
- Studie zeigt, dass Hygiene im Schlafzimmer vernachlässigt wird
- Viele waschen ihre Bettwäsche laut Experten deutlich zu selten
- Wir zeigen, wie häufig Bettwäsche eigentlich gewaschen werden muss
Jede Nacht hinterlassen wir Spuren im Bett: Hautschuppen, Schweiß und andere Körperflüssigkeiten sammeln sich in unserer Bettwäsche an. Innerhalb eines Jahres verliert ein Mensch rund 180 Liter Flüssigkeit, die sich im Bett ablagert. Klingt eklig? Wird es mit der Zeit auch. Denn diese Rückstände locken allerlei unerwünschte Mitbewohner an. Wir zeigen Ihnen, wie häufig Sie Bettwäsche am besten waschen sollten.
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So schnell können sich eklige Rückstände im Bett ansammeln
Körpereigene Hinterlassenschaften wie Schweiß und Hautschuppen, von denen wir täglich fast einen Teelöffel voll verlieren, bieten die idealen Bedingungen für unerwünschte Mitbewohner - allen voran Hausstaubmilben. Bis zu 10.000 der kleinen Tierchen können sich in einem verunreinigten Bett tummeln. Sie ernähren sich von unseren Hautschuppen und hinterlassen ihrerseits Ausscheidungen im Bett. Feuchtigkeit und Wärme schaffen zudem ein perfektes Klima für Bakterien und Pilze. Forscher des University Hospital of South Manchester fanden heraus, dass nach 1,5 Jahren durchschnittlich vier und nach 20 Jahren etwa 17 Pilzarten in der Bettwäsche leben können. Diese Ansammlungen sind besonders problematisch für Menschen mit Allergien, Asthma oder geschwächtem Immunsystem. Hausstauballergien mit Symptomen wie Niesen und Hautausschlag können die Folge sein.
Wie oft sollte Bettwäsche wirklich gewaschen werden?
Experten sind sich einig: Bettwäsche sollte deutlich häufiger gewaschen werden, als viele Menschen es tatsächlich tun. Mediziner und Dermatologen wie Dr. Alok Vij empfehlen, Laken, Bettdecken- und Kissenbezüge mindestens alle zwei Wochen zu waschen, um Schmutz effektiv zu entfernen. Dieser Rhythmus kann allerdings variieren, je nachdem, ob man alleine im Bett schläft oder mit einer weiteren Person im Bett, ob Tiere im Bett schlafen dürfen und je nachdem, wie viel man schwitzt. Auch wer an Asthma oder Allergien leidet, häufig im Bett isst oder viel raucht, sollte seine Bettwäsche lieber etwas häufiger waschen.
Bei Kissenbezügen raten Fachleute sogar zu einem Wechsel zwei- bis dreimal pro Woche. Dies ist besonders wichtig, da hier direkter Kontakt mit Gesicht und Haaren besteht. Unsaubere Kopfkissen können für eine unreine Gesichtshaut sorgen. Die Realität sieht jedoch anders aus: Laut einer repräsentativen GfK-Umfrage schaffen es vier von zehn Bundesbürgern nur unregelmäßig, ihre Bettwäsche zu wechseln. Etwa 33 Prozent tun dies monatlich, sechs Prozent warten sogar zwei bis drei Monate. Nur 18 Prozent folgen der wöchentlichen Empfehlung der Experten. Gerade ohne Matratzenschoner ist die wöchentliche Reinigung besonders wichtig, da Flüssigkeiten und Hautschuppen sonst ungehindert in die Matratze sickern.
Die richtige Waschtemperatur für verschiedene Materialien
Die Wahl der richtigen Waschtemperatur und -methode hängt vom Material der Bettwäsche ab. Für hygienische Sauberkeit sind 60 Grad optimal, besonders für Allergiker, da diese Temperatur Hausstaubmilben effektiv abtötet. Baumwollbettwäsche kann bei 60 Grad mit Colorwaschmittel gewaschen werden. Weiße Baumwolle verträgt sogar 95 Grad. Mikrofaser benötigt 60 Grad und spezielles Mikrofaser- oder Feinwaschmittel. Leinen sollte schonender bei 40 Grad mit Feinwaschmittel und niedriger Umdrehungszahl gewaschen werden. Gleiches gilt für Satin, der ebenfalls 40 Grad verträgt. Seide ist am empfindlichsten und sollte maximal bei 30 Grad mit speziellem Seidenwaschmittel gereinigt werden. Übrigens: Entgegen der weit verbreiteten Annahme ist es nicht nötig, Bettwäsche bei 90 Grad zu waschen. Moderne Waschmaschinen erreichen bereits bei niedrigeren Temperaturen ausreichende Hygiene.
Praktische Tipps für hygienisches und umweltschonendes Waschen
Wer seine Bettwäsche häufig, aber umweltschonend waschen möchte, kann einige einfache Maßnahmen ergreifen. Wir raten: Verzichten Sie auf die Vorwäsche, sofern keine hartnäckigen Verschmutzungen vorliegen. In der Regel ist die Vorwäsche sonst eher unnötig und zieht nur mehr Strom und Wasser. Energieeffizienter wird die Wäsche, wenn die Trommel vollständig gefüllt ist. Warten Sie daher, bis genügend Wäsche für eine volle Ladung vorhanden ist, bevor Sie die Maschine starten, statt jeden Tag nur ein paar wenige Klamotten zu waschen.
Besonders umweltfreundlich ist das Lufttrocknen der Bettwäsche anstelle der Nutzung eines Trockners. Dies spart erheblich Strom und schont zudem die Textilien. Vor dem eigentlichen Waschgang empfehlen Hersteller, die Bettwäsche auf links zu drehen und Reißverschlüsse zu schließen. Diese einfachen Vorkehrungen verhindern Beschädigungen am Stoff und Abrieb bei bedruckten Motiven, während sie gleichzeitig die Leuchtkraft der Farben bewahren.
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