Hygiene beim Duschen: Experten erklären: Ist das Pinkeln in der Dusche bedenklich?

• Tabu-Thema: Viele Menschen urinieren in der Dusche
• Befragung zeigt, dass rund 47 Prozent dies "häufig" tun
• Experten erklären, ob diese Praxis gesundheitsschädlich ist

Es ist ein Tabuthema, über das kaum jemand spricht, obwohl es viele praktizieren: das Urinieren unter der Dusche. Laut einer Umfrage von IPPEN.MEDIA gaben 47 Prozent von über 86.000 Teilnehmenden an, dies "häufig" zu tun. Die Gründe liegen auf der Hand - man spart Zeit, Wasser und Toilettenpapier. Doch kann diese Praxis auch gesundheitsschädlich sein?

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Vorteile des Duschpinkelns: Ressourcenschonung im Alltag

Das Urinieren unter der Dusche bringt mehrere praktische Vorteile mit sich. An erster Stelle steht die Wassereinsparung, da keine separate Toilettenspülung betätigt werden muss. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern senkt auch die Wasserrechnung. Zudem spart man Zeit im hektischen Alltag - das separate Aufsuchen der Toilette und anschließende Händewaschen entfällt. Für viele Menschen ist es schlicht eine Frage der Effizienz, zwei notwendige Tätigkeiten zu kombinieren. Manche vermuten sogar, dass das Pinkeln unter fließendem Wasser hygienischer sein könnte als auf der mit Bakterien besetzten Toilette, da alles sofort weggespült wird.

Ist Pinkeln in der Dusche unhygienisch? Das sagen Experten dazu

Dusch-Pinkler dürfen aufatmen, denn tatsächlich sind sich Urologen weitgehend einig, dass das Urinieren unter der Dusche gesundheitlich unbedenklich ist. "Es gibt keine Nachteile, und für manche Menschen ist es einfach praktisch", erklärt Dr. Karyn Eilber, Professorin für Urologie am Cedars-Sinai in Los Angeles, gegenüber "Self". Urin besteht laut der renommierten Mayo Cliniczum größten Teil aus Wasser und zu kleineren Teilen aus Harnstoff, Urochrom, Kreatinin sowie Ammoniak. Grundsätzlich ist er daher hygienisch unbedenklich. Dr. David Shusterman, Urologe und Chefarzt bei Modern Urologist in New York, geht im Interview mit "CNN" sogar noch weiter: Er betrachtet das Pinkeln unter der Dusche als gesund, da die warme Dusche die Entspannung des Schließmuskels fördert.

Ausnahmen und Risiken: Wann Vorsicht geboten ist

Trotz der grundsätzlichen Unbedenklichkeit gibt es Situationen, in denen das Urinieren unter der Dusche vermieden werden sollte. Experten warnen vor allem bei offenen Wunden an Beinen oder Füßen. "Theoretisch könnten schädliche Bakterien aus dem Urin in offene Hautstellen eindringen und dort eine Infektion auslösen", erklärt Gary Goldenberg von der Icahn School of Medicine in New York. Auch Cellulite kann entstehen, wenn bestimmte Bakterien in den Körper gelangen.

Besondere Vorsicht ist geboten nach dem Rasieren oder bei Verwendung von Körperpeelings, da diese kleine Hautrisse verursachen können. Menschen mit Harnwegsinfektionen oder überempfindlicher Blase sollten ebenfalls zurückhaltend sein. Bei Letzteren könnte das Gehirn laut Dr. Shusterman darauf konditioniert werden, bei fließendem Wasser Harndrang zu empfinden.

Laut Fachleuten: Die richtige "Technik" soll den Unterschied machen

Die Experten haben auch Empfehlungen zur richtigen "Technik" beim Urinieren unter der Dusche. Dr. Shusterman rät Männern mit Vorhaut, diese während des Pinkelns zurückzuziehen, während Frauen ihre Schamlippen spreizen sollten, um zu verhindern, dass Bakterien mit kontaminiertem Urin eingeschlossen werden. Für die Pflege der Dusche empfehlen Experten eine regelmäßige Reinigung mit Essig, um Urinstein vorzubeugen. Zu beachten ist auch, dass sich der Uringeruch durch warmes Wasser schneller verteilen kann. Dr. Eilber empfiehlt Menschen mit überempfindlicher Blase, diese vor dem Anschalten der Dusche zu entleeren, um ungewollte Konditionierungseffekte zu vermeiden.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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