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Mordprozess in Detmold im News-Ticker: Bruder erstochen! DAS sagt die Mutter nach 1. Verhandlungstag

Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt: Eine 15-Jährige soll ihren dreijährigen Halbbruder mit zahlreichen Messerstichen getötet haben. Seit Montag muss sich das Mädchen nun vor Gericht verantworten.

Anwohner von Detmold legten kurz nach dem Mord Kerzen und Kränze am Wohnhaus des ermordeten Dreijährigen nieder. (Foto) Suche
Anwohner von Detmold legten kurz nach dem Mord Kerzen und Kränze am Wohnhaus des ermordeten Dreijährigen nieder. Bild: dpa

Am Landgericht Detmold beginnt am Montag (20. April) unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gegen ein 15 Jahre altes Mädchen, dass aus Eifersucht seinen drei Jahre alten Bruder erstochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft der Jugendlichen vor, im November 2019 ihren schlafenden Halbbruder ermordet zu haben.

Prozess-Beginn zum Mord in Detmold: 15-Jährige ersticht Bruder (3)

Die Eltern waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Wohnung in Detmold. Um die noch jugendliche Angeklagte zu schützen, halten sich Gericht und Staatsanwaltschaft mit Details zu der Tat zurück. Bis zum 30. April sind zwei weitere Termine angesetzt. Geladen sind 22 Zeugen und ein Gutachter, der sich zur Schuldfähigkeit des Mädchens äußern soll.

Mord in Detmold im News-Ticker aktuell

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Die 15-jährige Oliwia soll ihren dreijährigen Bruder getötet haben. Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, dauerte der erste Verhandlungstag sechs Stunden. Währenddessen saß Oliwias Mutter im Gerichtssaal in Detmold die ganze Zeit gegenüber ihrer Tochter. Am Ende flüsterte sie ihrer Tochter sogar noch ein paar Worte ins Ohr. "Ich werde auf dich warten", soll sie laut "Bild" gesagt haben. Die Mutter liebt ihre Tochter weiterhin, obwohl sie ihr ein anderes Kind genommen habe. "Ich weiß, dass sie etwas Schlechtes getan hat. Wir müssen ihr aber eine zweite Chance geben", sagt die Mutter gegenüber dem Blatt.

+++ 20.04.2020: 3-Jähriger starb durch Stiche - Mordprozess gegen Halbschwester +++

Die Fakten in der Anklage sind wohl eindeutig. Dennoch ist eine Hauptfrage im Mordprozess um den Tod eines Dreijährigen in Detmold (Nordrhein-Westfalen) noch offen: Warum stach eine 15-Jährige im November vorigen Jahres 28 Mal mit einem Messer auf ihren schlafenden Halbbruder ein, wie die Staatsanwaltschaft sagt?

"Das will meine Mandantin auch wissen und hat deshalb mit dem psychiatrischen Gutachter kooperiert", sagte Rechtsanwalt Helmut Wöhler am Montag zum Prozessauftakt am Landgericht. Die 15-Jährige soll in der elterlichen Wohnung getötet haben, wie aus der Anklageverlesung hervorgeht.

Seine Mandantin sei nach wie vor eher in sich gekehrt. "Sie hat sich gut an den Ablauf im Gefängnis gewöhnt, geht dort jetzt zur Schule und zeigt gute Leistungen", sagte Wöhler. Das Ergebnis des psychiatrischen Gutachters - der Inhalt wird im Prozess vorgestellt - habe seine Mandantin gelesen und, so weit es ging, auch verstanden.

+++ 20.04.2020:Prozess startet: Jugendliche wegen Mordes vor Gericht +++

Fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod eines dreijährigen Kindes in Detmold muss sich die Halbschwester des Jungen wegen Mordes vor Gericht verantworten. Zum Prozessauftakt am Montag (9 Uhr) wird die Staatsanwaltschaft am Landgericht Detmold die Anklage gegen die 15-Jährige verlesen. Die Verhandlung findet wegen ihres Alters unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

+++ 19.04.2020: 15-Jährige soll vor Tat gegoogelt haben, wie man am besten tötet +++

Kurz vor Prozessbeginn kommen weitere Details zu dem Mord in Detmold ans Licht. Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, soll sich die 15-Jährige via Google recherchiert haben, wie man am besten tötet. Einer Freundin soll sie nach einer Diskussion mit ihrer Mutter geschrieben haben, ihre Familie müsse nun sterben.

+++ 19.04.2020: Was passierte im November 2019 in Detmold in NRW? +++

Der Fall hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Angehörige hatten am Abend die Leiche des Jungen gefunden und die Polizei alarmiert. Die Jugendliche war am Folgetag im etwa neun Kilometer entfernten Lemgo festgenommen worden. Ein Zeuge hatte sie bei ihrer Flucht beobachtet und die Polizei gerufen. Als ein Beamter die 15-Jährige festnahm, leistete sie keinen Widerstand und war nach Angaben der Detmolder Staatsanwaltschaft in "ruhiger Verfassung". Sie soll die Nacht zuvor im Freien verbracht und den Weg in die Nachbarstadt zu Fuß auf unbefestigten Wegen zurückgelegt haben.

+++ 19.04.2020: 3-Jähriger in Detmold getötet: Halbschwester hinterließ Blutbotschaft +++

Wie die "Bild"-Zeitung im November berichtete, hinterließ die 15-Jährige nach dem Mord ihres Bruder eine Blutbotschaft an der Wand. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Boulevardblatt bestätigte, hatte die 15-Jährige mit dem Blut ihres Bruders eine englische Botschaft an die Wand geschrieben. Dafür habe sie laut "Bild" mehrere Messer in das Blut des Dreijährigen getaucht, um damit zu schreiben.

Die 15-Jährige hatte nach ihrer Festnahme ausgesagt, sich selbst für die Täterin zu halten, aber Erinnerungslücken zu haben. Sie soll eine tiefe Abneigung gegen den Halbbruder entwickelt haben. Ihr drohen laut "Bild" zehn Jahre Jugendstrafe.

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/news.de/dpa

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