Wladimir Putin: Geheimdienst offenbart Plan für Nato-Angriff in 2 Jahren

Russland könnte einem Bericht zufolge schon 2027 zuschlagen - drei Jahre früher als bisher angenommen. Der ukrainische Geheimdienst warnt: Moskau plant die vollständige Besetzung von Estland, Lettland und Litauen.

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Wladimir Putin werden Pläne für einen Nato-Angriff zugeschrieben. (Foto) Suche
Wladimir Putin werden Pläne für einen Nato-Angriff zugeschrieben. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Alexander Kazakov
  • Wladimir Putin könnte die Nato angreifen - und will das Baltikum besetzen
  • Wladimir Putin will Russlands "Imperium" vergrößern
  • Warnung vor Ausweitung des Putin-Krieges in Europa

Der ukrainische Militärgeheimdienst GUR schlägt Alarm: Russland hat seine Angriffspläne gegen das Baltikum offenbar deutlich beschleunigt. Statt wie ursprünglich für 2030 vorgesehen, könnte Moskau nach Erkenntnissen des Geheimdienstes bereits 2027 bereit sein, die Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen militärisch zu besetzen.

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Wladimir Putin könnte die Nato angreifen - und will das Baltikum besetzen

GUR-Chef Kyrylo Budanow äußerte sich laut "t-online" bei einer Veranstaltung des LB Club in Kiew zu den russischen Planungen. Auf die direkte Frage, ob das Baltikum im Fokus stehe, antwortete er mit einem klaren "Ja". Das Ziel sei seiner Einschätzung nach eine vollständige militärische Besetzung der drei Länder. Die angeblichen russischen Strategien unterscheiden sich dem Bericht zufolge je nach Zielland erheblich.

  • Während Estland, Lettland und Litauen für eine dauerhafte Besetzung vorgesehen seien, plane Moskau für Polen einen anderen Ansatz.
  • Nach Informationen des ukrainischen Militärgeheimdienstes soll das Nato-Mitglied zwar mit militärischen Schlägen überzogen werden, eine langfristige Gebietskontrolle sei jedoch nicht beabsichtigt.
  • Es handele sich um eine militärische Kampagne ohne anschließende Besetzung, erläuterte Budanow.
  • Polen grenzt sowohl an die Ukraine als auch an Belarus, einen engen Verbündeten Russlands, sowie an die russische Exklave Kaliningrad.

Wladimir Putin will Russlands "Imperium" vergrößern

Budanow erklärte die russischen Expansionspläne mit dem Selbstverständnis der Moskauer Führung. Wladimir Putin betrachte Russland als Imperium, das permanent wachsen müsse.

  • "Damit sich ein Imperium entwickelt, muss man sich immer irgendwohin ausdehnen - seinen Einfluss und sein Territorium vergrößern", so der Geheimdienstchef.

Die geografischen Optionen seien aus russischer Sicht begrenzt. Im Norden liege der Arktische Ozean mit Amerika dahinter, im Osten der Pazifik, im Süden China – alles keine realistischen Ziele. Der Westen hingegen werde vom Kreml als "satt, krank, schwach und unentschlossen" wahrgenommen. Diese Einschätzung mache Europa zum bevorzugten Expansionsgebiet.

Warnung vor Ausweitung des Putin-Krieges in Europa

Die Aussagen des GUR-Chefs reihen sich in eine Serie von Warnungen aus Kiew ein. Erst zuletzt hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Besuch in Warschau vor einem russischen Vorstoß auf Polen gewarnt, sollte die Ukraine fallen.

  • "Ohne unsere Unabhängigkeit wird Moskau unweigerlich nach Polen und tiefer nach Europa vordringen", schätzteSelenskyj seine Sicht bei einer Presserunde mit seinem polnischen Amtskollegen ein.

Ein Angriff auf die baltischen Staaten oder Polen würde den Nato-Bündnisfall auslösen. Budanow machte jedoch deutlich, dass Moskau seine strategischen Optionen offenbar ungeachtet dieser Abschreckung neu bewertet. Der Kreml weist derartige Pläne stets als "westliche Propaganda" zurück. Ein grundloser Angriff auf die Nato werde nicht erfolgen.

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/news.de/dpa

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