Gaza-Konflikt aktuell: Unmut nach Geisel-Rückkehr wächst - wann übergibt die Hamas alle Leichen?
Auf diesen Moment warteten Israel und die Welt seit zwei Jahren: Nach 738 Tagen in Hamas-Gefangenschaft sind am 13. Oktober 2025 alle überlebenden Geiseln freigelassen worden. Alle Entwicklungen hier im News-Ticker.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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- Nahost-Konflikt aktuell: Hamas händigt überlebende Geiseln an Israel aus
- Rückkehr von überlebenden und toten Geiseln aus radikalislamischer Folter
- Donald Trump auf Nahost-Reise
- News-Ticker aktuell zu Entwicklungen im Gaza-Konflikt
Seit dem Massaker durch die radikalislamische Hamas, das am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschenleben in Israel auslöschte, wurden mehr als 250 Menschen als Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Nach zwei Jahren des Hoffens und Bangens sind die Geiseln nun aus der Terroristen-Haft freigekommen. Alle Entwicklungen hier im News-Überblick.
Hamas lässt israelische Geiseln aus Terror-Hölle frei - Alle Entwicklungen im News-Ticker
Tausende Menschen haben sich in den frühen Morgenstunden des 13.10.2025 auf dem zentralen "Platz der Geiseln" in Tel Aviv eingefunden. Die Menschenmenge erwartet die Rückkehr der letzten 20 lebenden Verschleppten aus dem Gazastreifen nach 738 Tagen in der Hamas-Hölle. Auf gelben Stühlen sitzend, die ihre Solidarität ausdrücken sollen, halten die Versammelten israelische Flaggen in den Händen. Das Forum der Angehörigen hatte die Bevölkerung aufgerufen, die Nacht auf dem Platz zu verbringen. Die Organisation plant, die Heimkehr der Freigelassenen live auf Großleinwänden zu zeigen. "Die Umsetzung des Abkommens zur Rückkehr aller Geiseln ist ein Ereignis, auf das wir seit den ersten Tagen des Krieges gehofft und uns vorbereitet haben", teilte das Forum mit.
+++ Hamas übergibt zwei weitere Leichen von Geiseln +++
Die islamistische Hamas hat die mutmaßlichen Leichen von zwei weiteren getöteten Geiseln übergeben. Die israelische Armee teilte am 15.10.2025 mit, zwei Särge seien Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden und diese seien auf dem Weg zur Übergabe an das Militär. Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. 19 von ihnen verbleiben noch im Gazastreifen. Bei einer von zehn Leichen, die die Hamas bislang freigab, handelt es sich nach israelischen forensischen Erkenntnissen nicht um die sterblichen Überreste einer Geisel.
Bereits am 13. Oktober hatten die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen. Die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump initiierten Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor. Die Übergabe der Toten könnte nun jedoch auf Hindernisse stoßen. Ihre Milizen hätten alle Leichen von Geiseln, zu denen sie Zugang hatten, ausgehändigt, hieß es in einer Erklärung der Hamas, die zeitgleich mit der Übergabe der letzten zwei Leichen an das Rote Kreuz veröffentlicht wurde. Nach Meinung der Terrororganisation habe sie damit ihre Verpflichtungen aus dem Waffenruhe-Abkommen erfüllt. "Was die übrigen Leichen betrifft, so sind zu ihrer Bergung außerordentliche Bemühungen und spezielle Ausrüstungen nötig", hieß es in der Erklärung weiter. Viele Leichen von Geiseln könnten mutmaßlich unter den Ruinen ausgebombter Gebäude oder in Tunnelschächten verschüttet sein. Israel besteht auf der Rückgabe aller getöteten Geiseln. "Die Hamas ist verpflichtet (...), die nötigen Schritte zu unternehmen, um alle verstorbenen Geiseln zurückzugeben", hielt die israelische Armee in ihrer Mitteilung fest.
+++ Armee: Eine der übergebenen Leichen war keine Geisel +++
Eine der von der Hamas übergebenen Leichen stammt nach Angaben der israelischen Armee nicht von einer Geisel. Eine genetische Untersuchung im forensischen Institut in Tel Aviv habe ergeben, dass es sich bei der vierten am Abend des 14.10.2025 übermittelte Leiche um keine der weiterhin vermissten getöteten Geiseln handele. In Medienberichten wird davon ausgegangen, dass es sich um die Leiche eines Palästinensers handeln könnte. "Die Hamas ist verpflichtet, alle notwendigen Anstrengungen zu machen, um die verstorbenen Geiseln zurückzuführen", hieß es in der Mitteilung. Damit verbleiben noch 21 ermordete Geiseln im Gazastreifen. Im Februar hatte die Hamas bereits anstelle der Leiche der Geisel Schiri Bibas den Leichnam einer Palästinenserin übergeben. Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung - ob wissentlich oder versehentlich - löste in Israel große Empörung aus
+++ Leiche von Geisel mit deutscher Staatsangehörigkeit identifiziert +++
Nach der Rückgabe von vier Leichen durch die islamistische Hamas sind drei davon nach israelischen Angaben identifiziert worden. Bei einem handelt es sich nach Angaben des Forums der Geiselfamilien um den 20-jährigen Tamir Nimrodi, der auch deutscher Staatsbürger ist. Der Soldat war während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus dem israelischen Grenzgebiet verschleppt worden. Er hatte damals freiwillig den Wochenenddienst mit einem anderen Soldaten getauscht. Nach Angaben des Forums wurde er während seiner Gefangenschaft durch israelisches Bombardement getötet. Nimrodis Mutter Herut hatte sich im vergangenen Monat in Berlin gemeinsam mit anderen Geisel-Angehörigen mit Bundeskanzler Friedrich Merz getroffen, um sich für die Freilassung der Verschleppten einzusetzen.
+++ Hamas übergibt weitere Geisel-Leichen - Israel macht Druck +++
Das Ringen um die Rückführung toter Geiseln im Gazastreifen gefährdet den Friedensprozess. Israel wirft der islamistischen Hamas einen Verstoß gegen das Waffenruhe-Abkommen vor, da bislang nur acht Leichen und damit weniger als ein Drittel der vereinbarten 28 toten Geiseln übergeben wurden. Um Druck auszuüben, beschloss Israel laut der "Times of Israel", den Grenzübergang Rafah zu Ägypten nicht wie vorgesehen am 15. Oktober wieder zu öffnen. Auch sollen die Hilfslieferungen nach Gaza reduziert werden.
Die Hamas habe den Vermittlern mitgeteilt, dass sie Israel am Mittwoch, 15. Oktober, vier weitere tote Geiseln aushändigen werde, meldete die Zeitung daraufhin in der Nacht unter Berufung auf einen Diplomaten sowie eine zweite mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Die Hamas erklärte, es gebe Schwierigkeiten, die sterblichen Überreste in den Trümmerbergen nach zwei Jahren Krieg zu lokalisieren. Israel hält das laut Medienberichten für eine Verzögerungstaktik.
Nachdem die Hamas am Montag zunächst vier Leichen übergeben hatte, händigte sie am Dienstagabend Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Särge mit den mutmaßlichen Überresten von vier weiteren toten Geiseln aus. Die Toten trafen israelischen Medien zufolge in der Nacht im forensischen Institut in Tel Aviv ein, wo sie nun identifiziert werden sollen. Alle vier am Montag übergebenen Leichen sind inzwischen identifiziert, darunter die des nepalesischen Agrarstudenten Bipin Joshi. Der 23-Jährige war nach israelischen Informationen schon in den ersten Monaten nach seiner Entführung am 7. Oktober 2023 in Geiselhaft ermordet worden. Israel sprach Nepal nach der Rückführung seiner Leiche sein Beileid aus.
+++ IKRK: Übergabe von Leichen in Gaza kann Wochen dauern +++
Die Übergabe der Leichen von verstorbenen Geiseln im Gazastreifen könnte nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Tage oder Wochen dauern. Angesichts der Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur im Gazastreifen sei es teils schwierig, die sterblichen Überreste zu lokalisieren, sagte IKRK-Sprecher Christian Cardon in Genf.
"Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass dies viel mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte, da es schwierig ist, die menschlichen Überreste in Gaza zu finden, die sich möglicherweise unter den Trümmern befinden", sagte Cardon. Es sei auch nicht auszuschließen, dass manche Leichen nie gefunden würden. Das IKRK betone in allen Besprechungen, wie wichtig die Rückführung von sterblichen Überresten für die Angehörigen und auch für eventuelle Versöhnung nach Kriegsende sei.
Das IKRK wisse vorher nicht, wann im Gazastreifen Leichen wo übergeben würden. Die Information komme - wie bei der Übergabe am 13. Oktober - oft erst in letzter Minute. Das IKRK sei an der Suche und Lokalisierung sterblicher Überreste nicht beteiligt. Die Hamas hat am Montag die sterblichen Überreste von vier von insgesamt 28 verstorbenen Geiseln über das IKRK an Israel übergeben.
+++ Israel bestätigt Identität von vier toten Geiseln +++
Die israelische Armee hat die Identität vier toter von der Hamas zurückgegebener Geiseln bestätigt. Das Nationale Institut für Gerichtsmedizin habe in Zusammenarbeit mit der israelischen Polizei und dem Militärrabbinat die Angehörigen von Guy Iluz und Bipin Joschi entsprechend unterrichtet, stand in einer Mitteilung der Armee auf Telegram. Auch die Identität der anderen beiden sei festgestellt worden. Ihre Namen seien aber bisher nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden, betonte die Armee.
Die Hamas hatte die Namen der vier Toten bei der Übergabe an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit Guy Iluz und Bipin Joschi sowie mit Daniel Peretz und Jossi Scharabi angegeben. In der Vergangenheit hatte die Hamas einmal statt einer toten Geisel die sterblichen Überreste einer Unbekannten zurückgegeben und dies mit einem Versehen erklärt. Die Armee forderte die Hamas zugleich auf, auch die anderen 24 Toten zu übergeben, so wie es vereinbart gewesen sei. Das Forum der Familienangehörigen von Verschleppten bezeichnete es als einen Trost, dass die Toten nun zumindest würdig begraben werden könnten. Man werde nicht ruhen, bis alle Toten zurück in Israel seien.
+++ Bericht: Israel fordert Fortschritte bei Rückgabe von Toten +++
In die Freude über die Freilassung aller noch lebenden 20 Gaza-Geiseln mischt sich in Israel zunehmend Unmut, dass nur wenige tote Geiseln zurückgegeben wurden. Es sei klar gewesen, dass die islamistische Hamas eventuell nicht alle 28 Toten innerhalb der dafür vereinbarten Frist sofort am Montag zurückgeben könne, schrieb das Nachrichtenportal "ynet". Aber Regierungsvertreter hätten mit "Schock und Frustration" reagiert, als nur vier Särge übergeben wurden. Israel habe in dieser Frage "Fortschritte" spätestens bis zum Dienstagabend gefordert, schrieb die Zeitung "Times Of Israel". Offizielle Angaben wurden dazu zunächst nicht bekannt. Auch die Hamas gab keine Erklärung ab. Aus Kreisen in ihrem Umfeld hieß es jedoch, es würden Maschinen und mehr Zeit benötigt, um die Verschütteten zu bergen.
Die Regierung in Jerusalem glaube der Hamas jedoch nicht, wenn sie behaupte nicht zu wissen, wo die Toten seien oder diese in dem schwer zerstörten Gazastreifen nicht bergen zu können. Israel gehe vielmehr davon aus, dass die Terrororganisation die Toten als Druckmittel für weitere Verhandlungen zurückhalte, berichteten mehrere israelische Medien. Verteidigungsminister Israel Katz hatte der Hamas schon am 13. Oktober einen Bruch der Vereinbarungen über die Waffenruhe vorgeworfen und mit Konsequenzen gedroht. Allerdings blieb unklar, wie die aussehen könnten. Israel hatte am Montag seinen Teil der Verpflichtung erfüllt und fast 2.000 Palästinenser freigelassen.
Eine Angehörige einer toten Geisel kritisierte die israelische Regierung scharf. Jael Adar, die Mutter der Geisel Tamir Adar, warf der Regierung "Verrat" an den Familien vor. Israel habe es in den indirekten Verhandlungen mit der Hamas versäumt, eine absolute Frist für die Rückgabe aller Toten zu setzen, sagte sie im Fernsehen, wie die "Times of Israel" berichtete. Die Toten müssen auch noch identifiziert werden. In der Vergangenheit hatte die Hamas in einem Fall eine falsche Leiche zurückgegeben. Die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht vor, dass - neben den überlebenden - sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden.
+++ Trump aus Ägypten abgereist - Nahost-Reise beendet +++
Nach seinem Kurzbesuch im Nahen Osten ist US-Präsident Donald Trump in Richtung Washington abgereist. Trump stieg dafür im ägyptischen Scharm el Scheich in die Regierungsmaschine "Air Force One", wie auf Bildern in arabischen Fernsehsendern zu sehen war. Damit endet sein eintägiger Besuch in der Region, bei dem er mehrfach von einem Ende des Gaza-Kriegs sprach und von einem nun beginnenden Frieden im Nahen Osten.
In Israel hatte sich Trump zunächst mit Geiselfamilien getroffen und eine Rede im Parlament gehalten. In Ägypten unterzeichnete er dann mit den Staatschefs Ägyptens, Katars und der Türkei ein nach seinen Worten "umfassendes" Dokument, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas festigen soll. An der Zeremonie nahmen unter anderem auch Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teil.
+++ Vermittlerstaaten unterzeichnen Erklärung zum Gaza-Krieg +++
Die Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen ist von den Vermittlerstaaten bei einer Zeremonie in Ägypten formell besiegelt worden. Die Staatschefs der USA, Ägyptens, Katars und der Türkei unterzeichneten in Scharm el Scheich eine gemeinsame Erklärung, mit der nach ägyptischer Darstellung die Waffenruhe gefestigt werden soll. Das Gipfeltreffen soll das Ende des Kriegs im Gazastreifen markieren.
+++ Trump in Ägypten gelandet beim "Gipfel für den Frieden" +++
Nach seinem Kurzbesuch in Israel ist US-Präsident Donald Trump in Ägypten gelandet. Seine Regierungsmaschine "Air Force One" landete im Urlauberort Scharm el Scheich am Roten Meer, wie auf Bildern in arabischen Fernsehsendern zu sehen war.
Trump leitet gemeinsam mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen "Gipfel für den Frieden", um das Abkommen zwischen der Hamas und Israel formell zu besiegeln. Den ägyptischen Gastgebern zufolge soll es Gespräche über eine Festigung der Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien geben und zum Wiederaufbau des Gazastreifen. Ägyptens Präsidentenamt bezeichnet den Gipfel als eine "Einigung über das Ende des Kriegs in Gaza".
An dem Gipfel nehmen unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, UN-Generalsekretär António Guterres, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teil. Kurzfristig wurde von Ägypten auch eine Teilnahme von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verkündet, dessen Büro sagte den Besuch dann aber ab.
+++ Türkei: Netanjahu auf Initiative Ankaras nicht nach Ägypten gereist +++
Nach türkischer Darstellung hat maßgeblich Ankara die Teilnahme des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Gipfel in Ägypten verhindert. "Auf Initiative von Präsident Recep Tayyip Erdogan, durch die diplomatischen Bemühungen der Türkei und mit Unterstützung der anderen Staats- und Regierungschefs nahm Netanjahu nicht an dem Treffen in Ägypten teil", teilte ein türkischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur mit. Israel stellte die Situation anders dar.
Am Mittag hatten das ägyptische Präsidialamt die Teilnahme Netanjahus verkündet. Wenig später dementierte das Büro von Ministerpräsident Netanjahu. Dieser habe US-Präsident Donald Trump für eine Einladung nach Ägypten gedankt, könne aber wegen Zeitdrucks vor dem jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) die Reise nicht antreten, hieß es in der Mitteilung.
+++ Trump reist mit Zeitverzug von Israel nach Ägypten weiter +++
US-Präsident Donald Trump ist mit deutlichem Zeitverzug auf seiner Nahost-Reise von Israel wieder abgereist. Als nächste Station war Ägypten geplant. Trump stieg am Nachmittag gegen 16.15 Uhr (Ortszeit, 15.15 Uhr MESZ) in die Air Force One am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv.
Der ursprüngliche Plan des Weißen Hauses hatte vorgesehen, dass er bereits um 13.00 Uhr (Ortszeit, 12.00 Uhr MESZ) weiterreist. Trumps Aufenthalt in der Knesset - dem israelischen Parlament - war länger als geplant gewesen.
Trump reist nach Ägypten zu einer "Nahost-Friedenszeremonie" anlässlich der von ihm vermittelten Vereinbarung zur Geiselfreilassung zwischen Israel und der Hamas weiter. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt. Dabei sein wird auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
+++ Trump: Palästinenser sollen sich auf sich konzentrieren +++
US-Präsident Donald Trump hat die Palästinenser im Gazastreifen dazu aufgerufen, sich nach dem Krieg um ihre eigene Stabilität, Sicherheit, Würde und wirtschaftliche Entwicklung zu kümmern. "Die Entscheidung für die Palästinenser könnte nicht klarer sein: Das ist ihre Chance, sich für immer von ihrem Pfad von Terror und Gewalt abzuwenden", sagte Trump vor dem israelischen Parlament, der Knesset. "Anstatt zu versuchen, Israel zu zerstören, ist es jetzt an der Zeit, sich auf den Aufbau des eigenen Volkes zu konzentrieren."
+++ Hamas bestätigt Übergabe von vier Leichen +++
Die islamistische Hamas hat die Übergabe von nur vier der 28 toten Geiseln an Israel bestätigt. Die Terrororganisation veröffentlichte auf Telegram die Namen von vier Menschen, deren sterbliche Überreste im Rahmen eines Deals übergeben werden sollten. Darunter war auch ein Student aus Nepal.
Auch das Forum der Geiselfamilien hatte zuvor mitgeteilt, sie hätten Informationen, dass die sterblichen Überreste von nur vier Geiseln übergeben werden sollen. Das israelische Militär war bereits davon ausgegangen, dass heute nicht alle Leichen übergeben werden können. Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas hatte eigentlich die Übergabe aller 28 vorgesehen.
Die Angehörigen der Geiseln seien schockiert und bestürzt, teilte das Forum der Geiselfamilien mit und forderte die israelische Regierung und die Vermittler auf, Maßnahmen zu ergreifen, "um diese schwere Ungerechtigkeit zu korrigieren". "Die Vermittler müssen die Bedingungen der Vereinbarung durchsetzen und sicherstellen, dass die Hamas für diesen Verstoß einen Preis zahlt."
+++ Merz: "Der Krieg in Gaza ist zu Ende" +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat die ersten Schritte im Friedensprozesses zwischen Israel und der islamistischen Hamas als historisch gewürdigt. "Der 13. Oktober 2025 wird ein wichtiger Tag in den Geschichtsbüchern sein - für diese Region, aber auch für die ganze Welt. Der Krieg in Gaza ist zu Ende", sagte der Kanzler im ägyptischen Scharm el Scheich, wo am Nachmittag eine Zeremonie zur Besiegelung der Waffenruhe nach zwei Jahren Krieg stattfinden soll. Es sei gelungen, "den Konflikt jedenfalls für heute zu beenden". Er hoffe, dass nun eine Phase des Friedens, des guten Miteinanders und der dauerhaften Stabilität in der Region beginne, sagte Merz. Deutschland sei bereit, seinen Betrag zu leisten - vor allem durch humanitäre Hilfe.
Merz dankte den Vermittlern in dem Konflikt, darunter US-Präsidenten Donald Trump. Er äußerte die Hoffnung, dass Trump nun auch seinen Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin nutzen werde, um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. "Von dem Platz hier geht das Signal aus: Wenn die Völkergemeinschaft der Welt zusammensteht, ist es möglich. Aber es darf nicht nur an diesem Platz möglich sein." Er setze auch in der Ukraine auf das anhaltende Engagement der USA für Frieden: "So wie sie es in dieser Region gezeigt haben, müssen sie es mit uns zusammen auch in der Ukraine zeigen und gegenüber Russland zeigen." Der Kanzler zeigte sich erleichtert über die Freilassung von 20 überlebenden Geiseln der Hamas, unter denen auch vier deutsche Staatsbürger sind. Er sei aber auch nach wie vor in Gedanken an der Seite der Opfer. "Für viele Familien ist das heute auch ein Tag der Trauer und ein Tag der Gewissheit über das Schicksal ihrer Familienangehörigen. Das wird in diesen Familien, das wird auch in der Region nie vergessen werden."
+++ Trump trifft Geiselfamilien in Knesset +++
US-Präsident Donald Trump hat sich im Haus des israelischen Parlaments in Jerusalem mit Geiselfamilien getroffen. Eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses postete Videoaufnahmen von dem Gespräch, an dem auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilnahm. Es handelte sich dem Anschein nach nicht um die am Montag freigekommenen Geiseln, die ins Krankenhaus gebracht wurden. Sondern um Geiseln, die während einer der früheren Waffenruhen freigelassen worden waren.
Trump hielt vor der Knesset - dem Parlament - auch eine Rede und wollte am Nachmittag weiter nach Ägypten zu einer "Nahost-Friedenszeremonie" anlässlich der von ihm vermittelten Vereinbarung zur Geiselfreilassung zwischen Israel und der Hamas weiterreisen. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt. Anreisen wird auch Bundeskanzler Friedrich Merz.
+++ Trump ruft Israels Präsident zur Netanjahu-Begnadigung auf +++
US-Präsident Donald Trump hat während seiner Ansprache im israelischen Parlament zur Begnadigung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgerufen. Gegen den Regierungschef läuft seit Jahren ein Korruptionsprozess. "Dieser Mann ist ein guter Mann", sagte Trump in der Knesset. "Ich habe eine Idee. Herr Präsident, warum erteilen Sie ihm nicht eine Begnadigung?", fragte er den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog.
Trump sagte, Netanjahu habe sich als einer der besten Anführer in Kriegszeiten erwiesen. Mit Blick auf Korruptionsvorwürfe und angebliche Geschenke von Zigarren und Champagner fragte der US-Präsident: "Wer zur Hölle schert sich darum?"
In Israel hatte es vor dem Hintergrund der schweren politischen Verwerfungen im Land immer wieder Debatten um eine Begnadigung Netanjahus gegeben. Herzog hatte dazu in der Vergangenheit gesagt, kein Mensch stehe über dem Gesetz, er behalte sich aber vor, in der Frage nach seinem Gewissen zu handeln.
Der Prozess läuft seit mehr als fünf Jahren. Unter anderem wird Netanjahu vorgeworfen, von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke im Wert von umgerechnet rund 174 000 Euro angenommen zu haben - Schmuck, Zigarren und rosa Champagner. Netanjahu hatte in der Vergangenheit stets alle Vorwürfe zurückgewiesen und von einer "Hexenjagd" gesprochen.
+++ Gaza-Deal: EU fordert Platz in "Friedensrat" +++
Die EU beansprucht einen Platz in dem geplanten Gremium zur Überwachung einer künftigen Übergangsregierung für den Gazastreifen. "Wir sind in der Tat der Auffassung, dass Europa eine wichtige Rolle zu spielen hat und dass wir Teil davon sein sollten", sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in der Brüssel.
Als Gründe für die geforderte Einbeziehung in den sogenannten Friedensrat unter Vorsitz von US-Präsident Donald Trump nannte er unter anderem die enormen EU-Finanzhilfen für die Palästinenser und die geplante Entsendung von Grenzschutzexperten nach Rafah.
Letztere sollen es nach Angaben des Sprechers von Mittwoch an ermöglichen, den Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten wieder zu öffnen. Auf Grundlage einer Einigung der Konfliktparteien könnten dort dann ausgewählte Personen ein- und ausreisen, einschließlich solche, die medizinische Versorgung benötigten, erklärte er.
Die Einrichtung des Friedensrats ist einer der 20 Punkte von Trumps Gaza-Friedensplan. In ihm ist vorgesehen, dass Gaza künftig erst einmal von einer Übergangsregierung eines technokratischen, unpolitischen palästinensischen Komitees verwaltet wird. Dieses Komitee soll sich aus qualifizierten Palästinensern und internationalen Experten zusammensetzen und von einem neuen internationalen Übergangsgremium, dem "Board of Peace", beaufsichtigt und überwacht werden, dessen Vorsitz Trump übernehmen will. Weitere Mitglieder sollen noch bekanntgegeben werden. Mit dabei sein soll auch der frühere britische Premierminister Tony Blair.
Das Gremium wird sich den Planungen zufolge auch um die Finanzierung für den Wiederaufbau Gazas kümmern, bis die Palästinensische Autonomiebehörde ihr Reformprogramm abgeschlossen hat und die Kontrolle über Gaza sicher und effektiv zurückgewinnen kann.
+++ Libanons Präsident sieht Chance für Verhandlungen mit Israel +++
Libanons Präsident Joseph Aoun hat die Möglichkeit neuer Verhandlungen mit Israel ins Gespräch gebracht. Die aktuelle Dynamik in der Region mit der allgemeinen Hinwendung zu Kompromiss und Dialog zeigten, dass durch Verhandlungen Lösungen erreicht werden könnten, sagte Aoun einer von der staatlichen Nachrichtenagentur NNA veröffentlichen Erklärung zufolge.
Der Libanon könne sich "nicht außerhalb des Weges zur Krisenlösung stellen", während andere Staaten in der Region auf Frieden und Stabilität hinarbeiteten. "Wir können Krieg, Zerstörung, Tötung und Vertreibung nicht länger tolerieren", so Aoun.
Aoun erinnerte daran, dass der Libanon bereits in der Vergangenheit mit Israel unter Vermittlung der USA und der Vereinten Nationen verhandelt habe. Dies habe 2022 zum Abkommen über die Seegrenze geführt. "Was sollte uns daran hindern, erneut nach Lösungen für die noch offenen Fragen zu suchen?", sagte Aoun.
+++ Militär: Hamas übergibt zwei tote Geiseln ans Rote Kreuz +++
Die islamistische Hamas hat dem Roten Kreuz im Gazastreifen zwei Särge mit den sterblichen Überresten toter Geiseln übergeben. Das teilte die israelische Armee mit. Den Informationen zufolge soll es am Montag noch eine weitere Übergabe der Särge zweier toter Geiseln geben. Am Morgen waren die 20 lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas übergeben worden. Sie sind mittlerweile in israelischen Krankenhäusern und wieder mit ihren Familien vereint. Für Empörung sorgte in Israel, dass die Hamas lediglich 4 der 28 toten Geiseln übergeben würde. Die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht vor, dass - neben den Überlebenen - sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden.
+++ Geisel-Freilassung: Führende Aktivistin sieht verschleppten Sohn wieder +++
Eine der führenden Figuren der Protestbewegung der israelischen Geiselfamilien hat ihren Sohn nach seiner Freilassung durch die Hamas wieder in die Arme geschlossen. Israelische Medien veröffentlichten ein Video von dem emotionalen Wiedersehen der Aktivistin Einav Zangauker und ihrem Sohn Matan. "Mein Leben, mein Leben", sagt sie ihm dabei immer wieder, während sie ihn umarmt. "Du bist ein Champion, du bist ein Held."
WOW!!! The mother of Matan Zangauker, who was held hostage by Hamas for 738 days, finally reunites with her son.
— Vivid.???????? (@VividProwess) October 13, 2025
This is beautiful to see. ????????????????
pic.twitter.com/XxJM7svQkZ
Zangauker hatten sich seit seiner Entführung durch Terroristen der Hamas am 7. Oktober 2023 unermüdlich für seine Freilassung eingesetzt. Sie wurde dabei auch als scharfe Kritikerin des Vorgehens der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekannt.
+++ Zwischenfall während Trumps Rede in der Knesset +++
Bei der Ansprache von US-Präsident Donald Trump im israelischen Parlament ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Zwei Abgeordnete einer linksorientierten Oppositionspartei wurden plötzlich unter großem Geschrei von Sicherheitskräften aus dem Saal entfernt. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, sie hätten Schilder in die Höhe gehalten, auf denen die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates gefordert worden sei. Trump sagte zu der Entfernung der Störer: "Das war sehr effizient."
BREAKING:
— Visegrád 24 (@visegrad24) October 13, 2025
Two Knesset members tried to disrupt Trump’s speech. The Speaker asked to expel them "out of the hall immediately".
"That was very efficient," Trump commented on the incident. pic.twitter.com/fS9Cu13SuW
+++ Geiselfamilien: Nur vier sterbliche Überreste werden übergeben +++
Die Geiselfamilien haben nach eigenen Angaben erfahren, dass die islamistische Hamas heute nur 4 von 28 toten Geiseln an Israel übergeben will. Eine offizielle Bestätigung für die Angaben, die das Forum der Geiselfamilien auf der Plattform X machte, gibt es noch nicht. Das israelische Militär war jedoch nicht davon ausgegangen, dass heute alle Leichen übergeben werden können. So hatte es das Abkommen zwischen Israel und der Hamas eigentlich vorgesehen.
Die Angehörigen der Geiseln seien schockiert und bestürzt, teilte das Forum der Geiselfamilien mit und forderte die israelische Regierung und die Vermittler auf, Maßnahmen zu ergreifen, "um diese schwere Ungerechtigkeit zu korrigieren". "Die Vermittler müssen die Bedingungen der Vereinbarung durchsetzen und sicherstellen, dass die Hamas für diesen Verstoß einen Preis zahlt."
+++ Bericht: Trump will Freigelassene im Krankenhaus besuchen +++
US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge einige der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln persönlich treffen. Er werde voraussichtlich zum Scheba-Krankenhaus in Ramat Gan im Großraum von Tel Aviv kommen, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Im Sheba-Krankenhaus sollen zehn der insgesamt 20 am Morgen freigelassenen Männer gebracht worden sein. Darunter sind auch der Deutsch-Israeli Ziv Berman und wohl auch sein Bruder Gil, der ebenfalls die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Der zuvor nicht geplante Besuch in dem Krankenhaus dürfte Trumps Terminplan weiter durcheinanderbringen. Schon seine Rede in Israels Parlament in Jerusalem begann mit mehr als zwei Stunden Verzögerung.
Trump wollte von Israel aus nach Ägypten weiterfliegen, um am Nachmittag an einer "Nahost-Friedenszeremonie" teilzunehmen. Im ägyptischen Scharm el Scheich ist ein internationales Gipfeltreffen zum Gaza-Krieg geplant. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs aus der arabischen Welt und Europa, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz, erwartet.
+++ Zentralrat der Juden: "Erleichterung" über freigelassene Geiseln +++
Für den Zentralrat der Juden ist die Rückkehr der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln nach Israel ein "Grund zur Freude". Zentralratspräsident Josef Schuster erklärte in einer Mitteilung, die jüdische Gemeinschaft in Deutschland verspüre Erleichterung. "Insbesondere freuen wir uns über die vier deutschen Staatsbürger, die nach Hause zurückkehren können", sagte er. Um die toten Geiseln - unter denen "allem Anschein nach auch drei deutsche Staatsbürger" seien - trauere man. Zugleich warnt Schuster: "Bei aller Freude bedeutet dieser Tag sicherlich keine Rückkehr in die Normalität. Israel ist durch die Feinde in seiner Nachbarschaft weiterhin akut bedroht." Der Freilassung der Geiseln müssen daher nach seinen Worten die weiteren Phasen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump folgen. Die Hamas müsse entwaffnet und entmachtet werden. Schuster appellierte in der Mitteilung zugleich an die Politik, Voraussetzungen zu schaffen, um Judenhass auf deutschen Straßen ein Ende zu setzen. "Viel zu lange hat sich als "propalästinensisch" getarnter Judenhass immer offener auf deutschen Straßen zeigen dürfen, nur schlecht kaschiert als Kritik am Vorgehen des israelischen Staates im Kampf gegen den Terror der Hamas."
+++ Hamas kündigt Fortsetzung des Kampfes gegen Israel an +++
Nach der Freilassung der letzten Geiseln hat die islamistische Terrororganisation Hamas die Fortsetzung ihres Kampfes gegen Israel angekündigt. Die Frage der palästinensischen Häftlinge werde für das palästinensische Volk und seinen Widerstand weiterhin höchste Priorität haben, hieß es in einer Mitteilung der Hamas. "Das palästinensische Volk wird nicht ruhen, bis der letzte Gefangene aus den Gefängnissen der neuen Nazis befreit ist und die Besatzung von unserem Land und unseren heiligen Stätten entfernt ist", schrieb die Hamas weiter.
Im Gegenzug für 48 Geiseln - 20 von ihnen sind noch am Leben - muss Israel laut Vereinbarung fast 2.000 palästinensische Häftlinge freilassen. Auch danach verbleiben aber weiterhin Tausende von Palästinensern inhaftiert in israelischen Gefängnissen. Die Terrororganisation Hamas lehnt die von der internationalen Gemeinschaft für die Region angestrebte Zweistaatenlösung - ein unabhängiger Staat Palästina, der friedlich Seite an Seite Israels lebt - strikt ab. Die Hamas will stattdessen Israel zerstören und auf dem gesamten Gebiet des historischen Palästina einen islamischen Staat einrichten.
+++ Merz über Geisel-Freilassung: "Dieser Tag ist ein Anfang" +++
Die Freilassung aller von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist laut Bundeskanzler Friedrich Merz ein Schritt auf dem Weg zu Frieden im Nahen Osten. "Endlich. Nach 738 Tagen kehren die Geiseln zurück - darunter auch Deutsche. Zwei Jahre Angst, Schmerz und Hoffnung liegen hinter ihnen. Heute können Familien ihre Liebsten endlich wieder in die Arme schließen", schrieb der CDU-Politiker auf X.
Endlich. Nach 738 Tagen kehren die Geiseln zurück – darunter auch Deutsche. Zwei Jahre Angst, Schmerz und Hoffnung liegen hinter ihnen. Heute können Familien ihre Liebsten endlich wieder in die Arme schließen. 1/2
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) October 13, 2025
Auch die ermordeten Geiseln müssten heimkehren, damit ihre Familien in Würde Abschied nehmen können. "Dieser Tag ist ein Anfang: der Beginn von Heilung und ein Schritt auf dem Weg zu Frieden im Nahen Osten", schrieb Merz. Der Bundeskanzler nimmt am Mittag an der "Nahost-Friedenszeremonie" anlässlich des Abkommens zwischen Israel und der Hamas im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich teil.
+++ Israel beginnt mit Freilassung von Palästinensern +++
Israel hat mit der Freilassung palästinensischer Gefangener und Häftlinge begonnen. Erste Busse mit Freigelassenen haben das Ofer-Gefängnis im Westjordanland bei Jerusalem verlassen, wie auf TV-Bildern zu sehen war. Sie sollten die Menschen nach Ramallah im Westjordanland bringen. Die Armee hatte in den vergangenen Tagen Angehörige der Freigelassenen gewarnt, jegliche Freudenfeiern seien strikt verboten. Insgesamt soll Israel nach der Vereinbarung über eine Waffenruhe mit der Hamas rund 1.700 im Gazastreifen festgenommene Palästinenser und rund 250 zu teils lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilte Häftlinge freilassen. Kurz vor der Abfahrt setzten israelische Sicherheitskräfte Tränengas gegen Wartende und Journalisten ein, wie Fernsehbilder zeigten.
Die Hamas hatte zuvor die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Sie kehrten nach 738 Tagen nach Israel zurück, wo sie Angehörige trafen und medizinisch untersucht wurden. Die 20 Männer waren bei dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden, das den Gaza-Krieg auslöste. Damals töteten Terroristen aus dem Gazastreifen rund 1.200 Menschen in Israel und verschleppten 251 Menschen.
+++ Steinmeier schreibt freigelassenen deutsch-israelischen Geiseln +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den freigelassenen Geiseln mit deutscher Staatsbürgerschaft geschrieben. Er habe die Hoffnung ausgedrückt, "dass sie die Folgen der Gewalt, die sie erleiden mussten, nach und nach werden hinter sich lassen können", hieß es in einer Mitteilung. Der Bundespräsident sei seit dem 7. Oktober 2023 in stetem Kontakt mit den Geisel-Familien gewesen und habe sie viele Male persönlich getroffen. Die Familien der heute freigelassenen deutschen Geiseln habe er zuletzt am 10. Juli getroffen. Von dem heute in Ägypten stattfindenden Gipfel wünsche sich Steinmeier ein klares Bekenntnis zur Umsetzung der weiteren Phasen des 20-Punkte-Plans. "Deutschland ist bereit, tatkräftig mitzuhelfen, um den schwierigen Prozess für Frieden und Zusammenarbeit im Nahen Osten zu unterstützen", hieß es weiter.
+++ Alle freigelassenen Geiseln in israelischer Obhut +++
Nach 738 Tagen Gefangenschaft sind alle von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach übereinstimmenden Medienberichten nach Israel zurückgekehrt. Die 13 Männer waren zuvor von der Hamas dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben worden. Zuvor hatte die Hamas bereits sieben Geiseln nach 738 Tagen Gefangenschaft freigelassen. Sie trafen inzwischen in Israel ein. Unter den Freigelassenen sind auch die Deutsch-Israels Rom Braslavski, Alon Ohel sowie Gali und Ziv Berman.
Israels Militär geht unterdessen nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute - und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist - übergeben kann. Israel soll im Rahmen der Vereinbarung zur Waffenruhe im Gegenzug rund 2.000 palästinensische Gefangene und Häftlinge freilassen, darunter auch solche, die zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden.
+++ Israel: Hamas hat 13 Geiseln dem Roten Kreuz übergeben +++
Die islamistische Hamas hat die letzten 13 aus Israel entführten Geiseln dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen übergeben. Das teilte die israelische Armee unter Berufung auf Angaben des IKRK mit. Zuvor hatte die Hamas bereits sieben Geiseln nach 738 Tagen Gefangenschaft freigelassen. Sie trafen inzwischen in Israel ein. Unter den Freigelassenen sind auch vier Männer, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
+++ Deutsch-israelische Zwillinge sehen sich erstmals wieder +++
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Nach ihrer Freilassung aus zweijähriger Geiselhaft haben sich die deutsch-israelischen Zwillinge Gali und Ziv Berman erstmals wiedergesehen. Die 28-Jährigen waren am 7. Oktober 2023 aus einem israelischen Grenzort entführt und getrennt voneinander festgehalten worden. Die beiden gehören zu insgesamt vier Geiseln auch mit deutscher Staatsangehörigkeit, die von der islamistischen Terrororganisation freigelassen wurden. Nach ihrer Rückkehr nach Israel veröffentlichte die Armee ein Bild, das ihr Wiedersehen dokumentiert.
+++ Restliche Geiseln im Gazastreifen freigelassen +++
Im Gazastreifen sind die restlichen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freigelassen worden. Mehrere israelische Medien berichteten, dass 13 der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien.
+++ Hamas-Geiseln telefonieren vor Freilassung mit Angehörigen +++
Kurz vor ihrer erwarteten Freilassung haben einige Geiseln in Gewalt der Hamas Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit zwei Jahren, in der sie komplett von der Außenwelt abgeschnitten waren. Die Videos dienen als Propaganda für die islamistische Terrororganisation, die sich damit als menschlich inszenieren kann. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen. Der Hamas war bei vorigen Geisel-Freilassungen ebenfalls vorgeworfen worden, diese für propagandistische Zwecke zu nutzen. Die heutigen Freilassungen sollen deshalb ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter ablaufen.
"Ihr kommt nach Hause - ihr kommt alle nach Hause", sagte die Mutter einer Geisel, Einav Zangauker, unter Tränen laut einem Bericht der "Times of Israel". "Es gibt keinen Krieg mehr." Medien veröffentlichten auch Fotos anderer Geiseln, darunter die Brüder David und Ariel Cunio und Nimrod Cohen, wie sie per Video mit ihren Familien telefonieren. "Ich konnte nichts hören, aber ich habe sie gesehen und das reicht", sagte demnach die Mutter der Cunio-Brüder.
+++ Armee: Rotes Kreuz auf Weg zu weiterer Geisel-Übergabe +++
Nach der Freilassung der ersten sieben Geiseln durch die islamistische Hamas steht im Gazastreifen die Übergabe von weiteren Entführten kurz bevor. Nach vorliegenden Informationen sei das Rote Kreuz auf dem Weg zu einem weiteren Treffpunkt im südlichen Teil des von Israel abgeriegelten Küstengebiets, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Dort sollen mehrere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben werden, hieß es weiter. Kurz zuvor waren die ersten sieben Geiseln nach 738 Tagen qualvoller Gefangenschaft wieder zurück nach Israel gebracht worden. Alon Ohel, Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, Eitan Mor, Gali und Ziv Berman sowie Omri Miran hätten gemeinsam mit dem israelischen Militär die Grenze nach Israel überschritten, erklärte die Armee. Ohel sowie Gali und Ziv Berman sind Deutsch-Israelis. Insgesamt sollen heute die restlichen 20 lebenden Geiseln aus dem Gazastreifen freikommen, darunter vier Deutsch-Israelis.
+++ US-Präsident Trump in Israel gelandet +++
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US-Präsident Donald Trump ist zum Auftakt seiner Nahost-Reise auf dem Flughafen Ben Gurion in Israel gelandet. Der Republikaner stieg aus der Air Force One aus, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
+++ Armee: Erste Geiseln zurück in der Heimat +++
Die ersten sieben von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln sind nach 738 Tagen qualvoller Gefangenschaft wieder zurück in Israel. Alon Ohel, Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, Eitan Mor, Gali und Ziv Berman sowie Omri Miran hätten gemeinsam mit dem israelischen Militär die Grenze nach Israel überschritten, teilte die Armee am Morgen mit. Ohel sowie Gali und Ziv Berman sind Deutsch-Israelis. Die israelische Regierung umarme die Freigekommenen, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Morgen in einer Mitteilung. Man werde sie und ihre Familien während des gesamten Aufnahme- und Rehabilitationsprozesses begleiten. Die freigelassenen Geiseln seien auf dem Weg zum ersten Aufnahmeort im Süden Israels, wo sie mit ihren Familien wiedervereint werden, teilte die Armee weiter mit. Man sei bereit, weitere Geiseln aufzunehmen. Eine zweite Übergabe sollte in Kürze stattfinden. Insgesamt sollen heute die restlichen 20 lebenden Geiseln aus dem Gazastreifen freikommen, darunter vier Deutsch-Israelis.
+++ Wadephul über gestartete Geisel-Übergabe: "Sehr bewegend" +++
Außenminister Johann Wadephul nennt die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln "sehr bewegend". "Ein Moment der Freude, aber auch ein Moment der Beklommenheit, denn wir wissen natürlich, dass manche wirklich nur noch als Tote zurückkehren", sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. "Es ist sehr bewegend, weil unter den Freigelassenen ja auch etliche sind, die die deutsche Staatsangehörigkeit haben." Auf die Frage, ob er an einen echten Frieden in der Region über die nächsten Tage und Wochen glaube, antwortete Wadephul: "Ich glaube daran, weil ich festgestellt habe, dass beide Seiten verstanden haben, dass auf militärischem Wege mit Kampf, mit Gewalt, mit Töten, mit Gefangenhalten keine Lösung zu erzielen ist."
Man sei jetzt an einem guten Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen und Gespräche, die aber auch geführt werden müssten. Einen Einsatz deutscher Soldaten halte er in der Region jedoch nicht für die beste Lösung. "Wir werden sicherlich unseren Beitrag leiden. Deutschland wird einen entscheidenden Beitrag zum Wiederaufbau leisten. Das ist in der Bundesregierung vereinbart."
+++ Hamas: Wir verpflichten uns der Waffenruhe und Zeitpläne +++
Nach Freilassung der ersten von der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln hat die islamistische Hamas sich der Waffenruhe mit Israel verpflichtet. "Wir bekräftigen unsere Verpflichtung zur erreichten Vereinbarung und den damit verbundenen Zeitplänen, solange sich die Besatzung (Israel) daran hält", teilte der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, mit. Die Einigung bezeichnete sie als Ergebnis der Standhaftigkeit des palästinensischen Volks im Widerstand gegen Israel.
Die Hamas warf Israel vor, alle Bemühungen zu einem Kriegsende in Gaza schon in den ersten Monaten torpediert zu haben. Demnach habe die israelische Regierung ihrem "Instinkt der Brutalität und der Rache" nachgehen wollen. Israel habe sich im Krieg nun ergeben, nachdem es Israels Militär nicht gelungen sei, die Geiseln durch militärischen Druck zu befreien.
+++ Erste Geiseln an israelische Armee übergeben +++
Die ersten sieben von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln sind in den Händen der israelischen Armee. Dies teilte das Militär nach der Übermittlung durch Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mit.
+++ Bericht: Geiseln konnten selbstständig in Rot-Kreuz-Autos steigen +++
Die ersten sieben Geiseln, die von der Hamas an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben wurden, sind laut einem Medienbericht in gutem Zustand. Der TV-Sender N12 berichtete, alle sieben befänden sich in Fahrzeugen des Roten Kreuzes im Gazastreifen. Sie sollten bald der israelischen Armee übergeben werden. Alle hätten sich aus eigener Kraft in die Autos bewegen können. Es handelte sich Medienberichten zufolge um Alon Ohel, Gali und Ziv Berman, Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, Eitan Mor, Omri Miran. Die ersten drei sind auch deutsche Staatsbürger.
+++ Jubel in Israel nach Beginn der Geisel-Freilassung +++
In Israel haben Berichte über die Freilassung der ersten sieben von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln für riesige Erleichterung und Freude gesorgt. Auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv brach am Morgen unter Tausenden dort versammelten Menschen Jubel aus. Mehrere israelische Medien berichteten, dass sieben der vor mehr als zwei Jahren aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben wurden. Dabei handelt sich demnach um Alon Ohel, Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, Eitan Mor, Gali und Ziv Berman sowie Omri Miran. Alon Ohel, Gali und Ziv Berman sind auch Deutsche. Sie kamen nach insgesamt 738 Tagen in qualvoller Geiselhaft frei. Insgesamt sollen heute 20 der letzten lebenden Geiseln freikommen. Eine zweite Freilassungsrunde wurde um 10.00 Uhr (09.00 Uhr MESZ) erwartet.
+++ IKRK: Übergabe-Operation für Geiseln im Gazastreifen gestartet +++
Die komplizierte Operation zur Übergabe der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln aus Israel hat begonnen. Das teilt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. "Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat eine mehrphasige Operation gestartet, um die Freilassung und Überstellung von Geiseln und Häftlingen im Rahmen eines Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas zu erleichtern", teilt die Organisation mit. "Das IKRK wird auch die Überführung der sterblichen Überreste der Verstorbenen erleichtern, damit die Familien ihre Angehörigen in Würde beerdigen können."
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Das IKRK betont seine Rolle als neutraler Vermittler, der in die Verhandlungen über die Freilassung nicht beteiligt war. Es sei Aufgabe der Parteien, für Sicherheit und Würde zu sorgen. Das IKRK werde aus Respekt vor den Betroffenen weder Bilder von den Freigelassenen noch Videos von der Übergabe veröffentlichen, teilte es mit. Das IKRK hat seit dem Massaker von Terroristen aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober 2023 die Übergabe von 148 Geiseln und 1.931 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen koordiniert.
+++ Berichte: Geisel-Übergabe im Gazastreifen hat begonnen +++
Nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft hat die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln begonnen. Mehrere israelische Medien berichteten am Morgen des 13. Oktober 2025, dass sieben der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben wurden. Insgesamt sollen heute 20 lebende Geiseln freikommen, darunter die Deutsch-Israelis Alon Ohel, Rom Braslavski sowie Ziv und Gali Berman. Drei der vier Deutsch-Israelis kamen den Medienberichten zufolge bereits bei der ersten Übergabe frei.
+++ Hamas veröffentlicht Namensliste von 20 lebenden Geiseln +++
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat vor der erwarteten Freilassung eine Namensliste von 20 lebenden Geiseln veröffentlicht. Der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, habe "beschlossen, die folgenden lebenden zionistischen Gefangenen freizulassen", lautete die Überschrift der auf Telegram übermittelten Liste. Die Namen der Freizulassenden entsprechen den bisher bekannten. Auf der Liste sind auch die Namen der 28 Jahre alten Zwillinge Gali und Ziv Berman, Alon Ohel (24) und Rom Braslavski (21), die neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
+++ Angehörige der Hamas-Geiseln machen sich auf den Weg zum Empfang +++
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Mehrere Familien der Verschleppten haben sich Medienberichten zufolge bereits zum israelischen Militärstützpunkt Reim aufgemacht. Die Basis liegt am Rand des Gazastreifens und dient als erste Anlaufstelle für die Freigelassenen. Dort erwartet die Heimkehrer ein strukturierter Ablauf: Nach der Übergabe durch Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz erfolgen erste medizinische Untersuchungen. Die Befreiten erhalten die Möglichkeit zu duschen und frische Kleidung anzuziehen. Ein erstes Zusammentreffen mit ihren Angehörigen ist ebenfalls vorgesehen. Im Anschluss an diese Erstversorgung werden die Menschen per Hubschrauber in verschiedene Krankenhäuser geflogen. Freiwillige haben nach Angaben der "Times of Israel" bereits Willkommensbanner in den Straßen rund um die Kliniken aufgehängt.
+++ Freilassung der Hamas-Geiseln in zwei Etappen geplant +++
Die Übergabe der 20 Verschleppten findet nach Medienangaben in zwei Phasen statt. Um 08.00 Uhr Ortszeit beginnt die erste Gruppe ihre Freiheit aus dem zentralen Gazastreifen. Die zweite Etappe war ursprünglich für 09.00 Uhr geplant, wurde jedoch auf 10.00 Uhr verschoben. Diese Geiseln kommen aus Chan Junis im Süden sowie weiteren Gebieten des Küstenstreifens. Die Gründe für die zeitliche Verschiebung blieben zunächst unklar. Medienberichte spekulierten über einen möglichen Zusammenhang mit dem für heute erwarteten Besuch von US-Präsident Donald Trump in Israel. Das israelische Militär zeigte sich nach eigenen Angaben "jederzeit" bereit für die Übernahme. Ein Armeesprecher betonte, man sei auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Die Hamas übergibt die Freigelassenen zunächst an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, das sie dann an israelische Soldaten weiterreicht.
+++ Werden alle toten Geiseln fristgerecht an Israel übergeben? +++
Die israelische Armee rechnet nicht damit, dass die Hamas sämtliche sterblichen Überreste innerhalb der vereinbarten Frist übergibt. Ein Militärsprecher erklärte, man gehe davon aus, dass die Terrororganisation die 28 toten Geiseln nicht bis zum 13.10.2025 lokalisieren könne. Die 72-Stunden-Frist war im Rahmen der Waffenruhe festgelegt worden. Bereits während der Verhandlungen über den US-Friedensplan hatte es Hinweise gegeben, dass die Hamas den Aufenthaltsort aller Leichen nicht kenne. Das weitgehend zerstörte Gebiet des Gazastreifens erschwert die Suche zusätzlich. Neben der Hamas hatten sich auch weitere Terrorgruppen am Überfall vom 7. Oktober 2023 beteiligt, bei dem über 250 Menschen verschleppt wurden. Die israelische Armee verwies auf die vertragliche Verpflichtung der Hamas, sämtliche 48 Geiseln zu übergeben - sowohl die Lebenden als auch die Toten.
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+++ Israel muss palästinensische Schwerverbrecher freilassen +++
Im Rahmen des Abkommens verpflichtet sich Israel zur Entlassung von fast 2.000 palästinensischen Gefangenen. Unter den Freizulassenden befinden sich bis zu 250 Personen, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Die Freilassung der Palästinenser erfolgt als Gegenleistung für die Übergabe der letzten Geiseln durch die Hamas. Das Forum der Geiselfamilien betonte in seiner Mitteilung, dass eine vollständige Rehabilitation der israelischen Gesellschaft erst möglich sei, "wenn alle Geiseln zurückgekehrt sind - die Lebenden zur Rehabilitation und die Verstorbenen zur Beisetzung in Israel".
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loc/news.de/dpa/stg
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