Abakar Abakarow tot: Mysteriöser Fall in der Türkei - Putin-Gegner in Exil-Villa getötet

Ein Feind der russischen Regierung ist Berichten zufolge in der Türkei ermordet worden. Eine Reinigungskraft entdeckte die Leiche des Putin-Kritikers Abakar Abakarow in einer Villa. Moskau hatte ihn für antisemitische Krawalle verantwortlich gemacht.

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Ein Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist tot in der Türkei aufgefunden worden. (Foto) Suche
Ein Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist tot in der Türkei aufgefunden worden. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Sinitsyn
  • Putin-Gegner Abakar Abakarow offenbar im Exil in der Türkei ermordet
  • Reinigungskraft fand Leiche von Betreiber des kremlkritischen Telegram-Kanals "Morning Dagestan"
  • Moskau machte ihn für regierungsfeindliche und antisemitische Proteste verantwortlich

Mehrere mysteriöse Todesfälle in Russland sorgten bereits in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. Ehemalige Vertraute von Präsident Wladimir Putin sowie einflussreiche Oligarchen kamen unter rätselhaften Umständen ums Leben. Ein weiterer Kreml-Gegner, der in der Türkei im Exil lebte, reiht sich nun in diese Serie ein.

Putin-Gegner Abakar Abakarow ermordet in Istanbuler Villa aufgefunden

Über den jüngsten Fall schreiben mehrere britische Medien wie "The Sun" und "Mirror" unter Berufung auf russische Berichte. Demnach machte eine Reinigungskraft ineiner gemieteten Villa in Istanbul einen grausigen Fund: Der 49-jährige Abakar Abakarow lag tot in einer Blutlache. Der Betreiber des regierungskritischen Telegram-Kanals "Morning Dagestan" war zuvor über eine Woche verschwunden gewesen.Russische Sicherheitskreise berichten von mehreren Stichverletzungen als Todesursache.

Wollte er in der Türkei russischen Auftragskillern entkommen?

Der Putin-Kritiker soll sich unter falscher Identität in der Türkei versteckt haben, um russischen Auftragsmördern zu entgehen. Die türkischen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet, äußerten sich bisher jedoch nicht zu dem Fall.

Moskau warf Abakarow Anstiftung zu antisemitischen Krawallen vor

Abakarow stand auf Russlands internationaler Fahndungsliste. Die Behörden warfen ihm vor, regierungsfeindliche Unruhen in der Kaukasusrepublik Dagestan geschürt zu haben.Im Oktober 2023 eskalierte die Lage am Flughafen Machatschkala in Dagestan: Ein wütender Mob stürmte das Gelände, als eine Maschine aus Tel Aviv landete. Die Randalierer drohten, jüdische Passagiere aufzuspüren und zu töten. Bei den Ausschreitungen wurden mehr als 20 Menschen verletzt, darunter neun Polizisten.Der russische Geheimdienst FSB machte Abakarow für die Anstiftung zu diesen antisemitischen Krawallen verantwortlich. Nach den Unruhen 2023 floh Abakarow ins türkische Exil.

In Frankreich soll Anschlag auf russischen Menschenrechtsaktivisten Wladimir Ossetschkin verhindert worden sein

Der Mordfall ereignete sich laut "The Sun" in derselben Woche, in der französische Sicherheitskräfte nahe Biarritz mutmaßliche Attentäter festnahmen. Die Verdächtigen im Alter zwischen 26 und 38 Jahren sollen einen Anschlag auf den Menschenrechtsaktivisten Wladimir Ossetschkin (44) geplant haben. Drei der Festgenommenen stammen wie Abakarow aus Dagestan. Ossetschkin, der Folter in russischen Gefängnissen aufdeckte, dankte den französischen Behörden: "Ohne diesen hochprofessionellen Sicherheitsdienst hätten mich Putins Mörder längst getötet."

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