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Bier-Schock in Deutschland aktuell: Drohende Preisexplosion? Brauer fordern höheren Kasten-Pfand

Für Biertrinker könnte es in Zukunft teurer werden. Brauer fordern einen höheren Pfand auf Bierkästen und Glasflaschen. Bislang sei er zu niedrig und verursache den Unternehmen zu hohe Kosten. Das sind die Pläne.

Brauer fordern zehn Euro Pfand für einen Kasten Bier. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Brauer fordern zehn Euro Pfand für einen Kasten Bier. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ LVDESIGN

Brauereien haben zu kämpfen. Ein Problem bereitet ihnen besonders große Sorgen: das Mehrwegsystem. Denn die Wiederbeschaffung von Kästen und Glasflaschen kostet Unternehmen Millionen. Deshalb fordern Brauer nun einen deutlichen Preisanstieg für den Bierpfand.

Preisexplosion droht? Brauer fordert höheren Pfand auf Bierkästen

Sebastian Priller, Geschäftsführer der Riegele Brauerei in Augsburg fordert, dass der Pfand für einen Bierkasten zukünftig zehn Euro betragen soll. Der Brauer hat seinen Plan bereits bei der jüngsten Gesellschafterversammlung der Freien Brauer vorgestellt, ein Zusammenschlusses von 44 mittelständischen Brauereien in Deutschland, berichtet das Magazin "Inside Getränke" in seiner aktuellen Ausgabe.

Mit seinem Vorschlag steht Priller aber nicht alleine da. Viele Brauereinen dürften den Plan gutheißen, sagte Wilfried Kurz, Vertriebsleiter Deutschland der Flötzinger Brauerei in Rosenheim, gegenüber "t-online". Für Kurz ist klar: "Das Pfand muss sich verändern". Priller nannte konkrete Zahlen für die Preiserhöhung. Ab dem 1. Februar 2024 sollen auf Glasflaschen 25 Cent Pfand und fünf Euro pro Kasten entfallen. Rein rechnerisch würde der Pfans für einen Kasten Bier mit 20 Flaschen Bier zehn Euro kosten. Bislang liegt der Preis bei acht Cent pro Flasche und 1,50 Euro pro Kasten. Ein weiteres Problem spielt noch zusätzlich hinein. Viele Kästen würden nicht zurückgegeben werden, wodurch die Brauereien neue kaufen müssen. Obwohl sie den Pfand von 3,10 Euro erhalten, haben sie Extrakosten von zehn Euro. Deshalb fehlen der gesamten Branche Millionen Euro. Kurz plädierte dafür, dass Brauereien geschlossen vorgehen. Sollte ein Unternehmen den Pfand höher setzen als andere aus der Branche, werden die Kästen zu der Brauerei zurückgebracht, wo es mehr Geld zurückgibt. Bislang gibt es aber noch keine konkreten Handlungsempfehlungen.

Bierbranche in der Krise: Brauereien rechnen mit steigenden Preisen

Die Bierbranche belasten aber nicht nur die Mehrkosten durch den zu geringen Pfand. Auch die niedrigen Bierpreise schaden ihnen. Biertrinker müssen nach Einschätzung der Bitburger Braugruppe künftig mit häufigeren Preiserhöhungen rechnen als früher. "Diese Branche braucht regelmäßige Preiserhöhungen, um überleben zu können", sagte der Geschäftsführer Technik und Umwelt, Jan Niewodniczanski, am Mittwoch anlässlich der Jahresbilanz. Er verwies auf massive Kostensteigerungen für die Brauereien in jüngster Zeit unter anderem bei Energie und Malz bis hin zu Bierflaschen. Die Diskussionen mit dem Handel über höhere Preise seien aber schwierig.

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/news.de/dpa

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