Erstellt von - Uhr

Drohender Wassermangel in Deutschland: So kommen Sie trotz Wasser-Rationierung und Gieß-Verbot durch den Sommer

Deutschland droht ein heißer Sommer mit monatelanger Dürre - Wasserknappheit inklusive. Welche Folgen das für die Trinkwasserversorgung, die Bewässerung von Gärten und die Nutzung privater Pools hat, wird mit Wasserspar-Tipps hier verraten.

Deutschland droht auch 2023 eine heißer Sommer mit Dürre-Gefahr und Wasserknappheit. (Foto) Suche
Deutschland droht auch 2023 eine heißer Sommer mit Dürre-Gefahr und Wasserknappheit. Bild: picture alliance/dpa | Felix Kästle

Wenn die Sommerhitze gnadenlos zuschlägt, ist eine kühle Erfrischung willkommener denn je - doch genau das dürfte in unseren Breiten in den kommenden Monaten zu einem ausgewachsenen Problem werden. Während sich Deutschland bei stetig steigenden Temperaturen auf den Sommer einstellt, zeichnet sich schon im Juni 2023 eine monatelange Dürre mit Wasserknappheit ab. Worauf müssen sich die Bundesbürgerinnen und -bürger infolge des Wassermangels in Deutschland gefasst machen?

Hitze-Sommer mit extremer Dürre naht: Muss Deutschland jetzt Wasser rationieren?

Die Dürre-Prognose für Deutschland verheißt nichts Gutes: Seit Jahren zurückgehende Niederschläge und sinkende Grundwasserpegel zwingen die Gemeinden in der heißen Jahreszeit vielerorts dazu, Maßnahmen gegen Wasserverschwendung zu ergreifen und Trinkwasser zu rationieren. Eine erhöhte Wassernutzung könnte dem Umweltbundesamt zufolge "zu bestimmten Tageszeiten insbesondere bei warmem ⁠Wetter⁠ die Verteilungssysteme einiger Wasserversorgungsunternehmen an die Grenzen bringen".

Dann sehen sich Kommunen dazu gezwungen, die Nutzung einzuschränken oder Verbote auszusprechen. Annähernd 30 Landkreise hätten dies mittels Allgemeinverfügungen im Jahr 2022 getan. In den Sommermonaten sind dann die Gartenbewässerung, das Befüllen von privaten Pools oder die Autowäsche auf dem heimischen Grundstück untersagt, um das kostbare Nass nicht zu vergeuden.

Schon gelesen?Trinkwasserknappheit befürchtet! HIER drohen Engpässe

So klappt Wassersparen im Sommer am besten

Grundsätzlich ist jede und jeder angehalten, auch im Sommer 2023 so sparsam wie möglich mit Wasser umzugehen, Gewässer und Grundwasser vor Verschmutzungen zu schützen und Maßnahmen zur Wasseraufbereitung in Erwägung zu ziehen. Dass Duschen vor Vollbädern Vorrang haben sollte, liegt auf der Hand, auch die Nutzung von Waschmaschinen und Geschirrspülern nur im voll beladenen Zustand schon Ressourcen. Die Bewässerung von Gärten und Pflanzen ist entweder in den frühen Morgenstunden oder abends angezeigt, da Gießwasser in der Mittagshitze zu schnell verdunsten würde. Zudem ist es sinnvoller, lieber seltener zu gießen und das Erdreich kräftig zu wässern, als häufiger kleinere Wassermengen zu verabreichen. Besonders clever ist dabei die Nutzung von aufgefangenem Regenwasser anstelle der Nutzung von Trinkwasser.

Wie hat sich der Wasserverbrauch in Deutschland in den vergangenen Jahren entwickelt?

Dass die Menschen in Deutschland wieder mehr Wasser verbrauchen, beobachtet der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) seit 2018. Er vertritt mehr als 1500 kommunalwirtschaftliche Unternehmen, die rund 90 Prozent aller Menschen in Deutschland mit Trinkwasser versorgen. Im Jahr 2022 lag der Verbrauch laut dem BDEW nach vorläufigen Berechnungen pro Person bei 125 Litern Wasser am Tag. Im Vergleich: 1990 hatte er noch bei 147 Litern gelegen, 2013 dann nur noch bei 121 Litern.

Darf man im Sommer 2023 noch den Rasen sprengen und Swimmingpools im Garten nutzen?

Allerdings sind private Pools nicht allein für den erhöhten Wasserverbrauch an heißen Tagen verantwortlich. Im Hochsommer steige der Bedarf der Haushalte um 40 bis 60 Prozent, wie Martin Weyand vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erklärt. Doch immer mehr Menschen besitzen ihm zufolge einen Pool, der mehrere Tausend Liter Wasser schluckt. "So umfasst ein durchschnittlicher Aufstellpool von 3,66 Metern Durchmesser ein Volumen von 6.500 Litern. Dies entspricht dem 52-Fachen des Tagesbedarfs einer Person."

Für saftige Grünfläche setzten viele Hobbygärtner auf Rasensprenger - doch diese sind gerade in den Sommermonaten, wenn Trinkwasser knapp ist, echte Wasserverschwender. Etwa 800 Liter Wasser gehen pro Stunde beim Rasensprengen drauf - kostbares Nass, das schlimmstenfalls bei der Trinkwasserversorgung fehlen würde. Da diese jedoch oberste Priorität hat, sind Rasensprenger-Verbote im Sommer keine Seltenheit mehr.

Welche Alternativen gibt's bei Trinkwassermangel?

Wer ein eigenes Grundstück mit Garten oder Pool bewässern möchte, aber Wasserrationierung fürchten muss, sollte Alternativen kennen. Eine Möglichkeit stellt, je nach örtlicher Bodenbeschaffenheit und Grundwassertiefe, die Installation eines Brunnens dar, mit dem Grundwasser ans Tageslicht befördert werden kann. Für den Einbau eines Brunnen auf dem eigenen Grundstück ist eine amtliche Genehmigung erforderlich, die Kosten variieren je nach Bohrtiefe und Pumpen-Art.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: