50 Prozent teurer: Preise für Eier könnten wegen Vogelgrippe explodieren
Hunderttausende Enten, Hühner und Puten mussten im Zuge der Ausbreitung der Vogelgrippe getötet werden. Landwirte warnen: Die Geflügelpest könnte nun auch Auswirkungen auf die Preise im Supermarkt haben.
Von news.de-Redakteur Felix Schneider - Uhr
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- Preise für Eier steigen laut Geflügelwirtschaft in der nächsten Zeit an
- Ursache ist die Massentötung der Tiere, um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu stoppen
- Verband der Geflügelwirtschaft fordert eine bundesweite Stallpflicht für die Tiere
Ein riesiges Angebot an Geflügel und Eiern, Massentierhaltung, Schlachthöfe - all das hat seinen Preis. Diesen dürfen Verbraucher nun bald an der Kasse im Supermarkt zahlen. Der Grund: Die Vogelgrippe hat wieder zugeschlagen. Um die Ausbreitung einzudämmen, wurden nun über 400.000 Tiere gekeult. Die Folgen der radikalen Massentötung werden für Verbraucher vor allem preislich zu spüren sein.
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Eierpreise bald wie unter Trump? Vogelgrippe lässt Preise ansteigen
Während zuletzt in den USA die steigenden Preise für Eier zum Politikum wurden, könnten sie auch hierzulande bald steigen. Der Vorsitzende des Landesverbands der Bayerischen Geflügelwirtschaft, Robert Schmack, warnt im Bayerischen Rundfunk: "Auch bei uns wird es dramatisch sein, und Eierpreise, die sich dann um die Hälfte noch mal erhöhen, die halte ich nicht für ausgeschlossen."
Nicht nur die Kosten steigen, auch könnte es zu Lieferengpässen und deutlich weniger gefüllten Regalen kommen. Bereits jetzt sei die Nachfrage riesig, erklärt Schmack. "Es könnte so sein, dass nicht mehr in allen Sortimenten alle Produkte vorhanden sind."
Verband fordert Pflicht zur Stallhaltung für Geflügel
Zur Bekämpfung des Virus fordert die Branche daher eine bundesweite Stallpflicht für Geflügel - und damit auch ein Ende der Freilandhaltung. Das sei entscheidend, um neue Ausbrüche zu verhindern. Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, stimmt dem zu: "Das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die die Politik treffen kann."
Im Gegensatz zu Schmack hält Goldnick dramatische Preissteigerungen allerdings für unwahrscheinlich. "Kurzfristige Preisexplosionen" werde es laut ihm vermutlich nicht geben. "Grundsätzlich glaube ich, dass wir das im Griff behalten können."
Stallhaltung ist in vielen Fällen noch unhygienischer
Die Stall- oder Bodenhaltung ist unter Landwirten ohnehin beliebt - für sie bedeutet diese Art der Haltung vor allem weniger Arbeitsaufwand. Für die Tiere bedeutet sie jedoch ein hohes Maß an Stress, eine starke Einschränkung der natürlichen Verhaltensweisen sowie eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten durch hohe Ammoniak- und Staubbelastung. Durch den geringeren Platz im Stall können die Tiere außerdem weniger Abstand halten und stecken sich entsprechend schneller an.
Auch sonst sind die Bedingungen im Stall häufig recht unhygienisch - immer wieder machen Tierrechts-Organisationen wie Peta auf extrem unhygienische Zustände in Geflügelbetrieben mit Stallhaltung aufmerksam.
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sfx/bua/news.de
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