Von news.de-Redakteur Thomas Jacob - Uhr

Volkswagen-Geschichte: DIESE dunklen Flecken stehen in der VW-Historie

Wohl kaum eine Marke steht so für die deutsche Automobilindustrie wie Volkswagen. Doch in der Chronik des Konzerns gab es auch dunkle Seiten. Ein Blick zurück auf die Geschichte von VW.

Lange Zeit galt die Volkswagen AG als deutsches Vorzeigeunternehmen. Inzwischen kämpft der Konzern mit den Folgen des "Dieselgate". (Foto) Suche
Lange Zeit galt die Volkswagen AG als deutsches Vorzeigeunternehmen. Inzwischen kämpft der Konzern mit den Folgen des "Dieselgate". Bild: Julian Stratenschulte/dpa

Wohl kaum eine Firma hat deutsche Wertarbeit in der Welt so bekannt gemacht, wie Volkswagen. Spätestens seit dem robusten VW Käfer gilt das Unternehmen als Beweis für hiesige Ingenieurskunst. Und doch gibt es einige dunkle Flecken in der Geschichte des Konzerns.

VW-Geschichte: Ferdinand Porsche legt Grundstein zur Gründung von Volkswagen

Die Geschichte von Volkswagen ist eng mit einem ganz besonderen Mann verbunden. Der Autobauer Ferdinand Porsche nahm schon früh bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Automobilindustrie in Deutschland. Der Erfinder zahlreicher Patente sorgte zunächst bei Austro-Daimler und der Daimler-Motoren-Gesellschaft für Aufsehen, 1931 gründete er sein eigenes Unternehmen Porsche. Und bald wartete auf den Konstrukteur eine ganz besondere Aufgabe.

Adolf Hitler fordert "Volkswagen" für Deutschland

Knapp zwei Jahre nach Gründung von Porsche gelang den Nazis in Deutschland die Machtergreifung. Bei der Eröffnung der 24. Internationalen Automobil- und Motorrad-Austellung forderte Adolf Hilter schließlich ein Fahrzeug für die breite Masse, das "autobahntauglich", sparsam im Verbrauch und kostengünstig sein sollten - eben ein echter "Volkswagen". Der Führer beauftragte daraufhin Ferdinand Porsche mit der Konstruktion des "KdF-Wagens", doch der Kriegsbeginn 1939 machten alle Pläne zunichte.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs: VW-Käfer und das Wirtschaftswunder

Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde fast die gesamte Produktion von Volkswagen auf Rüstungsgüter umgestellt. Viele Menschen, die jahrelang auf ein Auto gespart hatten, gingen leer aus. Während der Herrschaft des NS-Regimes stellte sich VW - wie viele Firmen zu dieser Zeit - mit den Machthabern gut und beschäftigte Zwangsarbeiter.

Erst nach dem Krieg ging der "KdF-Wagen", diesmal unter der Bezeichnung "VW Käfer" in Serienproduktion. Bis 1955 rollten eine Million der neuen "Volkswagen" vom Band. Weltweit wurden bis zum Produktionsende über 21,5 Millionen Fahrzeuge verkauft, nur der "Golf" war erfolgreicher.

Volkswagen heute: Abgas-Skandal erschüttert VW

In der Folge setzte sich das Wachstum von VW nahezu ungebrenzt fort. Die Volkswagen AG übernahm zahlreiche Konkurrenten wie Audi oder Skoda und war so auch international gut aufgestellt. Dennoch geriet das Unternehmen mehr und mehr in die Kritik: Im Sommer 2005 sorgte eine Korruptionsaffäre für Aufsehen, bei der Angestellte unter anderem Lustreisen auf Firmenkosten finanziert wurden.

Auch der Abgas-Skandal im Jahr 2015 sorgte für schlechte Presse: Damals gestand VW, bei Abgastests für seine Diesel-Fahrzeuge geschummelt und die Daten per Regelsoftware manipuliert zu haben. Das Eingeständnis der Manipulation ließ den Kurs der VW-Aktie rapide abstürzen, viele führende Mitarbeiter nahmen ihren Hut. Seitdem ist das Unternehmen auf Sparkurs. Laut eines Sanierungsplans sollen bis zum Jahr 2025 weltweit rund 30.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, davon allein bis zu 23.000 Stellen in Deutschland. Gleichzeitig bot VW seinen Kunden eine Umstiegsprämie bis zu 10.000 Euro. Es bleibt abzuwarten, ob die Volkswagen AG ihr 100-jähriges Jubiläum noch erleben wird.

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jat/kad/news.de

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