Dmitri Medwedew: Es geht um Milliarden - Russlands Ex-Präsident droht Europa offen mit Krieg
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht der EU mit Krieg, sollte Brüssel eingefrorene russische Milliarden für die Ukraine nutzen. Der einst als liberaler Hoffnungsträger gefeierte Politiker hat sich zum aggressivsten Scharfmacher des Kremls gewandelt.
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster - Uhr
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- Dmitri Medwedew: Putin-Kumpel droht der EU offen mit Krieg
- Plan gegen Wladimir Putin: Milliarden für Kiews Militär und Grundversorgung
- Putin-Vertrauter wandelte sich vom Reformer zum Scharfmacher
- Dmitri Medwedew hetzt in den sozialen Netzwerken gegen den Westen
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat mit scharfen Worten auf Pläne der Europäischen Union reagiert. Sollte die EU eingefrorene russische Vermögenswerte tatsächlich nutzen, könnte Moskau dies als Kriegsgrund betrachten.
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Dmitri Medwedew: Putin-Kumpel droht der EU offen mit Krieg
"Wenn die verrückte Europäische Union doch versucht, unter dem Deckmantel eines sogenannten 'Reparationskredits' russische Vermögenswerte zu stehlen, könnte Russland diesen Schritt durchaus als gleichbedeutend mit einem Casus Belli ansehen", erklärte Medwedew auf seinem Account beim Kurznachrichtendienst X. Dies habe entsprechende Konsequenzen für Brüssel und einzelne EU-Staaten.
Hintergrund ist ein Vorschlag der EU-Kommission vom Mittwoch, rund 90 Milliarden Euro für die Ukraine bereitzustellen.
Plan gegen Wladimir Putin: Milliarden für Kiews Militär und Grundversorgung
Die EU-Kommission hatte zuletzt einen beispiellosen Vorschlag unterbreitet.
- Demnach sollen eingefrorene russische Vermögenswerte oder internationale Kredite genutzt werden, um insgesamt 90 Milliarden Euro für die Ukraine zu mobilisieren.
- Das Geld soll sowohl das angeschlagene ukrainische Militär als auch grundlegende Dienstleistungen im Land finanzieren.
- Die betroffenen Gelder befinden sich größtenteils in Belgien.
Medwedew bezeichnete das geplante Vorgehen der EU als versuchten "Diebstahl" und sprach von einem "sogenannten Reparationskredit".
Putin-Vertrauter wandelte sich vom Reformer zum Scharfmacher
Medwedews aggressive Rhetorik steht in starkem Kontrast zu seinem früheren Image. Als russischer Präsident zwischen 2008 und 2012 galt er vielen als liberale Hoffnung und Modernisierer des Landes. Westliche Beobachter sahen in ihm damals einen möglichen Reformer innerhalb des Kremls.
Von dieser Wahrnehmung ist heute nichts mehr übrig. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich der enge Vertraute Wladimir Putins zu einem der schärfsten Hardliner in Moskau entwickelt. Der ehemalige Staatschef positioniert sich mittlerweile als einer der aggressivsten Wortführer der russischen Führung.
Dmitri Medwedew hetzt in den sozialen Netzwerken gegen den Westen
Medwedew bekleidet heute das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates. Zuvor diente er auch als Premierminister unter Putin. In dieser Funktion hat er sich einen Namen als einer der lautstärksten Kritiker des Westens gemacht.
Seit Beginn der russischen Invasion verteidigt er den Krieg regelmäßig mit provokanten Beiträgen in sozialen Netzwerken. Seine verbalen Attacken gegen westliche Staaten und die Nato sorgen immer wieder für internationale Aufmerksamkeit. Die aktuelle Drohung gegen die EU reiht sich in eine Serie aggressiver Äußerungen des früheren Hoffnungsträgers ein.
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rut/news.de
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