P. Diddy : Gewalt- und Missbrauchsvorwürfe – Ex-Partnerinnen packen vor Gericht aus
Schockierende Funde bei P. Diddys Verhaftung: Ermittler entdeckten Drogen, Babyöl und hohe Bargeldsummen. Im Gerichtssaal berichten Cassie Ventura, Dawn Richards und Kerry Morgan von Gewalt und Missbrauch durch den Rapper.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- Schockierende Funde bei Verhaftung von P. Diddy enthüllt
- Ermittler entdeckten rosa Pulver, Ketamin, Babyöl und große Bargeldmengen
- Cassie Ventura, Dawn Richards, Kerry Morgan sagen gegen Rapper aus
- Staatsanwaltschaft sieht durch Aussagen Gewaltmuster bei P. Diddy
Im laufenden Prozess gegen Rap-Mogul Sean "Diddy" Combs alias P. Diddy kommt immer mehr ans Licht – und die Enthüllungen könnten schockierender kaum sein. Am Montag (19.05.2025) präsentierten die Staatsanwälte im New Yorker Gericht aufsehenerregende Bilder und Zeugenaussagen, die ein verstörendes Bild des einst gefeierten Musikstars zeichnen.
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P. Diddys Verhaftung im Luxushotel – Polizei entdeckt Babyöl, Pillen und rosa Pulver
Als die Ermittler P. Diddy am 16. September 2024 im Park Hyatt Hotel in Manhattan festnahmen, fanden sie in seinem Zimmer brisantes Material: rosa Pulver in Druckverschlussbeuteln, verschreibungspflichtige Medikamente, einen Blaulichtstrahler, große Mengen Bargeld – und eine verdächtige Sammlung aus Babyöl, Gleitgel und Kerzen mit extrem starkem Duft. "Daily Mail" zufolge handelte es sich laut Staatsanwaltschaft bei den Substanzen um Ketamin, MDMA und möglicherweise rosa Kokain.
Obwohl sich P. Diddy zuvor mit seinen Anwälten darauf geeinigt hatte, sich den Behörden zu stellen, war er laut Behördenangaben offenbar gerade dabei, sich auf einen "letzten Ausraster" vorzubereiten. Die Beamten fanden zudem Hinweise auf P. Diddys sogenannte "Freak-Off"-Rituale – Sexpartys mit ganz eigenen Regeln.
Cassie Ventura packt aus über Manipulation, Missbrauch und Angst
Im Mittelpunkt der Aussage stand P. Diddys Ex-Partnerin Cassie Ventura (38). Die Sängerin machte bereits in der vergangenen Woche ihre ersten Aussagen zu P. Diddy und ist auch weiterhin als Zeugin geladen. Sie warf dem Musiker schwere psychische und physische Gewalt vor. In ihrer Aussage sprach sie von "Manipulation, Kontrolle und systematischem Missbrauch". P. Diddy habe genaue Vorstellungen gehabt, wie ein "Freak-Off"-Zimmer auszusehen habe – inklusive Babyöl, starker Duftkerzen und spezieller Beleuchtung. Sie sei gezwungen worden, sich zu fügen.
Cassie Ventura berichtete zudem von mehreren Gewalttaten durch P. Diddy. Unter anderem soll er sie in einem Hotel in Los Angeles brutal attackiert und getreten haben, als sie das Gebäude verlassen wollte. Der Vorfall wurde von Überwachungskameras aufgezeichnet und verbreitete sich später im Netz. Kurz darauf machte Cassie Ventura ein Selfie, das sie mit deutlich geschwollener Lippe zeigt – eine Verletzung, die sie eigenen Angaben zufolge durch den Angriff von P. Diddy erlitten hatte. Bei einem anderen Vorfall in Kanada habe er sie so heftig gegen ein Bettgestell geworfen, dass sie eine Platzwunde über dem Auge erlitt, die später chirurgisch behandelt werden musste.
Zeugen berichten: "Er schlug, würgte und warf mit einer Bratpfanne"
Doch Cassie Venturas Aussagen markierten lediglich den Anfang einer Welle an Enthüllungen. Unter den weiteren Zeugen ist auch die Sängerin Dawn Richard, die von 2006 bis 2009 Mitglied der von P. Diddy gecasteten Girlgroup "Danity Kane" war. Ihren Durchbruch feierte sie im Rahmen der Realityshow "Making the Band", in der sie sich gegen zahlreiche Konkurrentinnen durchsetzte und schließlich Teil der erfolgreichen Pop- und R&B-Gruppe wurde. Nach deren Auflösung im Jahr 2009 blieb sie weiterhin unter dem Einfluss von P. Diddy und wurde Teil seines neuen Projekts Diddy-Dirty Money.
Dawn Richard sprach offen über die Misshandlungen, die sie bei P. Diddys damaliger Partnerin Cassie Ventura miterlebte. "Er schlug sie, würgte sie, zerrte sie und schlug ihr auf den Mund", schilderte Dawn Richard laut "Bild". Weiter fügte sie hinzu, dass er Cassie Ventura im Jahr 2009 sogar mit einer Bratpfanne attackiert haben soll. Ihre Aussagen liefern erschütternde Einblicke in die Gewalt, die hinter verschlossenen Türen offenbar zum Alltag gehörte.
Auch P. Diddys ehemaliger Assistent David James erhob schwere Vorwürfe gegen seinen einstigen Arbeitgeber. Er erinnerte sich an ein Gespräch, in dem P. Diddy Cassie Ventura als "jung" und "formbar" bezeichnete. Darüber hinaus belastete David James P. Diddy auch in Bezug auf dessen langjährige Partnerin Kim Porter, die 2018 verstarb. Seinen Aussagen zufolge soll P. Diddy sie wiederholt betrogen haben, auch während sie sich um die gemeinsamen Kinder kümmerte. Außerdem berichtete David James auch über seine Erfahrung, für P. Diddy zu arbeiten. Bei seinem Vorstellungsgespräch habe ein Manager auf ein Bild des Rappers an der Wand gezeigt und gesagt, dies sei "Mr. Combs' Königreich". Sie seien alle hier, um ihm zu dienen.
Cassie Ventura hatte immer ein Messer zur Hand
Die Angst vor P. Diddy ging bei Cassie Ventura offenbar so weit, dass sie am Ende der Beziehung stets ein Messer bei sich führte – zur Verteidigung. "Ich bekam viele unangekündigte Besuche von P. Diddy", sagte sie. Das Messer habe sie genutzt, um ihre Tür zu verriegeln und um sich im Notfall zu schützen.
Hammer-Angriff und Drohungen: P. Diddy rastete komplett aus
Eine besonders beunruhigende Szene schilderte Cassie Venturas Freundin Kerry Morgan. 2016 soll P. Diddy mit einem Hammer vor Cassie Venturas Tür aufgetaucht sein und versucht haben, gewaltsam in ihre Wohnung einzudringen. Cassie Ventura habe wie betäubt gewirkt, so Kerry Morgan. "Es hätte ihr offenbar nichts ausgemacht, wenn er sie damals getötet hätte." Er habe über alles bestimmt: ihren Job, ihr Auto, ihre Wohnung. "Er kontrollierte alles. Sie hätte ihre gesamte Lebensgrundlage verloren", sagte Kerry Morgan laut "CNN". Kerry Morgan beschrieb am Montag im Gerichtssaal auch einen Vorfall, bei dem sie selbst von ihm angegriffen worden sei. Einmal habe P. Diddy sie gewürgt und mit einem Kleiderbügel auf den Kopf geschlagen, schilderte Kerry Morgan im Gericht. Daraufhin habe er ihr 26.647,50 Euro für ihr Schweigen bezahlt.
Staatsanwaltschaft will Muster der Gewalt beweisen
Obwohl P. Diddy nicht direkt wegen Körperverletzung angeklagt ist, dienen die belastenden Aussagen dazu, sein gewalttätiges Verhalten zu belegen – und damit die Grundlage für die schwerwiegenden Anklagepunkte wie Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung zu untermauern. Die Staatsanwaltschaft argumentiert: Der Rapper habe seine Macht genutzt, um Frauen unter Druck zu setzen und zu sexuellen Handlungen zu zwingen – oft mit Dritten.
P. Diddy selbst bestreitet nach wie vor alle Vorwürfe und plädiert auf nicht schuldig. Seine Anwälte bezeichnen die gezeigten Bilder als "aus dem Kontext gerissen" und betonen, dass es sich immer um einvernehmliche Handlungen gehandelt habe. Wie der Prozess ausgehen wird, bleibt abzuwarten – doch klar ist: Das einst makellose Image des Musikmoguls hat tiefe, sehr tiefe Risse bekommen.
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mlk/loc/news.de/dpa
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