Schlaganfälle und Krebs: So gefährlich ist Nutella wirklich für den Körper

Allseits bekannt und beliebt: Der populäre Nuss-Nougat-Aufstrich "Nutella" ist weltweit ein Klassiker auf dem Frühstückstisch. Allerdings: Nutella kann negative Auswirkungen auf den Körper haben - Zucker ist nicht das einzige Problem.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Neben jeder Menge Zucker enthält Nutella auch eine weitere ungesunde Zutat: Palmöl. (Foto) Suche
Neben jeder Menge Zucker enthält Nutella auch eine weitere ungesunde Zutat: Palmöl. Bild: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
  • Nutella enthält nicht nur Zucker, sondern auch Palmöl
  • Palmöl ist laut der WHO möglicherweise krebserregend
  • Viele Hersteller wollen trotzdem nicht darauf verzichten

Es ist der bekannteste süße Aufstrich der Welt - Sie wissen natürlich bereits, welchen wir meinen: Nutella. Auch den größten Genießern dürfte sehr wohl bewusst sein, dass Nutella nicht wirklich gesund ist. Doch fälschlicherweise machen viele den extrem hohen Zuckergehalt dafür verantwortlich. Dabei ist Zucker bei Weitem nicht die "gefährlichste" Zutat, die in der Nougat-Creme steckt.

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Nutella enthält das doppelte an empfohlener Zucker-Menge

Natürlich ist der Zuckergehalt in Nutella keinesfalls unbedenklich: Bereits in 100 Gramm Nutella sind 55,9 Gramm Zucker enthalten. Damit erreicht man bereits das doppelte der von der World Health Organization (WHO) empfohlenen Menge an Zucker pro Tag. Wie schädlich Zucker sein kann, ist bekannt: Dauerhaft mehr als die empfohlene Menge zu sich zu nehmen, kann etwa zu unreiner Haut, Karies, Übergewicht und Diabetes führen. Auch das Risiko an Krebs zu erkranken steigt - genau wie das Gicht-Risiko, da zugesetzter Zucker den Harnsäurespiegel im Blut erhöht. Allerdings enthält Nutella eine weitere Zutat, die noch mehr Risiken birgt: Palmöl.

Diese gesundheitlichen Schäden kann Palmöl hervorrufen

Zwar erklärt der Hersteller Ferrero, dass das Palmöl zu hundert Prozent aus Quellen stamme, die mit dem RSPO-Nachhaltigkeitssiegel zertifiziert sind, doch das mindert nicht die gesundheitlichen Bedenken. Das ZDF-Magazin "Wiso" hat aufgedeckt, wie schädlich Palmöl tatsächlich für den Körper sein kann. Palmöl macht 20 Prozent eines Nutella-Glases aus und kann schon in geringen Mengen für Schäden im menschlichen Körper sorgen.Die Schadstoffe "sind toxisch für Niere, Leber und Hoden", sagt Alfonso Lampen, Lebensmittelexperte vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR), in der ZDF-Sendung.

Bei der Palmöl-Verarbeitung entstehen zudemGlycidol-Fettsäureester, die von der WHO als mögliches Karzinogen - also krebserregend - eingestuft wurden. Palmfett kann außerdem die Blutfette verschlechtern und damit das Risiko für Diabetes erheblich steigern. Ebenso werden Gefäßverkalkungen begünstigt, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen oder sogar zum Tod führen können. Doch nicht nur Nutella enthält Palmöl: In so gut wie jeder Nuss-Nougat-Creme ist Palmöl enthalten. Dabei setzen zudem nicht alle auf nachhaltige Palmöl-Quellen, was zusätzlich der Umwelt schadet.

Ferrero und andere Hersteller wollen weiter Palmöl nutzen

Ferrero will jedoch nicht auf Palmöl verzichten - denn dieses sorgt für die streichzarte Textur und cremige Konsistenz von Nutella. Zudem ist Palmöl im Vergleich zu anderen Ölsorten wie Raps- oder Sonnenblumenöl das preiswerteste auf dem Markt. Aufgrund des Ukraine-Krieges mussten viele Hersteller zwischenzeitlich auf Rapsöl verzichten - stattdessen griffen sie auf Palmöl. Die Verbraucherzentrale Hamburg bemängelte: Oft wurde dies nicht ausreichend gekennzeichnet und der Wechsel zurück, ließ zu lange auf sich warten. So konsumierten viele unwissend Palmöl durch Produkte wie Chips oder Pommes.

Gesündere Alternativen ohne Palmöl

Wer auf Palmöl vorsichtshalber verzichten will, kann zu Alternativen greifen. So enthält etwa der noch aus der DDR stammende Aufstrich "Nudossi" kein Palmöl. Auch die "Xucker Nuss-Nougat-Creme" enthält kein Palmöl. Der Hersteller setzt zudem auf künstliche Süßstoffe statt Zucker, was die Creme deutlich kalorienärmer macht. Dass auch künstliche Süßstoffe nicht immer bedenkenlos konsumiert werden sollten, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel "Foodwatch fordert Verbot von krebserregendem Süßstoff". Die Alnatura-Cremes setzen auf Sonnenblumenöl statt Palmöl, was sie ebenfalls zu einer guten Alternative macht.

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