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"Chemobrain" durch Covid-19: Schock-Studie! Hirnfunktionsstörungen auch bei mildem Corona-Verlauf

Selbst Patienten mit einem milden Covid-Verlauf sind neuesten Studienergebnissen zufolge nicht vor Schäden an Gehirnzellen und kognitiven Dysfunktionen gefeit. Wissenschaftler entdeckten Hirnfunktionsstörungen, die sie zuvor in dieser Form auch bei Krebs-Patienten nach einer Chemo-Behandlung dokumentiert haben.

Corona-Patienten mit mildem Verlauf sind nicht vor kognitiven Störungen gefeit. (Foto) Suche
Corona-Patienten mit mildem Verlauf sind nicht vor kognitiven Störungen gefeit. Bild: AdobeStock/ Vittaya_25 (Symbolbild)

Es sind schockierende Ergebnisse, die die Wissenschaftlerinnen Michelle Monje, MD, PhD, Professorin für Neurologie und neurologische Wissenschaften an der Stanford University in Kalifornien, und Akiko Iwasaki, PhD, Professorin für Immunbiologie an der Yale-Universität in Connecticut, in einer gemeinsamen Studie herausgefunden haben.

Studien-Schock! Schäden am Gehirn auch bei mildem Corona-Verlauf

Wie "forbes.com" unter Berufung auf ein Studienpapier, welchesauf dem Preprint-Server "bioRxiv" hochgeladen wurde, berichtet, können demnach auch bei leichten Corona-Fällen "Schäden an Gehirnzellen und kognitive Dysfunktionen" auftreten. Bei ihrem gemeinsamen Projekt führten Monje und Iwasaki Experimente mit Mäusen durch, die so aufgebaut waren, dass nur die Lungen der Tiere mit der ursprünglichen Sars-CoV-2-Variante infiziert wurden. So war es den beiden Forscherinnen möglich, herauszufinden, wie sich Covid-19 auf Patienten mit einem mildem Verlauf auswirkt, bei denen das Virus nicht bis ins Gehirn vorgedrungen war.

Sars-CoV-2 löste bei Mäusen Produktion von entzündungsfördernden Proteinen aus

Das Ergebnis: Die Mäuse, die augenscheinlich nicht krank wirkten, produzierten durch die Infektion mehr entzündungsfördernde Proteine, sogenannte Chemokine und Zytokine, sowohl im Blut als auch im Zentralnervensystem. Besonders bemerkenswert: Diese Entzündungswerte blieben bis zum Ende der Studie erhöht. Eine Tatsache, die die Forscherinnen verwunderte. "Ich hatte nicht erwartet, nach sieben Wochen immer noch erhöhte Werte dieser Zytokine [in den Mäusen] zu sehen", so Iwasaki.

Coronavirus führt zu kognitiven Dysfunktionen und Schäden an Gehirnzellen 

Die Wissenschaftler analysierten ihre Ergebnisse weiter und stellten fest, dass diese Entzündungsproteine ​​eine Immunkaskade auslösen, die dazu führt, dass sich Mikrogliazellen im Gehirn entzünden. "Mikroglia sind die residenten Immunzellen des Gehirns. Sie sind die erste Verteidigungslinie des Gehirns gegen Infektionen, aber sie spielen auch viele wichtige Rollen im gesunden Gehirn", so Monje. Aber wenn sich Mikroglia verändern und entzünden, können sie negative Auswirkungen auf das Gehirn haben.

Wissenschaftler entdecken "Chemobrain" bei Corona-Patienten

Das gleiche Phänomen, dass die Mikroglia fehlreguliert sind, konnte Michelle Monje auch bei Krebs-Patienten, die sich einer Chemo-Behandlung unterzogen hatten, beobachten. Bei diesen wurde eine Reihe kognitiver Symptome festgestellt, die oft zusammenfassend als "Chemobrain" bezeichnet werden. Doch die gute Nachricht für alle, die nach einer leichten Covid-19-Infektion unter langfristigen neurologischen Symptomen leiden: Nichts, was die Wissenschaftlerinnen entdeckt haben, scheint irreversibel zu sein.

Therapien, die bereits für das "Chemobrain" untersucht werden, könnten auch bei Menschen mit kognitiven Symptomen von langem Covid funktionieren, wobei weitere Studien erforderlich sind, um dies zu bewerten.

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/sig/news.de

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