Bis zu 65.000 Euro: Wespen erschlagen ist verboten - hier drohen saftige Strafen
Ein kurzer Schlag mit der Fliegenklatsche kann Sie bis zu 65.000 Euro kosten – denn Wespen stehen in Deutschland unter strengem Naturschutz. Selbst wer aus Panik zuschlägt, riskiert empfindliche Strafen, warnen Juristen.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Töten von Wespen in Deutschland strafbar
- Geldstrafen können je nach Art der Wespe und Bundesland variieren
- Aber: Nicht jede Tötung zieht tatsächlich eine Strafe nach sich
Wer eine Wespe erschlägt, riskiert in Deutschland saftige Geldstrafen. Die Insekten stehen unter Naturschutz, und Verstöße gegen das Tötungsverbot können je nach Bundesland mit Bußgeldern zwischen 5.000 und 50.000 Euro geahndet werden. Bei besonders geschützten Arten wie Kreiselwespen oder Kopfhornwespen drohen sogar Strafen bis zu 65.000 Euro.
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Bußgelder variieren stark nach Bundesland und Art
Die Strafen für Wespentötungen unterscheiden sich erheblich zwischen den Bundesländern. Während normale Wespenarten mit Geldbußen zwischen 5.000 und 50.000 Euro belegt sind, fallen die Sanktionen für besonders geschützte Spezies deutlich höher aus: So genießen Kreisel- und Kopfhornwespen einen besonderen Schutzstatus. Indes führt Brandenburg die Liste der teuersten Strafen an - hier können laut Bußgeldkatalog bis zu 65.000 Euro fällig werden, wenn eine speziell geschützte Art getötet wird.
Übrigens wird nicht nur das direkte Töten geahndet. Auch die Beschädigung oder Vernichtung von Fortpflanzungsstätten und Ruheorten der Insekten, beispielsweise durch das Fällen eines Baumes mit Nest, zieht vergleichbare Bußgelder nach sich. Die Behörden entscheiden jedoch individuell über die tatsächliche Höhe der Strafe.
Notwehr und Beweislast: Wann droht wirklich eine Strafe?
Nicht jede Wespentötung zieht automatisch ein Bußgeld nach sich. Bei Notwehr, etwa nach einem Stich, müssen Betroffene keine Sanktionen befürchten. Auch der Schutz von Allergikern, Kleinkindern oder Haustieren gilt als triftiger Grund, erklärt Strafrechtler Sebastian Brill gegenüber der "Bild".
Die praktische Durchsetzung der Strafen gestaltet sich schwierig. Für eine Verfolgung durch Polizei oder Ordnungsamt wäre ein Foto- oder Videobeweis erforderlich. Allerdings warnt der Jurist: Das heimliche Filmen des Nachbarn beim Wespentöten könnte wegen Verletzung der Privatsphäre strafrechtliche Folgen haben.
Wespen als unverzichtbare Helfer im Ökosystem
Die strengen Schutzbestimmungen haben gute Gründe. Wespen erfüllen wichtige Aufgaben in der Natur und sind für das ökologische Gleichgewicht unverzichtbar. Sie jagen Schädlinge wie Mücken und Fruchtfliegen und halten deren Populationen in Schach. Als Aasfresser beseitigen die Insekten zudem tote Tiere und tragen zur natürlichen Müllentsorgung bei. Gleichzeitig dienen sie selbst als Nahrungsquelle für verschiedene Vogelarten und andere Tiere.
Ein oft übersehener Aspekt: Auch Wespen fungieren ähnlich wie Bienen als Blütenbestäuber. Beim Besuch von Blüten auf der Suche nach Nektar transportieren sie Pollen und unterstützen damit die Pflanzenfortpflanzung. Diese vielfältigen ökologischen Funktionen rechtfertigen den gesetzlichen Schutz der oft zu Unrecht unbeliebten Insekten.
Legale Alternativen: So werden Sie Wespen ohne Strafe los
Statt zur Fliegenklatsche zu greifen, empfehlen Experten verschiedene legale Methoden zur Wespenabwehr. Wie Sie Wespen ganz einfach wieder loswerden können, lesen Sie in unseren Artikeln "Wespen werden nach Sommer-Comeback besonders angriffslustig" und "Mit diesem ungewöhnlichen Trick halten Sie die Wespen fern".
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