Berlin: Wadephul strukturiert Auswärtiges Amt um
Die Strukturen des deutschen Außenministeriums sollen neuen Herausforderungen angepasst werden. Es gibt aber einen zweiten wichtigen Grund für die Neuordnung.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Das Auswärtige Amt wird gut ein halbes Jahr nach Amtsantritt von Minister Johann Wadephul (CDU) tiefgreifend umstrukturiert. Oberste Leitlinie dabei sei es, "unsere Wirksamkeit in den Bereichen der Sicherheitspolitik, der Internationalen Ordnung und der Wirtschaftsförderung und -sicherheit zu erhöhen", heißt es in einem Schreiben der beiden Staatssekretäre Géza Andreas von Geyr und Bernhard Kotsch an die Beschäftigten, das auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Zuvor hatten der "Spiegel", das Portal "Politico" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
"Wer sich für die massiven Herausforderungen des 21. Jahrhunderts schlagkräftig aufstellen und sicherheits- und wirtschaftsgeleitete Außenpolitik gestalten will, muss noch klarer und mutiger eigene Prioritäten setzen", hieß es aus dem Ministerium. Das Handeln des Auswärtigen Dienstes solle konsequent auf die außen- und sicherheitspolitischen Interessen und Ziele Deutschlands und Europas ausgerichtet werden.
"Erheblicher Wegfall von Dienstposten" geplant
Das Auswärtige Amt hat knapp 3.100 Mitarbeiter in der Zentrale sowie gut 3.200 in den rund 230 deutschen Auslandsvertretungen. Hinzu kommen fast 5.600 lokal Beschäftigte. Die angestoßene Umstrukturierung sei auch die Grundlage für die vorgegebene Einsparung von acht Prozent der Stellen, schreiben von Geyr und Kotsch. Diese werde "zum Wegfall einer erheblichen Anzahl von Dienstposten führen". Bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode des Bundestags im Jahr 2029 sollen nach den Berichten rund 570 Stellen vor allem in der Zentrale in Berlin gestrichen werden.
In der Zentrale des Auswärtigen Amts in Berlin sollen die Kompetenzen, mit denen die bilateralen Beziehungen zu Ländern gestaltet werden, in regional teils neu zugeschnittenen Länderabteilungen gebündelt: Europa, Amerika, Asien/Pazifik, Naher und Mittlerer Osten/Afrika. In einer Abteilung für Sicherheitspolitik werden die sicherheitspolitischen Kernkompetenzen – von Deutschlands Rolle in Nato, EU und OSZE über Abrüstung und Rüstungsexportkontrolle bis zu Cybersicherheit zusammengefasst.
AA reagiert auf geopolitische Veränderungen
In einer Abteilung für EU-Politik und Geoökonomie werden Europa-, Außenwirtschafts-, Energie- und Klimapolitik vernetzt. In die Abteilung für Internationale Ordnung wird zusätzlich zu Aufgaben im Bereich Vereinte Nationen und Menschenrechte die humanitäre Hilfe integriert.
Am Dienstag wurden die Mitarbeiter des Auswärtigen Dienstes über die Pläne unterrichtet. Die neue Struktur soll bis zum allgemeinen Versetzungstermin des Auswärtigen Amts im nächsten Sommer stehen. Es handle sich um "die wohl größte Strukturreform des Auswärtigen Amts seit Jahrzehnten", schreiben von Geyr und Kotsch. Damit wolle man sich an die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte, "vor allem aber an die durchaus dramatischen aktuellen Trends anpassen". Veränderungen auf dem Kontinent und in der Welt "wirken in hohem Tempo auf uns ein. Das erforderte eine veränderte Arbeitsweise".
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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kns/roj/news.de
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