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Ursula von der Leyen: "Ökologische Sünde!" EU-Chefin für 19-Minuten-Flug heftig kritisiert

Für einen 19-Minuten-Flug von Wien nach Bratislava muss sich Ursula von der Leyen nun heftige Kritik gefallen lassen. Laut EU-Kommission gab es angeblich keine andere "logistische Möglichkeit". Der europäische Steuerzahlerbund spricht von einer "ökologischen Sünde".

Ursula von der Leyen fliegt 50 Kilometer mit dem Privatjet und tritt das Klima mit Füßen. (Foto) Suche
Ursula von der Leyen fliegt 50 Kilometer mit dem Privatjet und tritt das Klima mit Füßen. Bild: dpa

Um den Umstieg auf die Bahn als nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern, erklärte die EU 2021 zum "Jahr der Schiene". Man könnte davon ausgehen, dass EU-Politiker mit gutem Beispiel voran gehen. Doch weit gefehlt: Statt mit der Bahn tourte Kommissions-Chefin Ursula von der Leyen im Sommer mit einem Privatjet von Land zu Land, um die Freigabe von EU-Corona-Geldern zu feiern. Die CO2-Bilanz war ihr dabei offenbar egal.

Privatjet statt Zug für Dienstreise! Ursula von der Leyen fliegt 50 Kilometer

Besonders absurd war der Flug am 21. Juni 2021. An diesem Tag flog Ursula von der Leyen mit ihrem Gefolge von Wien nach Bratislava. Beide Städte trennen knapp 50 Kilometer voneinander. Statt mit der Bahn oder dem Auto zu fahren, entschied sich die EU-Kommissions-Chefin für das klimaschädlichste Verkehrsmittel. Während sie mit dem Privatjet zwar nur 19 Minuten von Österreich bis in die Slowakei brauchte, blies sie allerdings auch 1.130 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre. Eine Zugfahrt hätte zwar mit 1 Stunde und 7 Minuten deutlich länger gedauert, dafür wäre der CO2-Ausstoß nahezu 0.

EU-Kommission begründet Flugzeug-Nutzung mit engem Reiseplan

Das Verhalten der EU-Politikerin ist äußerst fragwürdig: "Wir brauchen die Bahn als nachhaltigen Verkehrsträger mehr denn je zuvor, um unsere Ziele des Europäischen Green Deal zu erreichen", sagte von der Leyen beim Schienen-Gipfel im Mai. Doch die EU-Kommission hat eine einfache Erklärung. "Mit Abflug und Ankunft in Belgien waren es bei dieser Reise der Präsidentin sieben Länder in zwei Tagen. Alternativen wurden geprüft, doch es gab logistisch keine andere Möglichkeit. Die Präsidentin musste noch am Abend mit demselben Flugzeug von Bratislava nach Riga fliegen. Hinzu kommt, dass es wegen Corona Bedenken gab, Linienflüge oder Züge zu nutzen. Die Crew, die alle sechs Flüge betreut hat, war "komplett Corona-getestet", zitiert die "Bild" einen Sprecher. Dabei hatte die Kommission den Reiseplan selbst so festgelegt.

"Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben!" Kritik an Ursula von der Leyen

Beim Klima-Gipfel in Glasgow drängt sie auf Tempo. Während die EU-Chefin immer wieder die "Vorreiterrolle" der EU beim Klimaschutz betont, zeigt ihr Verhalten etwas ganz anderes. Laut dem britischen "Telegraph" nutzte Ursula von der Leyen bei 34 Dienstreisen ganze 18 Mal einen Privatjet. 

"Dieser Flug wird dreifach teuer für die Kommissionspräsidentin. Denn: Er kostete viel Steuergeld, viel Zeit für die Wege von und zu den Flughäfen und vor allem: viel Glaubwürdigkeit. Dieser Kurzstreckenflug ist eine ökologische Sünde", kritisiert Michael Jäger vom Europäischen Steuerzahlerbund im Gespräch mit der "Bild". "Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben. Ansonsten wird man unglaubwürdig", sagte CDU-Abgeordnete Jana Schimke dem Blatt.

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/fka/news.de

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