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Wladimir Putin: Kreml-Tyrann in Falle getappt! Historiker prophezeit Kriegsende

In den vergangenen Wochen kassierte Wladimir Putin in der Ukraine zahlreiche Rückschläge. Während die Angst vor einem Atomschlag wächst, prophezeit ein US-Historiker bereits das Ende des Kriegs. Das dürfte jedoch ganz anders kommen, als bislang angenommen.

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Muss Wladimir Putin seine Truppen aus der Ukraine abziehen, um seine eigene Macht zu sichern? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

Seit mehr als sieben Monaten führt Wladimir Putin in der Ukraine einen erbitterten Angriffskrieg. Die russischen Truppen mussten in den vergangenen Wochen zahlreiche Rückschläge hinnehmen. Wie lange wird der Kreml-Chef seine "militärische Spezialoperation" noch aufrecht erhalten können?

Ukraine-Krieg bald beendet? Historiker erklärt, warum Wladimir Putin seine Truppen schon bald zurückziehen werde

Während US-Präsident Joe Biden bereits von einem drohenden "Armageddon" spricht und Angst vor einem Atomschlag schürt, glaubt Timothy Snyder, Historiker an der Yale University, nicht daran, dass Russland Nuklearwaffen einsetzen werde. Er hält ein anderes Szenario für wahrscheinlicher. Demnach könnte der Ukraine-Krieg damit enden, dass sich Putin zurückziehen werde. Der Grund: Niemand könne sich den Krieg dauerhaft leisten.

In einem Beitrag auf seiner Homepage analysiert Snyder, wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine enden könne. "Zunächst konnte sich niemand vorstellen, dass der russisch-ukrainische Krieg beginnen könnte. Und doch begann er. Und jetzt kann sich niemand vorstellen, wie er enden wird. Und doch wird er enden", schreibt der Osteuropa-Historiker. "Der Krieg endet, wenn die ukrainischen militärischen Siege die russischen politischen Realitäten verändern. Ein Prozess, der meiner Meinung nach bereits begonnen hat."

Machtkampf in Russland! Wladimir Putin sitzt in der Falle

Laut Snyder werde der Krieg in der Ukraine unmerklich in einen "russischen Machtkampf" übergehen, der einen Rückzug der russischen Truppen erfordere. Bislang habe Wladimir Putin diese Möglichkeit jedoch noch nicht erkannt. Der Kreml-Chef hätte bis zum Sommer aus der Ukraine abziehen und über die Massenmedien den Sieg erklären können. Die russische Bevölkerung wäre zufrieden gewesen. Doch nun sitze Putin in der Falle. Mit der Mobilisierung wurde das Machtsystem komplett ins Wanken gebracht. "Der Boden unter Putins Füßen hat sich verschoben", schreibt Snyder weiter. Die politische Karriere von Wladimir Putin basiere auf der Nutzung der kontrollierten Medien, um die Außenpolitik in ein beruhigendes Spektakel zu verwandeln.

Das Überleben des Regimes hänge demnach von zwei Faktoren ab. "Was im Fernsehen passiert, ist wichtiger als das, was in der Realität passiert, und was im Ausland passiert, ist wichtiger als das, was zu Hause passiert", erklärt der Historiker. Durch die Mobilisierung ist die Realität des Krieges jedoch in Russland angekommen. "Es gibt einen Riss sowohl in der Elite als auch in der öffentlichen Meinung in Russland, und dieser wird nun auch im Fernsehen sichtbar. Einige meinen, der Krieg sei eine heilige Sache und könne gewonnen werden, wenn Köpfe rollen, die Führung sich ehrenhaft verhält und mehr Männer und Material an die Front geschickt werden." Und weiter: "Dies ist eine Falle für Putin, denn er schickt bereits alles, was er kann. Diese Stimmen lassen ihn schwach aussehen. Andere meinen, dass der Krieg ein Fehler war. Diese Stimmen werden ihn als dumm dastehen lassen." FürTimothy Snyder steht fest: "Wenn ein Krieg im Ausland die eigene Position schwächt, und wenn dieser Krieg nicht gewonnen werden kann, ist es besser, ihn heute als morgen zu beenden."

Droht Wladimir Putin ein Putsch aus den eigenen Reihen?

Doch damit nicht genug: Zudem stellen zwei führende russische Politiker den Kreml-Chef öffentlich bloß. "Ramsan Kadyrow und Jewgeni Prigoschin haben das russische Oberkommando ziemlich heftig kritisiert. Da jeder weiß, dass Putin das eigentliche Kommando führt, muss dies spaltend wirken", schreibt Snyder. Kadyrow spielt auf dem Schlachtfeld zwar keine strategische Rolle, dennoch setzt er sich in den sozialen Medien reichweitenstark in Szene. Als einer der Ersten forderte er die Mobilisierung. Als diese ausgerufen wurde, erklärte er jedoch, dass seine Leute nicht einberufen werden. "Man könnte daraus schließen, dass er seine Männer für etwas anderes aufspart", meint Snyder. AuchPrigoschin scheint einen ähnlichen Kurs zu fahren. Der Wagner-Milizen-Chef mobilisiert Gefängnis-Insassen ohne Kampferfahrung und hält seine eigenen Männer zurück.

"Prigoschin und Kadyrow rufen zu einer Verschärfung des Krieges auf und verhöhnen das russische Oberkommando in aggressivstem Ton, scheinen aber gleichzeitig ihre eigenen Männer zu schützen. Auch das scheint eine Falle zu sein. Indem sie die Art und Weise, wie der Krieg geführt wird, kritisieren, schwächen sie Putins Informationskontrolle; indem sie ihn zwingen, Verantwortung zu übernehmen, obwohl sie dies nicht tun wollen, stellen sie seine Position weiter bloß. Sie sagen ihm, er solle einen Krieg gewinnen, den sie selbst nicht zu gewinnen versuchen", fasst Snyder zusammen. Droht Wladimir Putin ein Putsch?

"Die Logik der Situation begünstigt denjenigen, der dies am schnellsten erkennt und in der Lage ist, zu kontrollieren und umzuschichten. Wenn die Kaskade erst einmal begonnen hat, macht es für niemanden mehr Sinn, russische Truppen in der Ukraine zu haben", schreibt Snyder. "Daraus folgt wiederum nicht zwangsläufig, dass es in Russland zu bewaffneten Zusammenstößen kommen wird: Wenn die durch den Krieg in der Ukraine geschaffene Instabilität nach Hause kommt, werden die russischen Führer, die von dieser Instabilität profitieren oder sich vor ihr schützen wollen, ihre Machtzentren in der Nähe von Moskau haben wollen." Wenn das Szenario eintritt, wie der Historiker vorhersagt, werde Putin keinen Vorwand benötigen, um sich aus der Ukraine zurückzuziehen, denn er werde dies für sein eigenes politisches Überleben tun.

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