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Inflation in Deutschland: Historischer Lohnverlust! So dramatisch ist die Entwicklung

Die Inflation frisst Gehaltserhöhungen förmlich auf. Laut einer Studie stiegen die Tariflöhne langsamer als die Verbraucherpreise. Die Kaufkraft der Deutschen sank deutlich.

Die Inflation löste in Deutschland einen gewaltigen Reallohnverlust aus. (Foto) Suche
Die Inflation löste in Deutschland einen gewaltigen Reallohnverlust aus. Bild: AdobeStock / Gregory Lee

Laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hat die hohe Inflation zu einem "in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einzigartigen Reallohnverlust" geführt.

Historischer Reallohnverlust in Deutschland! Bürger verlieren durch Inflation an Kaufkraft

Die Tariflöhne stiegen in Deutschland 2022 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 2,7 Prozent. Angesichts einer zu erwartenden Steigerung der Verbraucherpreise um im Schnitt 7,8 Prozent ergebe sich hieraus ein durchschnittlicher Rückgang der tarifvertraglich vereinbarten Reallöhne von 4,7 Prozent.

"Einerseits haben 2022 aufgrund langfristig wirksamer Tarifverträge in vielen Branchen gar keine Tarifverhandlungen stattgefunden. Andererseits werden aktuell vereinbarte, deutlich stärkere Tariferhöhungen und Inflationsprämien oft erst ab 2023 wirksam", sagte Thorsten Schulten, Leiter des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Böckler-Stiftung. "Vor diesem Hintergrund kommt es in diesem Jahr zu einem in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einzigartigen Reallohnverlust."

Im Jahr 2022 wurden demnach für etwa 7,4 Millionen Beschäftigte neue Tarifverträge abgeschlossen. Hinzu kamen für weitere 12 Millionen Beschäftigte Tarifsteigerungen, die bereits 2021 oder früher vereinbart wurden. Bereits 2021 kam es nach Angaben des Tarifarchivs zu einem Kaufkraftverlust von 1,4 Prozent bei den Tariflöhnen.

Höhere Tarifzuwächse für 2023 erwartet

Für das Jahr 2023 sind Schulten zufolge insgesamt deutlich höhere Tarifzuwächse zu erwarten als 2022. Hierauf deutet zum einen eine Reihe aktueller Tarifabschlüsse etwa in der chemischen Industrie und in der Metall- und Elektroindustrie hin. Darüber hinaus lasse sich auch bei den kommenden Tarifverhandlungen wie etwa im öffentlichen Dienst (Bund und Gemeinden), bei der Deutschen Post AG oder in der Nahrungsmittelindustrie eine Tendenz zu deutlich höheren Tarifforderungen beobachten, sagte der Experte. Nach Ansicht von Schulten "steht die Tarifpolitik 2023 in erster Linie vor der Aufgabe, weitere Kaufkraftverluste der Beschäftigten möglichst zu vermeiden".

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/fka/news.de/dpa

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