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Krankenkassen in Geldnot: Beitragshammer! So viel müssen Versicherte ab 2023 mehr zahlen

In den Kassen der gesetzlichen Krankenversicherungen klafft ein riesiges Loch von 17 Milliarden Euro, das gestopft werden muss. Deshalb werden die Krankenkassen-Beiträge 2023 erneut steigen. Wir verraten, wie viel Versicherte ab 2023 mehr bezahlen müssen.

Die Krankenkassen-Beiträge sollen 2023 erneut steigen. (Foto) Suche
Die Krankenkassen-Beiträge sollen 2023 erneut steigen. Bild: AdobeStock/ Setareh

In den Kassen der gesetzlichen Krankenversicherungen klafft ein Milliardenloch. Um das Minus von 17 Milliarden Euro im nächsten Jahr aufzufangen, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Krankenkassen-Beiträge 2023 anheben. Geplant sind unter anderem auch ein zusätzlicher Bundeszuschuss von zwei Milliarden Euro, ein Abbau von Finanzreserven bei den Kassen, ein Beitrag der Pharmaindustrie und der Wegfall einer Extra-Honorierung für Neupatienten in Praxen.

Beitragshammer! So viel müssen Versicherte 2023 an die Krankenkassen mehr zahlen

Wie unter anderem die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, werden die Krankenkassen-Beiträge damit auf einen neuen Rekordwert steigen. Der Pflichtanteil wird um 0,3 Punkte angehoben und beträgt damit durchschnittlich 16,2 Prozent des Bruttolohns. Dies geht aus Änderungsanträgen der Ampel-Fraktionen zum Spargesetz von Karl Lauterbach hervor, die dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) vorliegen sollen.

Schätzerkreis bringt Beitrags-Erhöhung um nur 02, Punkte ins Spiel

Der sogenannte Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung hatte noch vergangene Woche eine Beitragserhöhung um lediglich 0,2 Punkte ins Spiel gebracht. "Jeder Euro zum Schließen der Finanzierungslücke, der nicht durch steigende Zusatzbeiträge finanziert werden muss, zählt für die Menschen", sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, am Donnerstag. Der Verband bezog sich damit auf eben jene neue Daten des Schätzerkreises, wonach der durchschnittliche Zusatzbeitrag für 2023 rechnerisch noch um 0,2 Punkte statt um bisher angenommene 0,3 Punkte anzuheben wäre.

Karl Lauterbach muss 17-Milliarden-Loch stopfen

Das Bundesgesundheitsministerium erklärte kurz darauf zu den frischen Zahlen des Schätzerkreises, es gebe demnach etwas mehr finanziellen Spielraum als ursprünglich erwartet. Karl Lauterbach sprach von "guten Nachrichten für die gesetzlich Krankenversicherten". Wenn der Bundestag das Gesetz verabschiede wie vorgesehen, könnte auf ein Darlehen der GKV von einer Milliarde Euro verzichtet werden.

Krankenkassen-Beiträge steigen 2023 auf Rekordwert

Doch daraus scheint nichts zu werden. Laut "Bild" ist das Defizit der Krankenkassen höher, als bisher angenommen und ein "zu tiefer Griff in die Rücklagen könnte einzelne Kassen wirtschaftlich gefährden." Deshalb werden die gesetzlichen Krankenversicherer nun offenbar doch ein Darlehen von einer Milliarde Euro beim Bund aufnehmen müssen. Und die Krankenkassen-Beiträge werden um die bereits angedrohten 0,3 Punkte steigen.

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/bua/news.de/dpa

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