Donald Trump: Epstein-Akten kurz vor Veröffentlichung – Kritiker warnen vor geschwärzten Inhalten

Die Epstein-Akten stehen kurz vor der Veröffentlichung. Das US-Repräsentantenhaus hat dem Transparenzgesetz zugestimmt. Ob alle brisanten Infos wirklich ans Licht kommen, bleibt aber augenblicklich noch fraglich.

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Donald Trump: Die Epstein-Akten stehen nun endgültig vor der Veröffentlichung. (Foto) Suche
Donald Trump: Die Epstein-Akten stehen nun endgültig vor der Veröffentlichung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein
  • Repräsentantenhaus stimmt fast einstimmig für den "Epstein Files Transparency Act"
  • Trump muss noch unterschreiben, Veröffentlichung spätestens 30 Tage danach
  • Zweifel bestehen, ob Bezüge zu Prominenten herausgehalten werden

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Im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein stehen die US-Ermittlungsakten offenbar kurz davor, öffentlich gemacht zu werden. Das Repräsentantenhaus stimmte am Dienstag nahezu einstimmig für den sogenannten "Epstein Files Transparency Act". Nur ein Abgeordneter stimmte gegen die Vorlage. Damit rückt die Freigabe der brisanten Unterlagen einen Schritt näher, doch wann genau die Dokumente an die Öffentlichkeit gelangen, ist noch unklar.

Präsident Donald Trump als letzte Instanz

Nach der Zustimmung des Repräsentantenhauses geht der Gesetzentwurf nun an den Senat, der ein beschleunigtes Verfahren eingeleitet hat. Anschließend kann das Gesetz direkt zum Präsidenten weitergeleitet werden. Laut Angaben des Weißen Hauses hat Donald Trump bereits signalisiert, dass er bereit ist, die Vorlage zu unterzeichnen. Mit seiner Unterschrift würde das Gesetz in Kraft treten und spätestens 30 Tage später sollen die Akten veröffentlicht werden.
Die Akten umfassen Dokumente des Justizministeriums, der Staatsanwaltschaft und des FBI und decken Ermittlungen gegen Epstein sowie Details zu seiner Haft ab. Allerdings erlaubt das Gesetz, dass bestimmte sensible Informationen zurückgehalten werden – etwa personenbezogene Daten von Opfern oder Unterlagen, die laufende Ermittlungen gefährden könnten.

Zweifel an der Vollständigkeit der Epstein-Akten

Trotz der Zustimmung zum Gesetz gibt es laut "Raw Story" Stimmen, die daran zweifeln, ob wirklich alle Dokumente unverfälscht veröffentlicht werden. Epstein-Bruder Mark Epstein erklärte, dass ihm eine "zuverlässige Quelle" mitgeteilt habe, dass das Justizministerium die Unterlagen möglicherweise beschönigen könnte, um politische Konsequenzen zu vermeiden.
Journalisten weisen zudem darauf hin, dass selbst wenn hochrangige Beamte wie Generalstaatsanwältin Pam Bondi versuchen sollten, brisante Bezüge zu Donald Trump aus den Dokumenten zu entfernen, der Versuch wahrscheinlich scheitern würde. David Shuster, ehemaliger Journalist bei CNN, Fox News und NBC, betont, dass rund 1.000 Mitarbeiter des FBI und des Justizministeriums die Akten bereits ohne Einschränkungen einsehen konnten. Manipulationsversuche wären daher leicht zu erkennen und könnten durch interne Hinweise ans Parlament untergraben werden.

Bondi hatte Anfang des Jahres angeordnet, dass rund 100.000 Seiten aus Epsteins Bundesermittlungen aus den Jahren 2006 und 2019 überprüft werden sollten. Laut Shuster wurden alle relevanten Passagen mehrfach geprüft, und jede Erwähnung Trumps sollte markiert werden. Dennoch dürfte die interne Kontrolle des Justizministeriums jeden Versuch, Spuren zu verwischen, aufdecken.

Damit scheint die Veröffentlichung der Akten näher denn je. Ob jedoch wirklich alle brisanten Informationen das Licht der Öffentlichkeit erreichen, bleibt abzuwarten, insbesondere angesichts der Befürchtungen, dass hochrangige Persönlichkeiten geschont werden könnten.

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