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Stunde der Gartenvögel 2023: Weniger Schwalben und Mauersegler! Naturschützer ziehen Fazit zur Vogelzählung

Wie verändert die Klimakrise die heimische Vogelwelt? Der Naturschutzbund rief zur Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" auf. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Eine Blaumeise sitzt auf einem Ast. (Foto) Suche
Eine Blaumeise sitzt auf einem Ast. Bild: AdobeStock / Nitr

Nach der kalten Jahreszeit lassen sich im Frühling endlich wieder zahlreiche Vögel beobachten. Naturschützer riefen erneut zur Vogelzählung auf. Vom 12. bis zum 14. Mai 2023 lief die bundesweite Vogelinventur "Stunde der Gartenvögel". Nun liegen Ergebnisse vor.

"Stunde der Gartenvögel" im Mai 2023: Nabu ruft zur Vogelbeobachtung auf

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) luden dazu ein, am Wochenende eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen. "Wir wollen diesmal auch auf Veränderungen in der Vogelwelt durch die Klimakrise schauen", sagte Nabu-Chef Leif Miller vor der Aktion. Man wolle durch die Vogelzählung herausfinden, ob sich Tendenzen bei häufigeren Arten in den Siedlungen feststellen lassen. So seien beispielsweise Haus- und Feldsperlinge zwar noch oft zu beobachten, aber tendenziell deutlich seltener. Anders bei der Türkentaube, die vom milden Winterwetter profitieren könne. "Eventuell erzeugt eine stärkere Bindung an Siedlungen und damit häufigere Zählung bisher noch die leicht positive Tendenz, trotz des allgemein eher rückläufigen Bestands", so Miller weiter. Im vergangenen Jahr hatten sich laut Nabu nach rund 67.000 Menschen bundesweit an der Aktion beteiligt.

Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel": Weniger Schwalben und Mauersegler

Deutlich weniger Schwalben und Mauersegler, dafür mehr Meisen und Finken: Der Nabu und der LBV haben am Freitag die Ergebnisse der Zählaktion "Stunde der Gartenvögel" präsentiert. "Wir sehen jetzt sehr deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst weitergeht", sagte Miller. Es seien weniger Mauersegler und Mehlschwalben gemeldet worden als im Vorjahr. "Diese Arten brauchen dringend Hilfe, zum Beispiel in Form von Brutmöglichkeiten durch vogelfreundliche Sanierung von Gebäuden. Denn bei den Gebäudebrütern herrscht große Wohnungsnot."

Besser sieht es bei Finken- und Meisenarten aus. Sie wurden deutlich häufiger gezählt als im Vorjahr. "Grund dafür könnte das vergangene Mastjahr sein", sagte Miller. "Es gab im Winter eine große Fülle an Baumfrüchten. Durch die guten Bedingungen haben vermutlich mehr Meisen und Finken als sonst den Winter überlebt."

Deutschlandweit haben sich fast 59.000 Menschen an der "Stunde der Gartenvögel" beteiligt und rund 1,3 Millionen Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks gemeldet.

So können Sie an der "Stunde der Gartenvögel" teilnehmen

Um an der "Stunde der Gartenvögel" teilzunehmen, benötigte man kein Expertenwissen. Man musste im Beobachtungszeitraum von Freitag bis Sonntag lediglich eine Stunde lang die Vögel im Garten, am Balkon, vor dem Fenster oder im Park zählen. Die jeweils höchste Anzahl einer Art, die zeitgleich zu beobachten ist, wurde dann gemeldet. Das ging per Internet, per App, telefonisch oder per Brief. Bis zum 22. Mai 2023 konnten Bürger ihre Beobachtungen melden.

Die nächsten Termine zur Vogel-Zählaktion:

  • 5. bis 7. Januar 2024: Stunde der Wintervögel
  • 10. bis 12. Mai 2024: Stunde der Gartenvögel

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/gom/news.de/dpa

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