Wladimir Putin: Durchgesickerte Kreml-Dokumente enthüllen massive Raketen-Bestellungen
Durchgesickerte Kreml-Dokumente zeigen: Russland ordert hunderte Raketen, darunter nuklearfähige Kalibr-Modelle. Experten warnen vor einer neuen Eskalationsstufe im globalen Wettrüsten.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- 56 Kalibr-Raketen mit möglichen Atomsprengköpfen bestellt
- Großaufträge für Kh-101- und Iskander-Systeme bekannt geworden
- Sicherheitskreise warnen vor wachsender nuklearer Bedrohung
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Aus durchgesickerten Kreml-Unterlagen geht hervor, dass Moskau in großem Stil Marsch- und ballistische Raketen bestellt hat. Sicherheitskreise sehen darin eine gefährliche Eskalation und die Sorge vor einer weiteren Intensivierung des Konflikts und wachsenden Risiken für die internationale Sicherheit wächst.
56 Kalibr-Raketen mit "speziellen" Sprengköpfen: Was die Dokumente zeigen
Laut "Express" und den Unterlagen zufolge hat das russische Verteidigungsministerium beim Forschungs- und Konstruktionsbüro Novator einen Vertrag über 56 3M-14S Kalibr-Marschraketen abgeschlossen. In den Beschaffungsunterlagen ist von einem "speziellen Sprengkopf" die Rede, eine Formulierung, die als Hinweis auf nukleare Gefechtsköpfe gewertet wird. Die Lieferung der Raketen soll demnach in den Jahren 2024 bis 2026 erfolgen. Kalibr-Raketen sind flexibel einsetzbar: Sie können von Fregatten, Korvetten und U-Booten abgeschossen werden, tragen Nutzlasten bis zu 500 Kilogramm und verfügen über ein Trägheits-und Satellitennavigationssystem. Durch Tiefflugprofile sind sie für viele Luftabwehrsysteme schwer zu erfassen.
Kh-101: Hunderte konventionelle Marschflugkörper in Planung
Parallel zu den Kalibr-Aufträgen zeigt das Leck auch Großbestellungen für den Langstrecken-Marschflugkörper Kh-101 (auch "Izdeliye 504AP" genannt). Demnach bestellte das Verteidigungsministerium beim Konstruktionsbüro Raduga zunächst 700 Einheiten für 2025 und weitere 30 Stück für 2026. Die Kh-101 wird in Russland meist von strategischen Bombern (Tu-95SM, Tu-160) eingesetzt und besitzt eine Reichweite von über 2.500 Kilometern. Mit ihrem präzisen Leitsystem trifft sie Ziele tief im Hinterland, eine Waffe, mit der bereits wiederholt Ziele in der Ukraine angegriffen wurden.
Iskander-Massenbestellung: Ballistische Raketen bleiben im Bestand
Das russische Arsenal umfasst außerdem zahlreiche ballistische Systeme. Besonders erwähnt werden in den Unterlagen 1.202 Iskander-M (9M723)-Raketen, die beim Konstruktionsbüro Kolomna geordert wurden (Zeitraum 2024–2025). Iskander gelten als schwer abzufangen: Sie manövrieren auf dem Flug, können Luftabwehrsysteme umgehen und transportieren Sprengköpfe von bis zu einer halben Tonne über Reichweiten von rund 500 Kilometern. Ihre Produktion ist aufwändiger, macht sie aber zu einem tödlichen Bestandteil moderner Gefechtsführung.
Wer liefert und warum das internationale Alarmglocken schrillen lässt
Novator, das Werk hinter den Kalibr-Raketensätzen, steht bereits seit 2022 auf der Sanktionsliste der EU. Dennoch laufen laut den Dokumenten die Bestellungen weiter, ein Zeichen dafür, dass Moskau seine Rüstungsproduktion hochfährt und Lieferketten trotz Sanktionen aufrechterhalten will.
Für Sicherheitsexperten und westliche Diplomaten bedeutet das Leck eine verstärkte Besorgnis: Die Kombination aus nuklearfähigen Marschflugkörpern, zusätzlichen Langstreckenflugkörpern und massenhaften Iskander-Bestellungen deutet auf eine deutliche Aufrüstung hin und erhöht die Frage, wie belastbar internationale Abschreckungs- und Nichtverbreitungsmechanismen noch sind.
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mlk/news.de
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