Friedrich Merz: Mehrheit der Deutschen steht hinterm Kanzler

58 Prozent der Deutschen stehen hinter Bundeskanzler Friedrich Merz, wenn er in Brüssel für die Freigabe eingefrorener russischer Milliarden kämpft – doch ein EU-Land könnte den Plan torpedieren.

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Die Mehrheit der Deutschen steht hinter Friedrich Merz - zumindest in der Frage, was mit den eingefrorenen russischen Milliarden passieren soll. (Foto) Suche
Die Mehrheit der Deutschen steht hinter Friedrich Merz - zumindest in der Frage, was mit den eingefrorenen russischen Milliarden passieren soll. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
  • Milliarden-Entscheidung in Brüssel: EU berät über russische Staatsgelder
  • Merz auf Konfrontationskurs: Mehrheit der Deutschen unterstützt ihn
  • Belgien blockiert: Ukraine droht Geldnot ab 2026

An diesem Donnerstag (18.12.2025) treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten um 10 Uhr zu einem mit Spannung erwarteten Gipfel in Brüssel. Im Mittelpunkt steht eine brisante Entscheidung: Sollen die eingefrorenen russischen Staatsvermögen für die Unterstützung der Ukraine freigegeben werden?

Mehrheit der Deutschen steht hinter Friedrich Merz

Bundeskanzler Friedrich Merz positioniert sich dabei als einer der entschiedensten Befürworter. Mit dieser Haltung hat der CDU-Politiker die Mehrheit der deutschen Bevölkerung auf seiner Seite. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur unterstützen 58 Prozent der Befragten die Nutzung der Vermögenswerte zugunsten Kiews. Lediglich 23 Prozent lehnen diesen Schritt ab, während 19 Prozent keine Angabe machten.

Belgien bremst – Ukraine droht Finanzierungslücke

Doch eine Einigung ist keineswegs sicher. Insbesondere Belgien meldet erhebliche rechtliche und politische Bedenken an. Der Grund: In dem Land befindet sich der überwiegende Teil der eingefrorenen russischen Vermögenswerte in dreistelliger Milliardenhöhe.

Für die Ukraine steht bei diesem Gipfel enorm viel auf dem Spiel. Sollten die EU-Staaten die Freigabe der Gelder ablehnen, könnte Kiew bereits im ersten Halbjahr 2026 vor massiven finanziellen Problemen stehen. Ohne zusätzliche Mittel drohen dem Land die Ressourcen für seinen Abwehrkampf gegen die russische Invasion auszugehen.

Deutsche skeptisch – kaum Hoffnung auf baldigen Frieden im Ukraine-Krieg

Die Stimmung in der Bevölkerung ist von Pessimismus geprägt. Fast zwei Drittel der Befragten – genau 64 Prozent – rechnen damit, dass der seit beinahe vier Jahren andauernde Krieg auch über 2026 hinaus weitergehen wird. Nur knapp ein Viertel erwartet ein Ende der Kampfhandlungen im kommenden Jahr.

Bemerkenswert ist die Haltung der AfD-Anhänger: Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent spricht sich gegen die Verwendung der eingefrorenen russischen Gelder für die Ukraine aus. Damit weichen sie erheblich von der Gesamtbevölkerung ab. Die YouGov-Umfrage wurde unter 2.116 Wahlberechtigten durchgeführt – parallel zu den Ukraine-Verhandlungen in Berlin, bei denen die USA, die Ukraine und führende europäische Staaten zusammenkamen.

Territoriale Zugeständnisse spalten die Deutschen

Bei der Frage möglicher Gebietsabtretungen zeigt sich die Bevölkerung gespalten. Die YouGov-Erhebung offenbart keine klare Tendenz: 40 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Ukraine für eine Friedenslösung auf Teile ihres Staatsgebiets verzichten sollte. Dem gegenüber stehen 43 Prozent, die einen Friedensschluss nur dann befürworten, wenn Kiew sein gesamtes Territorium behält.

Diese Frage war auch Gegenstand der Berliner Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Staaten. Dabei wurde über einen möglichen Gebietsverzicht als Voraussetzung für einen Waffenstillstand diskutiert.

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/news.de/dpa/stg

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