Donald Trump: "Dann sollte ich wohl nicht Präsident sein" - bizarrer Scherz über sein Talent

Donald Trump hat im Weißen Haus die Medaillen für die diesjährigen Kennedy-Preisträger überreicht. Als erster US-Präsident will er am Sonntag zudem eine Zeremonie in der größten Kultureinrichtung Washingtons moderieren. Vorab teilte er mit einem Scherz erneut gegen einen politischen Gegner aus.

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Donald Trump gab im Oval Office die Kennedy-Preisträger bekannt und attackierte dabei den Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel verbal mit einem Scherz. (Foto) Suche
Donald Trump gab im Oval Office die Kennedy-Preisträger bekannt und attackierte dabei den Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel verbal mit einem Scherz. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
  • Donald Trump gibt Kennedy-Preisträger im Weißen Haus bekannt
  • Vor Moderation bei Preisverleihungszeremonie im Kennedy Center teilt der US-Präsident gegen Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel
  • Aussagen sorgen für Empörung in den sozialen Medien

Im Rahmen der WM-Auslosung bekam Donald Trump am Freitag einen neu geschaffenen Friedenspreis des Fußball-Weltverbands FIFA überreicht. Einen Tag später verteilte er selbst Medaillen.Im Oval Office hat der US-Präsident am Samstagabend die Preisträger der diesjährigen Kennedy Center Honors (Kennedy-Preis) desJohn F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington bekannt gegeben. Geehrt wurden Schauspieler Sylvester Stallone, Sängerin Gloria Gaynor, Country-Legende George Strait, die Rockband Kiss sowie der britischen Darsteller Michael Crawford. Trump nutzte die Zeremonie jedoch auch für eine weitere bizarre Verbalattacke. Nach Meinung seiner Kritiker drängt sich der 79-jährige Republikaner erneut zu sehr in den Vordergrund.

Donald Trump verkündet Kennedy-Preisträger im Weißen Haus, Verbalattacke gegen Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel

Der im Smoking gekleidete US-Präsident würdigte am Samstag die Preisträger zwar laut "Washington Examiner" mit den Worten: "Dies ist eine Gruppe von Ikonen, deren Werk und Leistungen Millionen und Abermillionen von Amerikanern inspiriert, erhoben und vereint haben." Doch während seiner Rede sagte Trump außerdem:

  • "Ich möchte Ihnen allen gratulieren und den Medien danken. Sie haben die Veranstaltung mit großem Respekt begleitet. Wir wissen das sehr zu schätzen."
  • "Jetzt gehen wir mit Außenminister Rubio ins Außenministerium zu einer besonderen Veranstaltung, etwas, das es noch nie gegeben hat, aber wir hatten auch noch nie einen Präsidenten, der die Preisverleihung moderiert hat."
  • "Das ist die Premiere. Ich bin sicher, ich werde großartige Kritiken bekommen, nicht wahr? Wissen Sie? Sie werden sagen: 'Er war furchtbar. Er war schrecklich. Es war eine furchtbare Situation.'
  • "Nein, wir werden das schon hinkriegen. Ich habe mir einige der anderen Moderatoren angesehen. Jimmy Kimmel (amerikanischer Late-Night-Moderator, Anmerkung der Redaktion) war furchtbar. Wenn ich Jimmy Kimmel in Sachen Talent nicht schlagen kann, dann sollte ich wohl nicht Präsident sein", scherzte er.

Gleichzeitig kündigte Trump umfangreiche Renovierungen des Kennedy Centers an. "Wir machen etwas wirklich Besonderes daraus", sagte er.

Donald Trump übernahm Kontrolle über Kennedy Center in Washington

Zum Hintergrund: Am Sonntag will Trump als erster US-Präsident die Hauptzeremonie der Kennedy Center Honors selbst moderieren. Während seiner ersten Amtszeit hatte er die Veranstaltung noch gemieden. Doch Anfang des Jahres übernahm er die Kontrolle über das Kennedy Center, eine der wichtigsten amerikanischen Institutionen für darstellende Künste. Er entließ den Vorstand und ließ das Programm nach seinen politischen Vorstellungen überarbeiten. Trump gab zudem im August bekannt, dass er "zu etwa 98 Prozent" an der Auswahl der diesjährigen Preisträger der Kennedy Center Honors beteiligt war. Damit brach er laut "Mirror" mit der bisherigen Tradition eines überparteilichen Auswahlkomitees. Üblicherweise erfolgte die Bekanntgabe der Preisträger per Pressemitteilung. Die traditionellen Regenbogenbänder mit goldenen Plaketten wurden ebenfalls durch neue Medaillen ersetzt.

Donald Trump moderiert Zeremonie am Sonntag: Kritik am US-Präsidenten im Netz

In den sozialen Medien sorgten Trumps Äußerungen für Empörung. Kommentare dazu lauteten unter anderem:

  • "In seiner narzisstischen Weltsicht ist Trump vor allem ein Entertainer, doch Kimmel hat mehr Talent im kleinen Zeh als TACO (steht für Trump always chickens out) in seinem ganzen Körper. Das wirklich Traurige ist, dass diese Kennedy Center Honors Awards, anders als frühere, zu Schandflecken werden", so ein Nutzer auf X (vormals Twitter).
  • "Jimmy for President – ​​er zahlt tatsächlich Steuern, betrügt nie das System und benimmt sich wie ein Erwachsener. Stellt euch das mal vor, Amerika! Revolutionär, oder?", heißt es außerdem.
  • "Ich fände es besser, wenn er die Veranstaltung nicht moderieren würde. Ich unterstütze ihn zwar, aber ich möchte, dass die Ehrungen den Geehrten und nicht dem Präsidenten gelten", lautet eine weitere Meinung.

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