Donald Trump: Sein Mikrofon war noch an - "The Don" macht sich (schon wieder) zum Gespött

Kaum war das Ende des Gaza-Krieges besiegelt, warf sich Donald Trump beim Friedensgipfel in Ägypten stolzgeschwellt in Pose. Gleich mehrere blamable Zwischenfälle sorgten jedoch dafür, dass sich der US-Präsident erneut zum Gespött machte.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Im Mittelpunkt steht Donald Trump für sein Leben gern - beim Friedensgipfel in Ägypten tappte der US-Präsident jedoch reihenweise ins Fettnäpfchen. (Foto) Suche
Im Mittelpunkt steht Donald Trump für sein Leben gern - beim Friedensgipfel in Ägypten tappte der US-Präsident jedoch reihenweise ins Fettnäpfchen. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
  • Donald Trump blamiert sich in Ägypten bis auf die Knochen
  • Das Mikro war noch an! Trump offenbart peinliche Wissenslücken
  • Dieses Getuschel von Donald Trump sollte niemand hören

Inzwischen dürfte es nahezu jedem klar geworden sein, dass Donald Trump kaum etwas lieber tut, als sich selbst in Szene zu setzen und mit persönlichen Errungenschaften - bisweilen mit Tatsachen untermauert, vielfach jedoch dreist erlogen - prahlt. Beim Friedensgipfel in Ägypten hatte der US-Präsident nun erneut Gelegenheit dazu, schreibt sich Trump doch auf die Fahnen, das Ende des Gaza-Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel in die Wege geleitet und die Freilassung der 20 letzten überlebenden Hamas-Geiseln durchgesetzt zu haben.

Donald Trump inszeniert sich als Friedensstifter - und blamiert sich bis auf die Knochen

Der historische Gaza-Friedensgipfel in Ägypten sollte am 13. Oktober 2025 eigentlich im Mittelpunkt stehen, doch US-Präsident Donald Trump sorgte mit peinlichen Versprechern für ungewollte Schlagzeilen und rückte so als Gespött in den Fokus. Bei der feierlichen Unterzeichnung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas unterlief Trump ein erster blamabler Fauxpas, der von Pressevertretern sofort aufgeschnappt wurde und unter anderem "The Daily Beast" einen Beitrag wert war.

Verwirrter "The Don" nennt kanadischen Premier Carney "Präsident"

"The Don" bezeichnete den kanadischen Premierminister Mark Carney, den er erst wenige Tage zuvor im Weißen Haus in Washington begrüßt hatte, während seiner halbstündigen Ansprache im ägyptischen Scharm el Scheich, wo Staatschefs aus aller Welt zusammenkamen, mehrfach als "Präsident". Als Trump die Anwesenheit Kanadas würdigte, erklärte er, "der Präsident" habe angerufen und sich erkundigt, ob eine Teilnahme am Gipfel sinnvoll sei. Auch bei der direkten Anrede Carneys verwendete Trump die falsche Bezeichnung "Mr. President" für den kanadischen Regierungschef.

Das Mikro war noch an! Mark Carney verspottet Donald Trump bei Friedensgipfel

Dass Trumps peinlicher Schnitzer aufflog, war einem nicht ausgeschalteten Mikrofon zu verdanken, das nach dem Ende der Trump-Ansprache weiter hörbar machte, was sich die Anwesenden zuraunten. Während Donald Trump den anwesenden Staatschefs die Hand schüttelte, nutzte Carney die Gelegenheit für eine scherzhafte Korrektur. "Nun, ich bin froh, dass Sie mich zum Präsidenten befördert haben", so der kanadische Regierungschef hörbar amüsiert.

Ein Satz, der Donald Trump innehalten ließ, als er seinen Fehler bemerkte, woraufhin sich Mark Carney prompt einen Klaps von "The Don" einfing. Mit einem Lächeln konterte der US-Präsident: "Wenigstens habe ich nicht Gouverneur gesagt." Diese Anspielung bezog sich auf Trumps wiederholte Bezeichnung von Carneys Vorgänger Justin Trudeau als "Gouverneur", während er gleichzeitig dafür warb, Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen. Diese Forderungen hat Trump seit Carneys Amtsantritt allerdings fallen gelassen.

Angeschaltetes Mikrofon wird Donald Trump zum Verhängnis: Dieses Getuschel sollte niemand hören

Für weitere Irritationen sorgte Donald Trump nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung. Nachdem er die Journalisten aufgefordert hatte, den Raum zu verlassen, näherte sich ihm der indonesische Präsident Prabowo Subianto. Die Mikrofone zeichneten jedoch weiterhin auf, was folgte - und gaben ein Gespräch preis, das nicht für jedermanns Ohren bestimmt war.

Obwohl der Großteil des Gesprächs nicht verständlich war, konnte der Name "Eric" deutlich vernommen werden - offenbar ein Verweis auf Trumps Sohn, der mittlerweile die Trump Organization leitet. Der genaue Inhalt des Austauschs blieb unklar, doch der Zeitpunkt wirft Fragen auf: Unmittelbar nach der Unterzeichnung eines historischen Friedensabkommens schienen private Geschäftsangelegenheiten zur Sprache zu kommen.

Donald Trump in voller Fahrt: Peinliche Äußerungen am laufenden Band

Trumps Rede strotzte vor weiteren diplomatischen Entgleisungen. Als er die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erwähnte, schwärmte er von ihrer Schönheit. "Wir haben eine Frau, eine junge Frau, die - ich darf das eigentlich nicht sagen, weil es normalerweise das Ende der politischen Karriere bedeutet - sie ist eine schöne junge Frau", erklärte Trump. Meloni, die als einzige Regierungschefin auf der Bühne stand, verzog keine Miene bei seinen Ausführungen über ihr Aussehen.

Besondere Begeisterung zeigte Trump für Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban, der für seine demokratiefeindlichen Bestrebungen bekannt ist. "Oh Viktor, wo ist Viktor? Wir lieben Viktor. Veektor nenne ich ihn, mit kleinem Akzent", schwärmte Trump. "Du bist fantastisch. Ich weiß, viele Leute stimmen mir nicht zu, aber ich bin der Einzige, der zählt."

Bei der Erwähnung Norwegens konnte Trump seinen Groll über den verpassten Friedensnobelpreis nicht verbergen. "Wir haben Norwegen. Oh Norwegen. Ayayay. Norwegen. Was ist passiert, Norwegen? Was ist passiert?", fragte er sichtlich verbittert, während er erfolglos nach dem norwegischen Vertreter im Raum suchte.

Trotz Donald Trumps Aussetzern: Waffenruhe-Abkommen bei Friedensgipfel unterzeichnet

Trotz der diplomatischen Ausrutscher unterzeichneten die USA, Ägypten, Katar und die Türkei in Scharm el Scheich eine gemeinsame Erklärung zur Waffenruhe zwischen Israel und Hamas. Trump bezeichnete das Dokument als "sehr umfassend" mit "einer ganzen Reihe von Regeln und Bestimmungen". Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi lobte Trump als einzigen, der Frieden in der Region erreichen könne.

Die erste Phase des Abkommens sieht die Freilassung der verbliebenen lebenden Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vor. Trump verkündete optimistisch, im Nahen Osten stehe nun "ewiger Friede" bevor. Experten bewerten diese Einschätzung jedoch als verfrüht, da zentrale Fragen ungeklärt bleiben: die Entwaffnung der Hamas, der vollständige israelische Truppenabzug und die künftige Sicherheitsarchitektur im Gazastreifen.

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