Donald Trump: Alles plötzlich vergessen? US-Präsident will "kein König" sein

Kurz vor landesweiten "No Kings"-Protesten gegen ihn hat sich Donald Trump in einem TV-Interview zu seinen Kritikern geäußert. Dabei sagte er, dass er kein König sei. Vor wenigen Wochen hatte sich der US-Präsident selbst jedoch genauso bezeichnet.

Erstellt von - Uhr

Donald Trump behauptet vor den "No Kings"-Protesten in den USA, er sei kein König. (Foto) Suche
Donald Trump behauptet vor den "No Kings"-Protesten in den USA, er sei kein König. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Donald Trump behauptet in Interview, er sei kein König
  • Vor wenigen Monaten hatte er sich selbst noch diesen Titel gegeben
  • Landesweite "No Kings"-Proteste gegen Trump am Samstag, 18. Oktober, geplant

Donald Trump ist einer der umstrittensten US-Präsidenten aller Zeiten. Seit seinem erneuten Amtsantritt im Januar 2025 sehen Kritiker die Demokratie in den Vereinigten Staaten gefährdet. Weil Trump ihrer Meinung nach zunehmend autoritär regiert, finden am Samstag landesweite "No Kings"-Proteste statt. Der 79-Jährige selbst kann die Aufregung nicht nachvollziehen, vergisst dabei aber offenbar seine früheren Aussagen.

Donald Trump will nicht als König bezeichnet werden

In einem Interview mit "Fox Business" am Freitag sagte der US-Präsident zu den bevorstehenden Demonstrationen:

  • "Sie bezeichnen mich als König. Ich bin kein König", so Trump im Gespräch mit ReporterinMaria Bartiromo in der Sendung "Sunday Morning Futures", die vollständig am Sonntagmorgen ausgestrahlt werden soll.

Gleichzeitig deutete Trumpan, den momentanen Regierungsstillstand ("Shutdown") in den USA nutzen zu wollen, um demokratische Prioritäten wie Sozialprogramme zu streichen. Die Demokraten könnten "für immer" außerhalb der Regierung bleiben, während er Programme kürze, die Republikaner nie wollten. "Wir machen das, und wir kürzen sie permanent", sagte er.

Diese Äußerungen stehen laut "Axios" im direkten Widerspruch zur US-Verfassung, die dem Kongress - nicht dem Präsidenten - die Budgethoheit zuweist.

Gedächtnislücke bei US-Präsident? Weißes Haus veröffentlichte vor wenigen Monaten Bild von Donald Trump mit Krone

Trumps aktuelle Distanzierung vom Königstitel steht außerdem in krassem Gegensatz zu früheren Äußerungen. Nach dem Stopp einer Maut in New York City jubelte er im Februar auf Truth Social: "LONG LIVE THE KING!" (deutsch: Lang lebe der König!) Das Weiße Haus veröffentlichte sogar ein Bild von Trump mit Krone. Auch die Regierungskritiker von "Republicans against Trump" verwiesen darauf. In den Kommentaren wird der US-Präsident scharf attackiert:

  • "Wir wissen, dass er kein König ist – das Problem ist nur, dass er das immer wieder vergisst."
  • "Er ist ganz sicher kein Präsident. Präsidenten greifen nicht die Hälfte des Landes an. Sie arbeiten für ganz Amerika. Er sagt, er kürze die Programme der Demokraten. Jedes Programm kommt ganz Amerika zugute. Nicht nur den Demokraten, und die Medien weigern sich, dagegen anzugehen."
  • "Trump hat recht. Er ist kein König. Er wünscht sich nur, er wäre einer, und verhält sich auch so.
    Und wir, das Volk, mögen das nicht."
  • "Stimmt. Er ist zwar kein König, aber er ist ein Möchtegern-Diktator."

Sie sehen den Tweet nicht? Klicken Sie hier.

"No Kings"-Proteste gegen Trump in den gesamten USA angekündigt

Hintergrund: Am Samstag wollen Millionen Amerikaner gegen die Trump-Regierung demonstrieren. Mehr als 2.500 Veranstaltungen sind in sämtlichen Bundesstaaten angemeldet. Hinter den "No Kings"-Protesten stehen Organisationen wie die Bürgerrechtsvereinigung ACLU, die Lehrergewerkschaft AFT sowie die Gruppen Human Rights Campaign, Indivisible und MoveOn. Ähnliche Proteste hatte es bereits am 14. Juni gegeben, als Trump in Washington seinen 79. Geburtstag mit einer Militärparade feierte.

Auch diese Artikel beschäftigen sich mit US-Präsident Donald Trump:

/news.de/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.