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Präsidentschaftswahl in Russland: Brandstiftung, Farbanschläge und Co.! Videos dokumentieren den Anti-Putin-Protest

Mit der Präsidentschaftswahl in Russland will Wladimir Putin seine Macht erhalten. Trotz der Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen kam es in einigen Wahllokalen bereits zu Protestaktionen gegen den Kremlchef. Videos dokumentieren den Widerstand.

Bei der Präsidentschaftswahl in Russland kam es bereits zu mehreren Protestaktionen in Wahllokalen gegen Wladimir Putin. (Foto) Suche
Bei der Präsidentschaftswahl in Russland kam es bereits zu mehreren Protestaktionen in Wahllokalen gegen Wladimir Putin. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

Die Präsidentenwahl in Russland gilt als undemokratisch und dient dem Machterhalt von Wladimir Putin. Bereits zuvor wurde die Opposition von der Wahl ausgeschlossen, ernsthafte Konkurrenten gibt es nicht. Ein Sieg des Kremlchefs gilt somit als sicher. Russische Oppositionelle rufen daher zum Protest auf.

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Proteste gegen Putin Wahl: Russen kippen Farbe in Wahlurnen und legen Brände

Bereits am Freitag (15.03.2024), dem ersten Wahltag, gab es vereinzelte Protestaktionen. In einigen Wahllokalen haben Männer und Frauen Farbe in die Wahlurnen gekippt oder sogar kleinere Brände gelegt. Es kam zu mehreren Festnahmen. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen den Putin-Protest. Eine der Aufnahmen zeigt eine junge Frau, die eine Wahlurne in Simferopol mit grüner Farbe überflutete. "Der Polizeibeamte griff nicht ein, sondern sah in aller Ruhe zu, bis sie den grünen Saft bis zum Ende ausgeschüttet hatte, und nahm die Frau erst dann mit", heißt es dazu. "Die Leiterin der Zentralen Wahlkommission stellte fest, dass die Vernehmungen der wegen der Beschädigung von Wahlurnen Festgenommenen zeigen, dass es sich dabei 'nicht um gewöhnliches Rowdytum handelt, sondern um Elemente des Terrorismus', und dass die Spur natürlich 'ins Ausland' führt, wie der Kreml glaubt."

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Ein weiteres Video zeigt dicke Rauchschwaden in einem Wahllokal. Die Aufnahmen sollen einen Brandanschlag in Asbest zeigen. 

Ein anderes Video zeigt, wie Sicherheitspersonal einen Mann festnimmt. Zuvor hatte er angekündigt, eine andere Person als Putin zu wählen.

Russen erhalten vor geplantem Wahlprotest Droh-SMS

Laut Medienberichten sollen Kremlkritiker vor einer geplanten Protestaktion sogar Warnungen auf ihren Handys erhalten. Das unabhängige Portal "Meduza" veröffentlichte Screenshots von Nachrichten, die Leser aus Moskau erhalten haben soll. "Unabhängig davon, dass du Ideen extremistischer Organisationen unterstützt, freuen wir uns, dass du in Moskau wählen wirst", heißt es darin. Dann folgt die Aufforderung, "ruhig" an der Wahl teilzunehmen - "ohne Warteschlangen und Provokationen". Wer hinter den Nachrichten, die auf Telegram und Signal verschickt wurden, steckt und wie die Empfänger ausgewählt wurden, war zunächst nicht bekannt.

Zuvor haben russische Oppositionelle die Menschen zu einer Widerstandsaktion aufgerufen: Sie sollen am Sonntag um exakt 12 Uhr in ihren Wahllokalen erscheinen. An den entstehenden langen Schlangen soll sich dann die Unzufriedenheit im Land ablesen lassen. Russische Behörden haben bereits im Vorfeld gedroht, Teilnehmer strafrechtlich zu verfolgen.

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/news.de/dpa

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