Flugzeugabsturz in Indien: "Überall Leichen und Wrackteile": Boeing explodiert nach Absturz - 265 Tote

Kurz nach dem Abflug stürzt eine Maschine in Indien ab. 241 Menschen an Bord kommen bei dem Unglück ums Leben - nur ein Mann überlebt. Der Flugschreiber soll nun Aufschluss über die Ursache geben.

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Rauch steigt nach dem Absturz eines Flugzeugs in Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat auf. (Foto) Suche
Rauch steigt nach dem Absturz eines Flugzeugs in Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat auf. Bild: picture alliance/dpa/MOHAN NAKUM/AP | MOHAN NAKUM
  • Flugzeugabsturz in Indien - massive Explosion
  • Überlebende gefunden - 241 Tote
  • Absturzursache weiter unklar

Nach dem Flugzeugabsturz in Indien mit mehr als 240 Toten haben die Behörden den für die Untersuchungen zur Unglücksursache wichtigen Flugdatenschreiber der Maschine gefunden. "Das bedeutet einen wichtigen Schritt vorwärts in den Untersuchungen", schrieb der Minister für Zivilluftfahrt, Ram Mohan Naidu Kinjarapu, auf X. Das Gerät wurde demnach innerhalb von 28 Stunden nach dem Absturz von der Behörde für Flugunfalluntersuchung an der Unglücksstelle in Ahmedabad im Westen des Landes geborgen.Die Maschine der Gesellschaft Air India war am Donnerstag kurz nach dem Start in ein Wohngebiet nahe dem Flughafen der Großstadt Ahmedabad gestürzt. Die Boeing 787-8 war auf dem Weg nach London.

Über den Stimmenrekorder, der ebenfalls in Flugzeugen mitgeführt wird und die Gespräche im Cockpit aufzeichnet, sagte der Minister nichts. Beide Geräte werden jeweils als Black Box bezeichnet.

Unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein "Mayday"-Ruf aus dem Cockpit. Einer von zwei Flugschreibern sei gefunden worden, berichtete die Zeitung "Hindustan Times". Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Auch US-Präsident Donald Trump bot Hilfe an. Der Flugzeughersteller Boeing erklärte sich ebenfalls bereit, die Ermittlungen zu unterstützen.

Flugzeugabsturz in Indien: Nur ein Passagier überlebt das Unglück

Bei dem Unglück kamen 241 Menschen an Bord ums Leben, wie die Fluggesellschaft Air India auf der Nachrichtenplattform X mitteilte. Ein Passagier habe das Unglück überlebt und werde in einem Krankenhaus behandelt. Der Mann saß auf dem Platz 11A und entkam Medienberichten zufolge durch einen Notausgang.

  • Wie viele Menschen bei dem Absturz der Maschine in ein Wohngebiet am Boden getötet wurden, war zunächst unklar.
  • Insgesamt seien mindestens 265 Menschen getötet worden, berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI unter Berufung auf die stellvertretende Polizeichefin von Ahmedabad, Kanan Desai.
  • Die Leichen seien in das Zivilkrankenhaus der Stadt gebracht worden. Die Polizei sprach von Dutzenden Verletzten.

Unter den Passagieren befanden sich nach Angaben von Air India 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, sieben portugiesische Staatsbürger und ein Kanadier. Bei dem Überlebenden handelt es sich um einen britischen Staatsangehörigen indischer Herkunft.

"Überall waren Leichen und Wrackteile" - Ursache unklar

Bei dem Absturz traf das Flugzeug ein Wohnheim für Mediziner. Auf Videos war zu sehen, dass Teile des Flugzeugs das Gebäude durchbrachen. Trümmer lagen neben einem Essbereich mit stehen gebliebenen Tellern. Der indische Sender NDTV berichtete, mindestens fünf Medizinstudenten seien ums Leben gekommen, als ein Teil der Unglücksmaschine auf ihre Unterkunft gefallen sei.

Am Ort des Unglücks bot sich ein Bild der Zerstörung. "Ich war zu Hause, als ich massiven Lärm höre. Als ich rausging, um nachzusehen, was passiert war, lag dichter Rauch in der Luft. Überall waren Leichen und Wrackteile des Flugzeugs", sagte ein Augenzeuge in einem Video der Nachrichtenagentur PTI.

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Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das im Sekundentakt Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe liefert, zeigen laut "Flightradar24", dass das Flugzeug bis auf eine barometrische Höhe von 625 Fuß (190 Meter) gestiegen war. Danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuß pro Minute gefallen.

Die Ursache für den Absturz war vorerst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem "tragischen Unfall" sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien.

Videos zeigen Explosion und brennende Trümmer nahe dem Flughafen

Aufnahmen vom Unglücksort zeigten ein verheerendes Bild: Brennende Wrackteile und dichter schwarzer Rauch steigen nahe dem Flughafen in den Himmel. Die heftigen Flammen wurden durch die volle Betankung des Flugzeugs verstärkt, da die Maschine für den langen Flug nach Großbritannien ausreichend Treibstoff an Bord hatte.

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/news.de/dpa/stg

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