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"General Frost" im Ukraine-Krieg: Soldaten schlecht auf Winter vorbereitet! Kreml muss mit Verlusten rechnen

Den russischen Truppen könnte in den kommenden Monaten eine harte Zeit bevorstehen. Denn die Bedingungen im Winter spielen Experten zufolge der Ukraine in die Karten. Verliert Wladimir Putin viele Soldaten?

Der Winter könnte im Ukraine-Krieg ein entscheidender Faktor werden. (Foto) Suche
Der Winter könnte im Ukraine-Krieg ein entscheidender Faktor werden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

In den kommenden Monaten könnte der Ukraine-Krieg Experten zufolge "eingefroren" werden. Bedingungen für die Kämpfe sind im Winter erschwert. Vermutlich bereiten sich deshalb sowohl die ukrainische als auch die russische Seite auf eine größere Offensive im Frühjahr vor. Doch die Kreml-Truppen könnten schon jetzt Probleme in der kälteren Jahreszeit bekommen.

Wetter könnte zum entscheidenden Faktor im Ukraine-Krieg werden

Denn wie das russischsprachige Investigativ-Magazin "The Insider" analysiert, sind die Ukrainer auf das schlechte Wetter und die damit widrigen Bedingungen für das Militär im eigenen Land besser vorbereitet. Die Winter dort sind nasskalt, die Tage viel kürzer. Panzer können sich nur schwer im Matsch fortbewegen. Soldaten werden schneller krank. Zudem ist der Zeitraum, in dem verwundete Männer gerettet werden können, um die Hälfte verkürzt. Es wird weiterhin mehr Nachschub an Verpflegung und Ausrüstung benötigt. Bei falschen Befehlen durch unfähige Kommandeure, könnte dies laut "The Insider" dazu führen, dass die Russen hohe Verluste erleiden, "selbst wenn die Ukrainer keinen einzigen Schuss abgeben".

Wladimir Putin zu naiv? Ukraine wohl besser auf den Winter vorbereitet

Die Nato liefert der Ukraine beispielsweise warme Winterkleidung und nützliche Ausstattung wie Zelte. Zudem bauen die Truppen aus Kiew Unterstände, in denen es aufgrund von Wärmedämmstoffen bis zu 22 Grad warm wird. Solche Maßnahmen von Russland seien hingegen nicht bekannt. "Noch bevor sie [die Kreml-Soldaten] das ukrainische Territorium betraten, posteten mobilisierte Männer Videos von sich, wie sie sich am Feuer aufwärmen. Eine solche Art, sich in einem Kampfgebiet aufzuwärmen, würde zu einer sofortigen Entdeckung und einem Artillerieschlag führen. In anderen Videos bedanken sich die Soldaten bei Verwandten und Freiwilligen für den Kauf von warmer Kleidung und Spitzhacken (!), dank derer sie erwarten, 'im Winter unter Feldbedingungen normal zu leben'," heißt es. Die Winterkleidung müssten sich die Kreml-Kämpfer selbst besorgen.

Russland betont Vorteil durch "General Frost"

Russland benutzt die Kälte aber auch als Waffe. So sorgen die Kreml-Truppen seit Monaten mit Luftangriffen auf die ukrainische Energie-Infrastruktur dafür, dass Millionen Menschen ohne Strom und Heizung auskommen müssen. Laut Kreml-Propaganda habe der sogenannte "General Frost" bei früheren Kriegen gegen Napoleon oder Adolf Hitler Russland zudem immer in die Karten gespielt. Allerdings seien die Wetterbedingungen laut Historikern nie der entscheidende Faktor bei den Kämpfen gewesen. "Sowohl Napoleon als auch Hitler und die Expeditionskorps ausländischer Truppen im Krimkrieg und im Bürgerkrieg kämpften im Winter auf feindlichem Gebiet, weit entfernt von ihren hinteren Linien und mit einer Logistik, die sich über enorme Entfernungen erstreckte. Russland hingegen genoss 1812 und 1941-1945 die Unterstützung seiner westlichen Verbündeten. Diesmal sind es russische Truppen, die auf fremdem Territorium kämpfen, während der Feind westliche Hilfe erhält", analysiert "The Insider".

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