
- Neuer Tarifvertrag verspricht 110 Euro mehr
- Einige Berufsgruppen bekommen sogar noch mehr
- Zusätzlich gibt es 2026 ein Plus von 2,8 Prozent
Endlich ist Schluss mit Tarif-Streit und Streiks im öffentlichen Dienst. Die Tarifparteien haben nun zu einer Einigung gefunden und das Ergebnis dürfte die rund 2,6 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen freuen. Denn diese bekommen nun eine Gehaltserhöhung rückwirkend zum 1. April um 3 Prozent, mindestens aber 110 Euro mehr im Monat.
Lesen Sie auch:
- Mehr Geld, weniger Bürokratie - Diese Gesetzesänderungen kommen jetzt
- Dickes Renten-Plus? So viel Geld haben Rentner ab Juli tatsächlich mehr
- So ermitteln Sie Ihre Rente - einfach und verständlich
Für diese Berufsgruppen gilt der neue Tarifvertrag
Von dem hart erkämpften Tarifabschluss profitiert eine ganze Reihe an Berufsgruppen: Müllwerker, Bus- und Straßenbahnfahrer, Verwaltungsangestellte, Krankenpflegerinnen und noch viele mehr erhalten nun mindestens 110 Euro mehr im Monat. Im zweiten Schritt sollen die Gehälter zum 1. Mai 2026 um weitere 2,8 Prozent steigen, der Tarifvertrag soll insgesamt über 27 Monate gültig sein. Dabei ist die Bandbreite der betroffenen Jobs riesig: So bildet bereits der Bund in 130 verschiedenen Berufen aus. Dazu gesellen sich auch weitere Beschäftigungsfelder bei Städten, Gemeinden und Landkreisen sowie deren Wirtschaftsbetriebe. Der Tarifabschluss gilt also auch in der Rathaus-Kantine, für Kanalarbeiter, für die Müllabfuhr und die kommunalen Krankenhäuser und Pflegeheime.
Kommunen bangen um Löcher in Kassen
Schätzungen des Bundesinnenministeriums zufolge belaufen sich die durch die Erhöhungen verursachten Mehrkosten beim Bund auf 1,94 Milliarden Euro. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände rechnet mit Zusatzkosten von mehr als 10 Milliarden Euro pro Jahr für die Kommunen. Das ist für den Ehrenpräsidenten des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, Grund zur Sorge: "Das wird die Kommunen noch stärker in die Miesen rauschen lassen", so Landsberg zur "Bild". Im Jahr 2024 verzeichneten die Kommunen ein Rekorddefizit von 24,8 Milliarden Euro. Ausgabentreiber seien dabei vor allem Sozialleistungen.
Die Löcher in den Kassen von Bund und Ländern könnten sich zudem ebenfalls ausweiten: Denn die Abschlüsse für Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst werden in der Regel auch auf die Beamten übertragen. Ob ihre Besoldung steigen soll, entscheidet im Fall der Bundesbeamten die künftige Bundesregierung, während im Herbst Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die Bundesländer anstehen.
So viel mehr bekommen diese Jobs dank dem neuen Vertrag
Die "Bild" hat nachgerechnet, welche Berufsgruppen nun wie viel bekommen sollen. Der angegebene Verdienst trifft nicht immer exakt zu, da es auch zu einzelnen Abweichungen der Qualifikationen oder der Bundesländer kommen kann. Ein grundsätzliches Plus von 110 Euro im ersten Schritt erhalten Reinigungskräfte, Kanalarbeiter, Straßenbahnfahrer (in Berlin), Müllwerker, Rettungssanitäter, Schulhausmeister und Verwaltungsfachangestellte. Geringfügig mehr mit 111 Euro erhalten Straßenbahnfahrer (in NRW), Ordnungsdienst-Außenmitarbeiter und Friedhofsgärtner. Schwimmmeister erhalten bis zu 120 Euro mehr, Krankenpfleger bis zu 122 Euro und Erzieher sogar bis zu 132 Euro mehr im Monat. Obendrauf dürfen sich die Beschäftigten auf über teils mehr als 100 Euro mehr Lohn ab dem 1. Mai 2026 freuen.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
sfx/gom/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.