Andere Sitten: Achtung: In diesen Ländern sollten Sie kein Trinkgeld geben

Trinkgeld zu geben ist in Deutschland als nette Geste für eine gute Bewirtung durchaus üblich. Doch das ist bei weitem nicht in allen Ländern der Fall - in einigen Kulturen gilt diese Praxis sogar als respektlos. Wir zeigen, in welchen Ländern Sie lieber kein Trinkgeld geben sollten.

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Während in Deutschland das Trinkgeld zum guten Ton gehört, ist es in anderen Ländern sogar komplett unerwünscht. (Foto) Suche
Während in Deutschland das Trinkgeld zum guten Ton gehört, ist es in anderen Ländern sogar komplett unerwünscht. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael
  • Weltweit gelten andere Trinkgeld-Regeln
  • In Deutschland ist es üblich, in Frankreich nicht
  • Viele Länder in Ostasien sehen es sogar als Beleidigung

Ein anständiges Trinkgeld gehört immerhin für die Hälfte der Deutschen noch immer dazu, wenn man sich bewirten lässt - das zeigt eine Studie von Lightspeed. Doch Obacht: Wer den kleinen Bonus für Servicekräfte als selbstverständlich ansieht, der tritt in anderen Ländern möglicherweise in ein Fettnäpfchen. Besonders im ostasiatischen Raum wird die Geste schnell als Beleidigung wahrgenommen.

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Knapp die Hälfte der Deutschen gibt Standard-Trinkgeld

55,79 Prozent der Deutschen geben laut der Lightspeed-Studie zwischen 10 und 15 Prozent Trinkgeld - das entspricht etwa dem Trinkgeld-Standard hierzulande. Während nur etwa 1 Prozent angab, mehr als 25 Prozent zu geben, ist der Anteil mit Trinkgeld-Verweigerern immerhin mit nur rund 4 Prozent ebenfalls erfreulich niedrig. In anderen Ländern Europas ist das Verhältnis etwas durchwachsener: 31.6 Prozent der Belgier hinterlassen überhaupt kein Trinkgeld, direkt dahinter sind die Franzosen mit 28.4 Prozent - allerdings kommt auf den Preis für das Essen in Frankreich ohnehin noch eine Servicepauschale obendrauf. Auch in Großbritannien verzichten 16.27 Prozent auf die Trinkgeldzugabe. Die Zahlen machen deutlich: Auch, wenn die Deutschen eigentlich nicht als besonders spendabel gelten, wird beim Trinkgeld immerhin im Vergleich zu anderen Europäern eine Ausnahme gemacht. Doch wie verhält es sich mit anderen Ländern?

USA-Reisende sollten unbedingt Trinkgeld geben

Anders als in europäischen Ländern ist das Trinkgeld in den USAkein "Kann", sondern ein "Muss". Denn ohne die dort üblichen 15 bis 20 Prozent können Servicekräfte dort weder ihre Miete zahlen noch ihre Familie ernähren. Da das Sozialsystem in den Vereinigten Staaten nur sehr geringfügig ausgebaut ist, liegt die soziale Verantwortung dort bei den Kunden. Daher: Auch wenn der Service nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend war, sollte man lieber das Gespräch mit der betreffenden Person suchen. Wer kein Trinkgeld gibt, steht vor anderen als Geizkragen da - und das kann besonders in Gruppen mit anderen Amerikanern ziemlich peinlich werden.

Wenn das Trinkgeld bereits in der Rechnung enthalten ist, findet sich dort übrigens das Wort "gratuity". Überprüfen Sie Rechnungen auch auf den Hinweis "Tip is not included" ("Trinkgeld nicht im Preis inbegriffen"). Wichtige Tipps für USA-Reisen finden Sie auch in unserem Ratgeber "5 Ratschläge, die Sie bei einer USA-Reise unbedingt befolgen sollten".

Japan, Korea, China: Hier ist Trinkgeld unerwünscht

Jetzt wird es allerdings etwas schräg: Denn laut "Focus Online" gilt Trinkgeld in vielen ostasiatischen Ländern tatsächlich als eine Art Beleidigung. So wird exzellenter Service beispielsweise in Japan als vollkommen selbstverständlich angesehen. Trinkgeld wirkt daher schnell respektlos und wird eher ungern angenommen beziehungsweise abgelehnt. In manchen Fällen werden diskrete Umschläge mit Geld akzeptiert, lose Münzen sollte man jedoch lieber nicht auf den Tisch werfen.

Auch in Südkorea ist Trinkgeld eher selten. Sowohl Restaurants als auch Taxis und Hotels erwarten keine Extra-Zahlungen. Wer allerdings trotzdem etwas gibt, der sollte mit schiefen Blicken und irritierten Servicekräften rechnen. Die Grundregel lautet: In Restaurants niemals Trinkgeld geben - nur, wenn dort explizit ein Glas oder ähnliches für Trinkgeld aufgestellt ist. Zudem wird geraten, lieber nicht außerhalb größerer Städte wie Busan oder Seoul Trinkgeld zu geben. Am ehesten nehmen Fahrdienste ein kleines Dankeschön an.

Besonders strikt geht die chinesische Kultur mit Trinkgeld um: Denn in vielen Restaurants und anderen Läden in China ist es den Servicekräften verboten, Trinkgeld anzunehmen. Besonders in urbanen Regionen ist das Trinkgeld nämlich bereits in der Rechnung enthalten. Nur in touristischen Hotspots wie Peking oder Shanghai wird immerhin ein kleines Trinkgeld zunehmend akzeptiert.

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