H5N5-Infektion in den USA: Neuer Vogelgrippe-Subtyp erstmals beim Menschen nachgewiesen
Virus-Alarm aus den USA: Erstmals ist bei einem Menschen eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Subtyp H5N5 nachgewiesen worden. Wie es dem Betroffenen aktuell geht und wie sich die Infektion auf die Pandemie-Gefahr auswirkt, erfahren Sie hier.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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- Vogelgrippe auf dem Vormarsch: H5N5-Infektion beim Menschen nachgewiesen
- US-Behörde bestätigt Vogelgrippe-Fall im Bundesstaat Washington
- Vogelgrippe-Subtyp H5N5 erstmals beim Menschen nachgewiesen - wie groß ist die Pandemie-Gefahr?
Virologen warnen seit geraumer Zeit davor, dass nach der Corona-Pandemie bereits ein neuer Erreger in den Startlöchern stehen und die Menschheit in eine neue globale Krankheitswelle reißen könnte - unter den Viren, die als mögliche Pandemie-Auslöser in Frage kommen, ist auch der Vogelgrippe-Erreger. Nun scheint das Virus eine weitere Entwicklungsstufe erreicht zu haben, wie aktuelle Nachrichten aus dem US-Bundesstaat Washington zeigen.
US-Behörde bestätigt: Patient mit Vogelgrippe im Krankenhaus
Dort hat sich, wie unter anderem beim "Stern" und "RP Online" zu lesen ist, erstmals ein Mensch mit dem Vogelgrippe-Subtyp H5N5 angesteckt. Der betroffene ältere Mann aus der Region Grays Harbour wird derzeit im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums hielt der Patient Hausgeflügel, das mit Wildvögeln in Berührung gekommen war.
Vogelgrippe-Typ H5N5 erstmals beim Menschen nachgewiesen
Die Mitte November 2025 publik gemachte Infektion stellt eine Premiere dar: Bisher war dieser spezielle Virusstamm ausschließlich bei Tieren nachgewiesen worden. Der Vogelgrippe-Patient leidet an Vorerkrankungen und wird weiterhin stationär behandelt. Es handelt sich um den ersten dokumentierten Vogelgrippe-Fall bei einem Menschen in den Vereinigten Staaten seit neun Monaten.
Grippesymptome führten zur Diagnose von H5N5-Infektion bei US-Patient
Anfang November suchte der Patient mit typischen Grippebeschwerden die Klinik auf. Laboruntersuchungen brachten dann die überraschende Diagnose: Der Mann hatte sich mit dem H5N5-Virus infiziert. Dieser Vogelgrippe-Subtyp war bislang ausschließlich im Tierreich aufgetreten. Die Gesundheitsbehörden gaben bekannt, dass es sich weltweit um den ersten bestätigten H5N5-Nachweis bei einem Menschen handelt. Über die genauen Symptome oder den Krankheitsverlauf machten die Behörden keine weiteren Angaben. Die bestehenden Vorerkrankungen des älteren Mannes könnten seinen Zustand zusätzlich beeinflussen. Der direkte Übertragungsweg scheint über sein eigenes Geflügel erfolgt zu sein, nachdem dieses Kontakt zu infizierten Wildvögeln hatte.
Wie groß ist die Pandemie-Gefahr nach dem Vogelgrippe-Nachweis beim Menschen?
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sowie das Gesundheitsministerium von Washington bewerten die Gefährdungslage für die Allgemeinheit als "weiterhin gering". Trotz des ersten nachgewiesenen H5N5-Falls beim Menschen sehen die Experten keinen Anlass zur Beunruhigung.
Die CDC führt eine Statistik über sämtliche Vogelgrippe-Erkrankungen bei Menschen in den Vereinigten Staaten. Aktuell verzeichnet die Behörde insgesamt 71 dokumentierte Fälle auf ihrer Internetseite. Allerdings geht aus den Daten nicht hervor, welche Virus-Subtypen bei den einzelnen Infektionen vorlagen.
Vogelgrippe H5N5 ist nicht H5N1 - diese Unterschiede sind ausschlaggebend
Der jetzt nachgewiesene H5N5-Subtyp unterscheidet sich vom weitaus bekannteren H5N1-Virus, das seit 2022 die bisher größte dokumentierte Vogelgrippewelle weltweit auslöst. Während H5N1 als hochpathogen gilt und bereits verschiedene Säugetierarten befallen hat, war H5N5 bislang nur im Tierreich bekannt. Das H5N1-Virus kann bei hoher Viruslast auch Menschen infizieren. In Deutschland wurde laut Robert Koch-Institut jedoch noch keine H5N1-Infektion beim Menschen registriert. Die Geflügelpest verläuft bei Vögeln und Geflügel meist tödlich und hat sich über mehrere Kontinente ausgebreitet.
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loc/news.de/dpa/stg
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