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Schock für Wladimir Putin: Munitionslager leer? Russland setzt alte Geschosse im Ukraine-Krieg ein

Wladimir Putin verzeichnet immer mehr Verluste. Vor allem die Munition geht den Truppen aus. Deshalb muss das russische Militär alte Geschosse einsetzen. Der Kreml will aber die Produktion ankurbeln, was sich aber offenbar als schwierig erweist.

Dem russischen Militär geht die Munition aus. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Dem russischen Militär geht die Munition aus. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Сергей Луговский

Seit über einem Jahr dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine an. Für das russische Militär läuft der Plan aber alles andere als glatt. In den letzten Monaten musste der Kreml zahlreiche Verluste verzeichnen. Mittlerweile soll den russischen Truppen sogar die Munition ausgehen. Deshalb müssen sie offenbar auf alte Projektile.

Munitionsmangel im Ukraine-Krieg: Putins Truppen müssen alte Geschosse einsetzen

Wegen Munitionsmangel nutzt Russland im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung veraltete Geschosse. Die Munition sei zuvor als unbrauchbar eingestuft worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

"In den vergangenen Wochen hat sich der russische Mangel an Artilleriemunition vermutlich so verschlechtert, dass an vielen Frontabschnitten die Geschosse streng rationiert werden", hieß es in London. "Dies war mit ziemlicher Sicherheit ein zentraler Grund dafür, warum keine russische Einheit zuletzt eine nennenswerte Offensive starten konnte." Das britische Verteidigungsministerium fügte hinzu: "Russland hat mit ziemlicher Sicherheit bereits auf die Ausgabe alter Munitionsbestände zurückgegriffen, die zuvor als unbrauchbar eingestuft worden." waren.

Wladimir Putin will Munitionsproduktion ankurbeln - Experten sehen Probleme

Die russische Verteidigungsindustrie nehme immer stärkere Züge einer Kommandowirtschaft an, hieß es in London weiter. Die Führung in Moskau habe erkannt, dass die Branche im "zunehmend zermürbenden" Krieg eine entscheidende Schwachstelle sei. Deshalb versucht Wladimir Putin nun die Herstellung anzutreiben. "In einem Präsidialerlass vom 03. März 2023 wurden Maßnahmen festgelegt, mit denen das Ministerium für Handel und Industrie die Befugnisse der Leiter von Rüstungsbetrieben, die ihre Produktionsziele nicht erreichen, umgehen kann."

Experten sehen hier aber schwarz. Avril Haines, Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste, während eines Kamingesprächs auf dem Reagan National Defense Forum, sagte dazu, dass die Munitionsbestände "ziemlich schnell" zur Neige gehen. Russland sei nicht in der Lage genug Geschosse herzustellen. Besonders diePräzisionsmunition gehe dem Land aus.

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Russland stockt Munitionsvorrat mit Geschossen aus Nordkorea und dem Iran auf

Um die Bestände aufzufüllen, soll Russland zuletztArtilleriemunition aus Nordkorea erhalten haben. Auch der Iran belieferte das russische Militär mit Munition, berichtete "Sky News" am 8. März 2023. "Der Iran hat zwei Frachtschiffe in die Kampfzone in der Ukraine geschickt, die etwa 200 neue Schiffscontainer mit Munition für die russischen Kämpfe in der Ukraine geladen haben", zitiert das Portal eine ungenannte Sicherheitsquelle. Die Lieferung enthält vermutlichMillionen von Kugeln und Hunderttausende Granaten. 

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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/bua/news.de/dpa

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