Verteidigungsplan ohne Donald Trump: So will sich Europa auch ohne US-Hilfe gegen Putin stellen
Emmanuel Macron, Keir Starmer und Friedrich Merz schmieden bereits Pläne, wie sich Europa notfalls ohne US-Unterstützung gegen die Gefahr aus Russland aufstellen könnte. Bild: picture alliance/dpa/Getty Pool/AP | Leon Neal
Erstellt von Claudia Löwe
21.07.2025 11.01
- Europa wappnet sich für militärische Zukunft ohne US-Unterstützung
- Berichte über Verteidigungsplan von Deutschland, Frankreich und Großbritannien
- Kein Verlass auf Donald Trump? So will sich Europa gegen Putin aufstellen
Dass Donald Trump auf die Nato nicht allzu gut zu sprechen ist, zeigte das jüngst in Den Haag abgehaltene Gipfeltreffen des Verteidigungsbündnisses nur allzu deutlich: Auf Drängen der USA wurde der Beschluss gefasst, dass die Nato-Länder ab 2035 fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollen. Nun zeichnet sich eine Neuausrichtung in Europa ab: Einem Bericht der "Bild" zufolge schmieden die drei europäischen Großmächte Deutschland, Frankreich und Großbritannien bereits eine neue Verteidigungsallianz gegen Russland.
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Auch ohne US-Hilfe: Europa schmiedet Verteidigungspläne gegen Putin
Wie auch die "New York Times" schreibt, sei das militärisch engere Zusammenrücken der Länder vorgesehen, um auf eine Zukunft ohne US-amerikanischen Schutz vorbereitet zu sein. Der trilaterale Pakt markiert somit einen historischen Wendepunkt in der europäischen Sicherheitspolitik. Die drei Nationen positionieren sich gemeinsam gegen die russische Bedrohung und schaffen eine eigenständige Verteidigungsstruktur. Diese Neuausrichtung erfolgt vor dem Hintergrund einer möglichen Reduzierung des US-Engagements in Europa. Die Allianz zwischen Berlin, London und Paris signalisiere Europas Entschlossenheit, seine Sicherheit selbst in die Hand zu nehmen.
Deutschland plant stärkere Militärkooperation mit Frankreich und Großbritannien
Die genauen Maßnahmen der verstärkten Militärkooperation zwischen den drei Ländern bleiben in der bisherigen Berichterstattung unklar. Die "Bild" erwähnt lediglich das engere Zusammenrücken der Nationen, ohne spezifische militärische Vorhaben zu nennen. Einzelheiten zu konkret geplanten Schritten, für die mit dem "Kensington-Vertrag" von Friedrich Merz, Keir Starmer und Emmanuel Macron ein Grundstein gelegt wurde, blieben unklar. Auch über den zeitlichen Rahmen der Umsetzung liegen keine Angaben vor.
Europa muss "eigene Entscheidungen treffen" - notfalls ohne die USA
Die Dreier-Allianz zwischen Berlin, Paris und London könnte die europäische Verteidigungslandschaft grundlegend verändern. Mit diesem Schulterschluss demonstrieren die Europäer ihre Bereitschaft, eigenständig für ihre Sicherheit zu sorgen. Die Partnerschaft zeigt, dass Europa nicht länger vollständig auf transatlantische Unterstützung angewiesen sein will. Der Politikwissenschaftler und Militärhistoriker Lawrence Freedman vom King's College in London formulierte die Absichten Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands wie folgt: "Sie handeln nicht gegen oder völlig losgelöst von den USA, aber sie müssen ihre eigenen Entscheidungen treffen und Verantwortung dafür übernehmen." Die "Bild" erfuhr aus Kreisen der Bundesregierung, dass der derzeitige Beratungsschwerpunkt "auf der Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte" gegen den 2022 von Wladimir Putin begonnenen Angriffskrieg Russlands liege. Zudem solle darüber beraten werden, "wie ein künftiger Waffenstillstand in der Ukraine stabilisiert werden kann".
Militärexperten fordern Einbeziehung von Polen für neu ausgerichtetes Verteidigungsnetzwerk
Welche konkreten Auswirkungen der Pakt auf die bestehenden Nato-Strukturen haben wird, bleibt offen. Ebenso unklar ist, wie andere europäische Staaten auf diese trilaterale Initiative reagieren werden. Der Militärexperte Thomas C. Theiner plädierte indes dafür, weitere Nationen ins Boot zu holen - allen voran Polen als "Frontstaat", der als "größte(r) Waffenkäufer Europas" eine Schlüsselrolle einnehmen könne, denn: "Eine starke Verteidigungslinie in Europa muss sich aus Frankreich, Deutschland und Polen bilden." In Frage käme überdies eine Beteiligung von Italien, der Türkei sowie skandinavischen Nationen, wie der Militär-Kenner zu bedenken gab.
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loc/news.de/stg