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Corona-Protest in Schweinfurt: "Kindeswohlgefährdung!" Scharfe Kritik an Querdenkern nach Corona-Demo

Nachdem ein vierjähriges Kind bei einem gewaltsamen Corona-Protest in Schweinfurt verletzt wurde, wird die Kritik an den Praktiken der Maßnahmen-Gegner lauter. Für die Mutter des Kindes hat der Corona-"Spaziergang" rechtliche Konsequenzen.

Nachdem bei einem gewaltsamen Corona-"Spaziergang" in Schweinfurt ein Kind verletzt wurde, schaltete die Polizei das Jugendamt ein. (Foto) Suche
Nachdem bei einem gewaltsamen Corona-"Spaziergang" in Schweinfurt ein Kind verletzt wurde, schaltete die Polizei das Jugendamt ein. Bild: picture alliance/dpa/Main-Post | Oliver Schikora

Mehrere hundert Menschen haben am Sonntagabend in Schweinfurt gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert - teils gewaltvoll. Ein vierjähriges Kind kam dabei zu Schaden. Der Mutter drohen nun rechtliche Konsequenzen. Im Netz herrscht Empörung über die gewaltsamen Corona-Proteste.

Kind (4) bei Corona-Protesten in Schweinfurt verletzt - Jugendamt informiert

Nach der Verletzung des Kindes bei den gewalttätigen Corona-Protesten durch Pfefferspray in Schweinfurt ist Anzeige gegen dessen Mutter erstattet worden. "Die Frau wurde nach dem Versammlungsgesetz angezeigt", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken am Montag. Sie habe sich nicht an Auflagen für die Demonstration gehalten und eine Absperrung durchbrochen. "Außerdem wird das Jugendamt von der Polizei über den Vorfall informiert." Das Kind war mit einer Pfefferspraywolke in Kontakt gekommen, als die Mutter versuchte, eine Absperrung zu durchbrechen. Es musste medizinisch versorgt werden. "Dem Kind geht es jetzt wieder gut", hatte ein Polizeioberkommissar noch am Sonntagabend gesagt.

Polizei warnt vor gewaltsamen Teilnehmern der Demonstration

Das rücksichtslose Vorgehen der Mutter sei laut Polizei unter den Demonstranten keine Ausnahme gewesen. "Unsere Einsatzkräfte waren bereits gezwungen, gegen aggressive Versammlungsteilnehmer Schlagstock und Pfefferspray einzusetzen. Wir fordern alle Teilnehmer auf, friedlich von ihrem Grundrecht Gebrauch zu machen und die Regeln einzuhalten", twitterte die Polizei Unterfranken. Mehrere Personen, die versucht hätten, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, seien festgenommen worden.

Polizei forderte Eltern mit Kindern ausdrücklich auf, sich fernzuhalten

Auf Twitter forderte die Polizei die Teilnehmer auf, "sich deutlich von Krawallmachern und Straftätern abzugrenzen". Die Versammlung sei nicht angemeldet worden, die Polizeiinspektion Schweinfurt sei mit zahlreichen Unterstützungskräften im Einsatz. Die Einsatzkräfte sorgten sich besonders um die anwesenden Kinder: "Wir fordern nochmals alle Teilnehmer auf, insbesondere auch alle Eltern mit Kindern, sich von gewaltbereiten Aggressoren fernzuhalten!" Zahlreiche Nutzer:innen kommentierten den Tweet der Polizei. So schrieb eine Dame: "An welche Dienststelle muss ich mich wenden? Benötige den Namen der Eltern, um beim Familiengericht Kindeswohlgefährdung anzuzeigen."

Querdenker rufen dazu auf, Babys und Kinder mit zur Demo zu bringen

Die Polizei berichtete auf Twitter von Teilnehmern, "die fortlaufend gegen Beschränkungen verstoßen". Gegen die Betroffenen werden demnach "konsequent Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet". Auf Twitter teilten User:innen Screenshots aus Telegram-Chatgruppen der Demonstranten, in denen man einander dazu auffordert, Kinder mit zu den Protesten zu bringen. "Mit Baby bitte in die erste Reihe, wenn wir die Polizeikette stürmen. So was bringt Klicks, wenn die Polizei eine Frau mit Baby schlägt", heißt es etwa in einem Telegram-Chat.

Ein anderer User erklärte: "Nehme unsere Kinder auf jeden Fall mit. Die Antifa und Polizei wird keine Kinder angreifen und wenn ja, wird es unschöne Bilder geben."

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/news.de/dpa

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