Ukraine-Krieg aktuell: Kampf um Pokrowsk - Putin-Brigade soll wahre Todeszahlen verschleiern
Angeblich geht es bei den russischen Verlusten in der ukrainischen Stadt Pokrowsk nicht mit rechten Dingen zu. Laut einem aktuellen Bericht soll eine Brigade die getöteten Soldaten als Deserteure vermerken. Das hat Auswirkungen auf die Truppenmoral.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Ein russisches Kommando soll die wahren Verluste in Pokrowsk verbergen.
- Auf Listen werden getötete Soldaten als Deserteure aufgeschrieben.
- Verschleierungstaktik schadet der Moral von Putins Truppen.
Verbergen russische Streitkräfte etwa die tatsächlichen Verluste in Richtung Pokrowsk? Das behaupten aktuelle Berichte der Partisanenbewegung Atesh auf Telegram. Demnach soll das Kommando der russischen Streitkräfte im Kampf gefallene Soldaten als unerlaubt abwesend, also als Deserteure auflisten. Diese Praxis wird seit Jahren immer stärker genutzt.
Ukraine-Krieg aktuell: Russische Brigade verschleiert offenbar die wirklichen Verluste in Pokrowsk
Die Atesh-Agenten haben sich in die30. Separate Mechanisierte Brigade eingeschleust. Dort entdeckten sie verschiedene Listen. Auf einer wurden die bei Kämpfen um die Stadt oder bei Angriffen der Barrikadenabteilungen getöteten Soldaten als Deserteure aufgelistet. Damit sollen sie sich auch den Angehörigen der Getöteten aus der Verantwortung ziehen. "Deserteure zu sein ist einfacher, als den Angehörigen zu erklären, wo sich die Leiche befindet", berichtet die Bewegung. Denn die Familien der getöteten Soldaten haben laut russischer Rechtslage Anspruch auf eine einmalige Zahlung.
Deserteure statt Tote: Falsche Soldaten-Listen schaden Moral von Putins Truppen
Diese fiktiven Listen schaden der Truppenmoral. "Soldaten wissen, dass sie jederzeit als Deserteure abgeschrieben' werden können, selbst wenn sie im Kampf gefallen sind", heißt es in dem Bericht. Dies führt zu Angst, Aggression und einem raschen Verfall der Moral. Dadurch breche die Disziplin zusammen. Zudem werde dem Kommando nicht mehr vertraut und "die Kampfkraft verschlechtert sich mit jedem neuen Angriff." Inwieweit die Berichte stimmen, lässt sich nicht unabhängig verifizieren. Russland hat sich zu den Verlusten bislang nicht geäußert.
Ukrainische Armeeführung weist Russlands Eroberung von Pokrowsk zurück
Pokrowsk gilt als strategischer Punkt innerhalb Putins Angriffsplänen. Zuletzt soll Russland angeblich die ukrainische Stadt komplett eingenommen haben. Die ukrainische Armeeführung hat erneut russische Erfolgsmeldungen unter anderem bei der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Donezker Gebiet zurückgewiesen. "Ukrainische Einheiten halten den nördlichen Teil von Pokrowsk weiter", schrieb Armeeoberbefehlshaber Olexander Syrskyj bei Facebook. Der weitere russische Vormarsch und eine Umgehung von Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad werde aufgehalten. In einer Beratung seien die Organisation zusätzlicher Nachschublinien, Evakuierungen von Verwundeten und Maßnahmen gegen die feindliche Artillerie und Drohnen besprochen worden.
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bos/news.de/dpa
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