nur Politiker von CDU, CSU, AfD oder sogar der Ampel-Partei FDP sowie Wirtschaftsvertreter halten den Atomausstieg zu diesem Zeitpunkt für falsch. Selbst einige Klimaforscher und Physik-Nobelpreisträger wenden sich nun mit einem eindringlichen Appell an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Klimaforscher und Nobelpreisträger fordern Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke

In einem vom Umweltschutzverein "RePlanet DACH" initiierten offenen Brief fordern die führenden internationalen Wissenschaftler angesichts der Energiekrise und der Bedrohung durch den Klimawandel den Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke Emsland, Isar II und Neckarwestheim II. Die Unterzeichner würden zwar die Anstrengungen der Bundesregierung begrüßen, die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland zu verringern. Sie kritisieren allerdings auch, dass die CO2-Emissionsziele durch die verstärkte Nutzung der Kohlekraft im Jahr 2022 um 40 Millionen Tonnen überschritten wurde. Die drei AKWs, die nun vom Netz genommen werden, könnten im Jahr mehr als zehn Millionen Haushalte mit Strom (im Jahr 2022 insgesamt 32,7 Milliarden Kilowattstunden) versorgen. "Durch die somit geringere Menge an benötigtem Strom aus Kohlekraftwerken könnten bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden", heißt es.

Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz: Regierung soll im Kampf gegen Klimawandel auf Kernenergie setzen

Die Forscher verweisen auf andere Länder wie zum Beispiel Frankreich, Großbritannien oder Polen, die ihre Haltung zur Kernenergie angesichts der aktuellen Entwicklungen bereits überdacht haben. "Die Kernenergie in Deutschland kann klar ersichtlich zur Linderung der Energiekrise und dem Erreichen der deutschen Klimaziele beitragen", behaupten sie. Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes zählen unter anderem die Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing (1985, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung) und Steven Chu (1997, Lawrence Berkeley National Laboratory, Ex-Energieminister der USA unter Barack Obama) sowie diverse Klimaforscher Physiker und Ökonomen.

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/bua/news.de

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