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Massaker in Taiji: Meer färbt sich blutrot! Aktivisten kritisieren Delfin-Jagd

Die jährliche Jagd auf Delfine hat im japanischen Taiji begonnen. Jungtiere und weibliche Delfine werden für Delfinarien gefangen, männliche Delfine abgeschlachtet. Tierschützer kritisieren das blutige Treiben.

Ein undatiertes Foto, das von Sea Shepherd Conservation veröffentlicht wurde, zeigt japanische Fischer, die Delfine in blutgetränktem Wasser in Taiji, Japan, abschlachten. (Foto) Suche
Ein undatiertes Foto, das von Sea Shepherd Conservation veröffentlicht wurde, zeigt japanische Fischer, die Delfine in blutgetränktem Wasser in Taiji, Japan, abschlachten. Bild: picture alliance / dpa | Sea Shepherd Conservation / Hand

Die Jagdsaison in Taiji hat begonnen! Fischer aus ganz Japan treiben dort Hunderte Delfine ins flache Wasser und schlachten die Tiere brutal ab oder fangen sie ein, um sie in Delfinarien zu stecken. Weltweit löst die Jagd Empörung aus.

Delfinjagd in Taiji: Tierschützer kritisieren Handel mit lebenden Delfinen

In dem Walfangort ist die Polizei gegen Gegner der jährlichen Treibjagd bereits in Stellung gegangen. Die Beamten sollen wie in Vorjahren illegale Aktionen von Walfanggegnern verhindern, hieß es in lokalen Medien. Taiji in der Provinz Wakayama ist Schauplatz des Oscar-gekrönten Dokumentarfilms "Die Bucht", mit dem das alljährliche Gemetzel zu trauriger Berühmtheit gelangte. Tierschützer beklagen derweil einen rapide steigenden Handel mit lebenden Delfinen.

Blutiges Massaker! Abschlachten der Delfine geht zurück

Sobald örtliche Fischer nahe der Küste von Taiji Delfine ausgemacht haben, treiben sie die Meeressäuger in einer Bucht zusammen. Hierzu legen die Fischer den Orientierungssinn der Delfine lahm, indem sie auf ins Meer gehaltene Metallstangen hämmern. Junge, gesunde Tiere - laut Tierschützern bevorzugt Weibchen - werden im Auftrag von Delfinarien im In- und Ausland aussortiert, die übrigen Tiere werden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet. Den Vorwurf im Westen, das Abschlachten sei grausam, weisen die Fischer immer wieder zurück.

"In Japan werden die Treibjagden auf Delfine inzwischen nicht mehr durch den Verkauf von Delfinfleisch finanziert, sondern durch die skrupellose Nachfrage aus Delfinarien", beklagte Sandra Altherr von der Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife anlässlich der diesjährigen Jagdsaison. Für einen trainierten Delfin würden 50.000 Dollar (rund 50.100 Euro) und mehr gezahlt, so die Meeresexpertin.

Geringe Nachfrage von Delfinfleisch wegen Giftstoff-Belastung

Während die Zahl getöteter Delfine und Kleinwale in Japan angesichts geringer Nachfrage nach dem oft mit Giftstoffen belasteten Fleisch stark zurückgegangen sei, boome das Exportgeschäft mit lebenden Tieren. Die meisten Delfine verkaufe Japan dabei ins benachbarte China, berichtete Altherr. Allein zwischen 2000 und 2020 seien mehr als 1000 Delfine dorthin verkauft worden. Weitere Abnehmer seien Russland, Thailand, Mexiko, Vietnam, die Türkei, Ägypten und Tunesien gewesen, wo weiterhin Delfinarien gebaut beziehungsweise der Altbestand mangels Nachzucht mit Wildfängen wieder aufgefüllt werde.

Die Delfinjagd dauert vom 1. September bis zum 1. März an. Die Jäger müssen dabei eine Quote von 1.849 erfüllen, berichtet der britische "Daily Star".

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/bos/news.de/dpa

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