So krank ist Nordrhein-Westfalen: Welche Infektionen jetzt grassieren - und wen es trifft

Wie steht es um die Infektionslage in Nordrhein-Westfalen? Neueste Statistiken zu Grippe, Corona, RSV und anderen akuten Atemwegserkrankungen vermitteln einen Überblick über die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen im November 2025 und die besonders betroffenen Altersgruppen.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Wie krank ist NRW? So steht es um die aktuelle Infektionslage bei Corona, RSV und Grippe. (Symbolbild) (Foto) Suche
Wie krank ist NRW? So steht es um die aktuelle Infektionslage bei Corona, RSV und Grippe. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock / Leo

Husten, Schnupfen und Halsschmerzen sind in der kalten Jahreszeit weit verbreitet – auch in Nordrhein-Westfalen. Doch nicht jede Atemwegserkrankung ist gleich: Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwischen akuten Atemwegserkrankungen, grippeähnlichen Erkrankungen, der "echten" Grippe (Influenza) und Erkältungen sowie zwischen weiteren Infektionen wie dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) und dem Coronavirus (SARS-CoV-2). Wie diese Erkrankungen aktuell in Nordrhein-Westfalen verbreitet sind, zeigen die neuesten regionalen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).

Corona in Nordrhein-Westfalen: 7-Tage-Inzidenz von 4,3

Corona (auch: COVID-19) bleibt auch nach der Pandemie eine verbreitete Atemwegserkrankung. Es verursacht Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot und wird durch das SARS-CoV-2-Virus ausgelöst. In der letzten Woche gab es in Nordrhein-Westfalen 776 neue Corona-Fälle. Mit 20,1 ist die höchste Corona-7-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe der über 80-Jährigen festzustellen. Über alle Altersklassen hinweg liegt die Corona-7-Tage-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen aktuell bei 4,3 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: 09.11.2025). Seit Beginn der Pandemie wurden 8.218.093 laborbestätigte Corona-Fälle in Nordrhein-Westfalen gemeldet.

Altersgruppe7-Tage-Inzidenzneue Fälle letzte 7 TageCorona-Fälle gesamt in NRW
00-046,154219.378
05-141,221905.161
15-341,5652.432.575
35-592,31373.150.648
60-796,12411.118.383
80+20,1257386.365
00+4,37768.218.093

Grippe in Nordrhein-Westfalen: 58 neue Influenza-Fälle

Die "echte" Grippe (Influenza) wird durch das Influenzavirus verursacht und ist oft mit plötzlichem Krankheitsbeginn, hohem Fieber und Gliederschmerzen verbunden. In der KW 44 wurden in Nordrhein-Westfalen 58 neue Grippe-Fälle registriert. Das entspricht einer Grippe-Inzidenz von 0,32.

Altersgruppeneue Grippe-Fälle letzte KWInfluenza-Inzidenz in NRW
00-14100,39
15-59330,32
60+150,29
00+580,32

Akute Atemwegserkrankungen und grippeähnliche Erkrankungen in der Mitte (West) Deutschlands

Neben der Verbreitung der "echten" Grippe (Influenza) wird auch die Entwicklung der regionalen Fallzahlen für akute Atemwegserkrankungen und grippeähnliche Erkrankungen genau beobachtet. Akute Atemwegserkrankungen (kurz: ARE, für akute respiratorische Erkrankung) umfassen laut der Definition des Robert-Koch-Instituts alle neu aufgetretenen Atemwegserkrankungen mit Husten, Halsschmerzen oder Fieber. Eine grippeähnliche Erkrankung (kurz: ILI, für engl. influenza-like illness) ist eine spezifische Form der ARE, bei der - zusätzlich zu Husten oder Halsschmerzen - in jedem Fall Fieber auftritt.

In der folgenden Übersicht werden die ARE- und ILI-Zahlen der 44. Kalenderwoche für die deutsche Großregion Mitte (West) dargestellt und mit der durchschnittlichen Inzidenz Deutschlands verglichen.

KW 44/2025Region Mitte (West)Deutschland gesamt
Atemwegserkrankungen je 100.000 Einw.5.500 (Vorwoche: 5.900)5.800
Grippeähnliche Erkrankungen je 100.000 Einw.1.100 (Vorwoche: 1.000)900

Die geschätzte wöchentliche Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen der Großregion Mitte (West), zu der auch Nordrhein-Westfalen gehört, beträgt in der 44. Kalenderwoche 5.500 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Sie ist im Vergleich zur Vorwoche gesunken (Vorwoche: 5.900) und liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt von 5.800. Für grippeähnliche Erkrankungen wird aktuell eine Inzidenz von 1.100 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner geschätzt. Dieser Wert ist im Vergleich zur Vorwoche gestiegen (Vorwoche: 1.000). Wie schon bei den Atemwegserkrankungen der Region Mitte (West) liegen die Werte auch für die grippeähnlichen Erkrankungen unter der für Deutschland geschätzten durchschnittlichen Inzidenz von 900.

Die geschätzten Inzidenzen für die Bevölkerung in Deutschland basieren auf den Angaben von Personen, die freiwillig bei dem RKI-Online-Portal GrippeWeb registriert sind und regelmäßig Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben. In der Kalenderwoche 44/2025 haben insgesamt 3.328 Teilnehmende aus der Region Mitte (West) ihre Daten gemeldet. Die bundesweiten Zahlen basieren auf Meldungen von 9.358 Personen. Es handelt sich hierbei um Selbstauskünfte und nicht um laborbestätigte Befunde.

Keine neuen RSV-Fälle in Nordrhein-Westfalen

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit vorkommender Erreger von Atemwegserkrankungen, der in jedem Lebensalter auftreten kann. Schwere Krankheitsverläufe treten vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf. In der 45. Kalenderwoche gab es keine neuen RSV-Fälle in Nordrhein-Westfalen. Die RSV-Inzidenz liegt hier aktuell bei 0 laborbestätigten RSV-Fällen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Die höchste RSV-Inzidenz des laufenden Jahres wurde in Nordrhein-Westfalen in der Kalenderwoche 09/2025 erreicht, als innerhalb einer Woche 1.050 neue RSV-Fälle registriert wurden. Dies entspricht einer RSV-Inzidenz von 5,79 Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Kalenderwocheneue RSV-FälleRSV-Inzidenz in NRW
45/202500
44/202510,01
43/202510,01
42/202530,02
41/202510,01

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstellt und wird täglich datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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