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Massenhinrichtung im Iran: 12 Gefangene erhängt! Regierung nimmt Minderheiten ins Visier

Im Gefängnis von Zahedan im Iran sind zwölf Menschen, darunter eine Frau, hingerichtet worden. Bei den Todesopfern handelt es sich ausschließlich um Belutschen, Angehörige einer Minderheit in der Islamischen Republik. Sie wurden wegen Drogendelikten und Mord verurteilt.

Im Iran wurden zwölf Belutschen hingerichtet. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Im Iran wurden zwölf Belutschen hingerichtet. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Nomad_Soul

Der Iran zählt zu den Ländern auf dieser Welt, in denen die Todesstrafe weiterhin eine gängige Praxis ist. Aktivisten werfen der Regierung der Islamischen Republik vor, Hinrichtungen für politische Zwecke zu missbrauchen. Ein neuer Fall im Gefängnis von Zahedan sorgt wieder einmal für Aufsehen.

Massenhinrichtung im Iran: Zwölf Belutschen wurden erhängt

Wie die Nichtregierungsorganisation Iran Human Rights (IHRNGO) berichtet, sind am Montag, 6. Juni, elf belutschische Männer sowie eine belutschische Frau in der Haftanstalt hingerichtet worden - sechs von ihnen wegen Drogendelikten, sechs wegen Mordes. Die erhängte Frau soll ihren Ehemann getötet haben. Laut IHRNGO wurden 2021 im Iran mindestens 126 Menschen wegen Drogenvergehen hingerichtet, dies entspreche einer Verfünffachung im Vergleich zu den drei Jahren zuvor. 21 Prozent dieser Hinrichtungen entfielen auf Belutschen, obwohl diese Minderheit nur zwei bis sechs Prozent der iranischen Bevölkerung ausmache. Des Weiteren habe es in den ersten fünf Monaten des Jahres bereits 168 Hinrichtungen gegeben, 50 Prozent mehr als im entsprechenden Zeitraum 2021.

Zahl der Hinrichtung in der Islamischen Republik steigt

Fast zeitgleich veröffentlichte "Human Rights Watch" einen Bericht, der die Massenhinrichtung tausender politischer Gefangener im Iran im Jahr 1988 als Verbrechen gegen die Menschlichkeit belegt. Außerdem zeigen Zahlen von "Amnesty International", dass die Gesamtzahl der Hinrichtungen im Iran 2021 um 28 Prozent auf mindestens 314 stieg - insbesondere nach der Wahl des neuen Präsidenten Ebrahim Raisi kam es zu mehr Exekutionen.

Iran Human Rights: Internationale Gemeinschaft muss handeln

Mahmood Amiry-Moghaddam, Direktor von Iran Human Rights sagte: "Die Todesstrafe ist das wichtigste politische Instrument der Behörden, um zu unterdrücken und Angst in der Gesellschaft zu verbreiten. Die schwächsten und am stärksten marginalisierten Bevölkerungsgruppen sind die am wenigsten kostspieligen Opfer der Todesstrafe. Das Volk und die internationale Gemeinschaft können handeln, indem sie ihre politischen Kosten erhöhen."

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/loc/news.de

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