Rente mit 63: Welche Jahrgänge mit welchen Abschlägen rechnen müssen

Die Rente mit 63: Lange der Traum vieler deutscher Arbeitnehmer, mittlerweile äußerst kostspielig. Wer mit 63 in Rente geht, zahlt häufig einen hohen Preis durch Abschläge. Alle Infos rund um den frühen Renteneintritt.

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Standard für den Renteneintritt ist heute 65 - wer mit 63 eintreten will, muss mit Kürzungen rechnen. (Foto) Suche
Standard für den Renteneintritt ist heute 65 - wer mit 63 eintreten will, muss mit Kürzungen rechnen. Bild: picture alliance/dpa | Arne Dedert
  • Die Rente mit 63 ist für Jahrgänge nach '58 ohne Abschläge nicht mehr möglich
  • Früher Ruhestand führt zu deutlichen Abschlägen – je nach Geburtsjahrgang bis zu 14,4 %
  • Ausgleichsmöglichkeiten und Alternativen können helfen

Wie steht es um die Rente mit 63? Laut der Bundesregierung unter Friedrich Merz soll es dieses Modell durchaus auch weiterhin noch geben - allerdings in veränderter Form. Wie und für wen der Renteneintritt ohne Abschläge möglich ist, verraten wir Ihnen hier.

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Rentenkürzung konkret: So viel verlieren Sie bei frühem Ausstieg

Die gesetzliche Rentenversicherung unterscheidet gemäß der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zwischen langjährig Versicherten mit mindestens 35 Beitragsjahren und besonders langjährig Versicherten mit 45 Versicherungsjahren. Dieser Unterschied bestimmt maßgeblich die finanziellen Konditionen beim vorzeitigen Renteneintritt. Wer heute noch mit 63 in Rente gehen möchte, kann das durchaus tun, muss aber finanzielle Einbußen hinnehmen. Dabei werden die verschiedenen Jahrgänge unterschiedlich hart getroffen:

  • 1962 Geborene:
    • Höchster Abschlag: 13,2 Prozent
    • Monatsrente (Beispiel): Aus 1.800 werden 1.562,40 Euro
  • 1963 Geborene:
    • Höchster Abschlag: 13,8 Prozent
    • Monatsrente (Beispiel): 1.800 Euro werden 1.551,60 Euro

Für alle ab 1964 Geborenen gilt die Höchstgrenze von 14,4 Prozent Abschlag bei Renteneintritt mit 63. Die Regelaltersgrenze liegt einheitlich bei 67 Jahren, wodurch stets 48 Monate fehlen. Eine Standardrente von 1.800 Euro sinkt dadurch um 259,20 Euro auf nur noch 1.540,80 Euro monatlich.

Rentenpunkte nachkaufen: So teuer ist der Ausgleich

Ab dem 50. Lebensjahr ermöglicht die Deutsche Rentenversicherung den Ausgleich der Abschläge durch freiwillige Beiträge. Die Kosten dafür haben sich 2025 deutlich erhöht: Ein Entgeltpunkt kostet aktuell 9.392 Euro, berechnet aus dem Durchschnittsentgelt von 50.493 Euro und dem Beitragssatz von 18,6 Prozent.

Wer beispielsweise eine erwartete Rente von 2.000 Euro hat und die maximalen 14,4 Prozent Abschlag ausgleichen möchte, benötigt 7,32 zusätzliche Entgeltpunkte. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 68.749 Euro - fast 7.000 Euro mehr als noch 2024. Die hohe Investition rechnet sich nur selten - denn hauptsächlich profitieren davon Menschen mit überdurchschnittlicher Lebenserwartung.

Frühzeitige Planung sichert den Ruhestand

Neben dem Nachkauf von Rentenpunkten existieren weitere Möglichkeiten zum Ausgleich der Rentenlücke. Die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, sowie ETF-Sparpläne bieten alternative Wege zur Altersvorsorge. Diese Optionen ermöglichen flexiblere Anlagestrategien als die gesetzliche Rentenversicherung.

Finanzexperten raten dringend, spätestens mit 50 Jahren die persönliche Rentensituation zu analysieren. Nur wer frühzeitig die Höhe seiner Versorgungslücke kennt, kann die verbleibenden Berufsjahre effektiv für den Vermögensaufbau nutzen. Eine späte Erkenntnis kurz vor dem geplanten Ruhestand schränkt die Handlungsmöglichkeiten drastisch ein.

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