Sicherheit an Bord: Reiseexpertin erklärt: Das richtige Schuhwerk macht den Unterschied

Mit Flipflops oder Sandalen ist man für den Strandurlaub gut gerüstet - doch im Flugzeug kann das zum Risiko werden. Eine Reiseexpertin erklärt, warum festes Schuhwerk an Bord eines Flugzeugs einem das Leben retten kann.

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Festes Schuhwerk kann im Ernstfall den Unterschied zwischen Leben und Tod machen. (Foto) Suche
Festes Schuhwerk kann im Ernstfall den Unterschied zwischen Leben und Tod machen. Bild: stock.adobe.com / Prostock-studio
  • In Sandalen oder Flipflops reisen ist bequem, aber nicht sicher
  • Eine Reiseexpertin klärt darüber auf, warum das gefährlich ist
  • Die Expertin verrät, wie Flugbegleiter über die Passagiere urteilen

Sicher, Sandalen, Flipflops oder Hausschuhe können die Bequemlichkeit beim Fliegen immens steigern - besonders, wenn man mal einen längeren Flug vor sich hat. Doch Reiseexpertin Jessie Chambersvon "Global Work & Travel" warnt: An Bord eines Flugzeugs können sich bequeme Latschen schnell zu einem Sicherheitsrisiko entwickeln.

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Darum kann festes Schuhwerk ein Lebensretter sein

Bei einer Evakuierung, so die Expertin, können lockere und rutschige Schuhe zum Hindernis werden. Festes Schuhwerk ist im Falle von Trümmern auf dem Boden oder bei der Benutzung von Notrutschen die bessere Wahl. Daher achtet das Personal bereits beim Boarding auf die Füße der Passagiere: "Flugbegleiter beobachten beim Boarding genau, was Passagiere tragen", erklärt Chambers. "Es kann sein, dass sie bei einem Notfall helfen müssen – und dabei ist stabiles Schuhwerk entscheidend." Sie empfiehlt Fluggästen, feste, geschlossene Schuhe zu tragen. Diese sollten im Notfall leicht aus- oder wieder anziehbar sein, Halt geben und bei der Evakuierung vor Verletzungen schützen. Sneaker oder ähnliche Schuhe eignen sich daher besonders gut für den Extremfall.

Flugbegleiter beurteilen, welche Passagiere im Notfall helfen können

Das Beobachten der Passagiere beim Boarding hilft den Flugbegleitern, sich mentale Notizen zu den Fluggästen zu machen. So entscheiden sie bereits vorab, wem sie im Notfall möglicherweise zuerst helfen sollten oder wer ihnen bei der Evakuierung der anderen Gäste helfen könnte. Wer Sneaker an Board trägt, könnte im Ernstfall also einen entscheidenden Beitrag zum Überleben der Passagiere beitragen.

Nicht bei allen fällt das Urteil allerdings positiv aus - insbesondere Gäste, die barfuß an Bord laufen, werden kritisch beäugt. Denn feste Schuhe schützen vor Infektionen - wer komplett barfuß unterwegs ist, riskiert beispielsweise beim Gang zur Toilette, sich Keimen und Pilzen auszusetzen. "Man weiß nie, was da auf dem Boden ist", so Chambers. Ihre Empfehlung: Für den schnellen Gang zur Toilette reichen auch mal Einweg-Hausschuhe wie man sie aus Hotels kennt.

Auch über die Persönlichkeit der Fluggäste wird an Bord diskutiert

Neben dem Blick auf die Füße versuchen die Flugbegleiter die Gäste auch anhand ihres Verhaltens in eine von drei Kategorien einzuteilen: Held, Neutral oder Risiko. Schon zu Beginn des Boardings beobachten sie die Fluggäste und beurteilen ihre Körpersprache. Wer ruhig, aufmerksam und körperlich fit aussieht, um im Ernstfall zu helfen, wird beispielsweise mental als Held eingeteilt. Wer jedoch in Gefahrensituationen vermutlich eher einfriert oder in Panik verfällt, der ist möglicherweise ein Risiko für sich und andere. Die Beurteilung erfolgt natürlich informell, soll aber laut Chambers bei so gut wie jedem Flug stattfinden.

Laut Chambers urteilen die Flugbegleiter allerdings nicht nur über das Verhalten im Ernstfall, sondern das allgemeine Benehmen an Bord. Dabei kommunizieren sie über die Passagiere in einer Art Code-Sprache - gewisse Dinge wollen die Flugbegleiter nicht jedem mitteilen. Wer sich wie ein Vorzeige-Passagier verhält, der wird im englischsprachigen Raum als "Bob" bezeichnet - also "Best on Board", der beste Passagier an Bord. Wer ihnen allerdings auf die Nerven geht, wird gerne mal "Philip" betitelt.

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