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Diagnose Sepsis: Symptome, Warnzeichen und Therapie - das muss man zu einer Blutvergiftung wissen

Jährlich sterben mehr Menschen an Blutvergiftung als an Herzinfarkten und Schlaganfällen zusammen - doch was macht eine Sepsis so heimtückisch, welche Symptome sollte man kennen und wie wird eine Blutvergiftung behandelt?

Wenn eine Sepsis diagnostiziert wird, ist Eile geboten: Unbehandelt verlaufen Blutvergiftungen fast in allen Fällen tödlich. (Foto) Suche
Wenn eine Sepsis diagnostiziert wird, ist Eile geboten: Unbehandelt verlaufen Blutvergiftungen fast in allen Fällen tödlich. Bild: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

Dass Herzinfarkte oder Schlaganfälle ebenso wie schwere Unfälle zu medizinischen Notfällen gehören, die sofort ärztlich behandelt werden müssen, versteht sich von selbst - doch zu den Erkrankungen, die in Sachen Therapie ebenfalls keinen Aufschub dulden, gehört auch die Sepsis. Die heimtückische Erkrankung, die mitunter auch als Blutvergiftung oder Blutstrominfektion bezeichnet wird, gilt sogar als eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland: Von mindestens 230.000 Sepsis-Patientinnen und -Patienten pro Jahr sterben Statistiken zufolge etwa 85.000 Betroffene infolge der Blutvergiftung. Weltweit sind es etwa elf Millionen Todesfälle pro Jahr, die durch Sepsis verursacht werden.

Was ist eine Sepsis und wie entsteht die Krankheit namens Blutvergiftung?

Dabei hat eine Sepsis mit einer Vergiftung im klassischen Sinne wenig zu tun - vielmehr beschreibt die Diagnose Sepsis eine Infektion in ihrem schwersten Stadium. Eine Sepsis wird dann diagnostiziert, wenn das Immunsystem eine lokale Infektion nicht einzudämmen imstande ist und die Erreger sich beispielsweise über eine Wunde hinaus in den Blutkreislauf ausbreiten und den gesamten Organismus befallen. Unbehandelt enden Blutvergiftungen nahezu immer tödlich, wenn es zu einem septischen Schock und zum Versagen mehrerer Organe kommt. Auslöser kann bereits eine harmlos wirkende Halsentzündung, Bauchweh, ein Harnwegsinfekt oder ein eitriger Abszess sein.Weitere Informationen und eine Check-Liste zur Früherkennung gibt es auf der Website der Sepsis Stiftung.

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Wer ist bei einer Sepsis besonders gefährdet?

Besonders heimtückisch an einer Sepsis ist, dass die Infektion Menschen jeden Alters und jedes Geschlechts erwischen kann. Besonders gefährdet sind jedoch Menschen, die bereits chronisch vorerkrankt sind oder Immunschwäche-Diagnosen wie AIDS, Krebs oder Diabetes bekommen haben. Auch schwangere Frauen und junge Mütter, Personen, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, Babys und Kleinkinder insbesondere ohne Impfschutz sowie Suchtpatientinnen und -patienten, Personen mit Mangelernährung, frisch operierte Patientinnen und Patienten sowie durch eine frühere Sepsis vorgeschädigte Personen sind bei einer Blutvergiftung in besonderer Gefahr.

Diese Symptome deuten als Warnzeichen auf eine mögliche Sepsis hin

Bei der Behandlung einer Sepsis ist Zeit der wichtigste Faktor - je schneller eine Blutvergiftung erkannt und behandelt wird, so günstiger sind die Heilungschancen. Folgende Warnzeichen können Symptome einer Sepsis sein und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden:

  • Herzrasen und beschleunigter Puls mit ungewöhnlich niedrigem Blutdruck
  • Schüttelfrost, Fieber und starkes Fröstelgefühl
  • plötzlich auftretende Verwirrtheit und Desorientiertheit
  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl und Schmerzen
  • Müdigkeit und Apathie
  • beschleunigte Atmung und Kurzatmigkeit
  • Schwächegefühl, übermäßiges Schwitzen oder Frieren sowie kalte Hände und Füße und sich feucht anfühlende, fleckige Haut

Sepsis als medizinischer Notfall: So werden Blutvergiftungen behandelt

Sollten Sie diese Symptome bei sich feststellen, ist sofortige medizinische Hilfe gefragt: Eine Sepsis gilt als medizinischer Notfall, weshalb umgehend unter 112 ein Notruf abgesetzt werden muss. Als therapeutische Maßnahme ist die Gabe von Breitband-Antibiotika indiziert, für eine genaue Abklärung der Erreger werden in der Regel Blutkulturen angelegt und Abstriche von infiziertem Gewebe untersucht. Da bei einer Sepsis meist der Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen wird, kommen bei der Behandlung oftmals stabilisierende Infusionen zum Einsatz.

Wie schützt man sich vor einer Blutvergiftung und was beugt einer Sepsis am besten vor?

Wie bei so vielen Krankheiten gilt auch bei der Sepsis: Eine folgenschwere Infektion lässt sich mit einigen Vorkehrungen im Alltag wirkungsvoll vermeiden. Zu den wichtigsten Bausteinen in der Sepsis-Prävention gehört ein lückenloser Impfschutz, um Ansteckungen mit Erregern zu vermeiden, die das Immunsystem überlasten und eine Blutvergiftung auslösen können. Zudem sollte jede noch so kleine Infektion sorgfältig behandelt werden, um die Ausbreitung auf den gesamten Organismus zu vermeiden.

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