Heim-Hygiene: Wie oft sollte man Handtücher und Bettwäsche wirklich waschen?
In deutschen Betten tummeln sich bis zu 10.000 Hausstaubmilben zwischen 180 Litern Schweiß pro Jahr - trotzdem wechseln vier von zehn Deutschen ihre Bettwäsche nur sporadisch. Wie oft man sie waschen sollte, erklären wir hier.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Die meisten Menschen waschen ihre Bettwäsche viel zu selten
- Auch Handtücher werden nicht oft genug gewechselt
- Das kann zu erheblichen Hygiene-Problemen führen
Viele Menschen waschen ihre Bettwäsche und Handtücher nur unregelmäßig, oft erst, wenn sie schon riecht - das ist zu selten, wenn es nach dem aktuellen Stand von Hygiene-Forschern geht. Die Forschung offenbart ziemlich eklige Details darüber, was in unseren Betten und Handtüchern passieren kann, wenn wir diese länger nicht waschen.
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180 Liter Schweiß pro Jahr landen in der Matratze
Der Mensch verliert pro Nacht durchschnittlich 220 Milliliter Schweiß - ein Teil verdunstet durch die Atmung, der Rest sickert in die Textilien ein. Diese Feuchtigkeit bildet zusammen mit abgestorbenen Hautschuppen und Körperfetten einen idealen Nährboden für Hausstaubmilben. In verschmutzten Betten können sich zwischen 100.000 bis zehn Millionen dieser Spinnentiere tummeln. Zusätzlich siedeln sich Bakterien und Pilze an: Forscher des University Hospital of South Manchester fanden in Kopfkissen nach anderthalb Jahren durchschnittlich vier verschiedene Pilzarten - nach 20 Jahren waren es bereits 17 Arten.
Allergiker müssen öfter ran als andere
Die empfohlenen Waschintervalle variieren je nach Personengruppe erheblich. Während gesunde Erwachsene mit wöchentlichem Wechsel der Bettwäsche gut beraten sind, müssen bestimmte Gruppen häufiger zur Waschmaschine greifen. Der Deutsche Textilreinigungs-Verband warnt besonders vor Gesundheitsrisiken bei Kleinkindern, kranken und älteren Menschen.
Allergiker sollten ihre Bezüge sogar noch öfter reinigen, da Hausstaubmilben bei Temperaturen von 60 Grad über mindestens 30 Minuten abgetötet werden. Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma können bei zu seltener Reinigung verstärkt Probleme bekommen. Auch wer nachts stark schwitzt oder Haustiere im Bett schlafen lässt, produziert mehr Rückstände und sollte die Waschfrequenz entsprechend anpassen.
Ebenso verhält es sich bei Handtüchern - auch diese sollten im Idealfall im Wochentakt gewaschen werden. Bei akuten Krankheiten empfehlen Experten sogar den täglichen Wechsel von Handtüchern, um eine weitere Verbreitung von Keimen zu verhindern.
Igitt: Fäkalbakterien auf dem Handtuch durch Klospülung
Feuchte Handtücher im warmen Badezimmer schaffen optimale Bedingungen für Keimvermehrung. Nach dem Abtrocknen bleiben Hautpartikel, Schmutzreste und Körpersekrete in den Fasern zurück, die Bakterien und manchmal sogar Viren als Nahrung dienen.
Ein oft unterschätztes Hygieneproblem: Bei jeder Toilettenspülung mit geöffnetem Deckel werden Fäkalbakterien im gesamten Bad verteilt und landen auch auf den Handtüchern. Deshalb empfehlen Experten, die Textilien nach maximal drei bis vier Verwendungen zu wechseln. Bei Krankheit sollte sogar täglich ein frisches Handtuch zum Einsatz kommen.
Die Waschtemperatur spielt eine entscheidende Rolle: Erst bei mindestens 60 Grad werden Keime zuverlässig abgetötet. Nach der Nutzung müssen Handtücher so aufgehängt werden, dass sie schnell trocknen können - stundenlanges Liegenlassen auf dem Boden fördert die Bakterienvermehrung.
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