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Zugunglück am Bahnhof Ottersberg: Teenager (14) betritt Gleise und wird von IC erfasst - tot

Ein Jugendlicher (14) ist bei einem tragischen Zugunfall am Bahnhof Ottersberg bei Bremen ums Leben gekommen. Der Junge wurde von einem 180 km/h schnellen Intercity erfasst, nachdem er die Gleise betreten hatte. Polizei und Bahn warnen vor leichtfertigen Aktionen.

Ein Jugendlicher (14) wurde von einem Intercity erfasst und starb. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Ein Jugendlicher (14) wurde von einem Intercity erfasst und starb. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Markus Mainka

Wurde Leichtsinn einem Jugendlichen am Montagabend zum Verhängnis? Ein 14-Jähriger hielt sich gemeinsam mit einem anderen Jungen (15) nahe des Ottersberger Bahnhofs im Landkreis Verden am Gleisbett auf. Plötzlich raste ein Intercity (IC 2215 aus Hamburg) an und erfasste den Teenager - mit tödlichen Folgen.

Teenager (14) von Intercity erfasst am Bahnhof Ottersberg - tot

Wie die Polizei mitteilte, verstarb der 14-Jährige noch am Unfallort. Ersten Informationen zufolge versuchte er aus unklaren Gründen die Gleise zu überqueren, als er von dem Zug erfasst wurde. Der 15-Jährige blieb unverletzt. Die Bahnstrecke Hamburg - Bremen musste nach dem Unglück für mehrere Stunden vollständig gesperrt werden. Die 250 Fahrgäste, die sich während der Schnellbremsung im IC befanden, kamen ebenfalls mit dem Schrecken davon. Der Triebfahrzeugführer wurde von einem Kollegen abgelöst, der die Weiterfahrt nach Bremen übernahm. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Polizei und Deutsche Bahnen warnen: Betreten der Gleise ist lebensgefährlich

Die Bundespolizei und die Deutsche Bahn warnt vor dem Betreten der Bahnanlagen. Wegen hoher Zuggeschwindigkeiten und Bremswegen von bis zu zwei Kilometern haben Lokführer in der Regel keine Chance, Personenunfälle zu verhindern. Polizeihauptkommissar Holger Jureczko sagte zu dem Unfall: "Der IC 2215 aus Hamburg Richtung Bremen war bei Durchfahrt durch den Bahnhof Ottersberg mit 180 km/h unterwegs. Der Streckenabschnitt ist mit 200 km/h befahrbar. Züge nähern sich bei dieser Geschwindigkeit mit rund 50 Metern je Sekunde und werden erst in der Entfernung von zirka 100 Meter bewusst wahrgenommen. Außerdem richtet sich der Blick meist nach unten, um nicht über die Schienen zu stolpern. So reduziert sich die Reaktionszeit zum Verlassen der Gleise auf zwei Sekunden. Gefahren im Bahnverkehr unterscheiden sich folglich von Gefahren des Straßenverkehrs, denn Züge sind innerorts erheblich schneller, nähern sich beinahe geräuschlos, können nicht rechtzeitig anhalten und nicht ausweichen. Wir können nicht oft genug davor warnen." Er ergänzte: "Wie bei der Teilnahme am Straßenverkehr sollte Bahnverkehrserziehung so früh wie möglich vermittelt werden."

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/rad/news.de

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