Friedrich Merz im Umfrage-Tief: Warum die Union ins Straucheln geraten ist

Friedrich Merz steckt in der Krise: Die Union verliert an Zustimmung, die AfD zieht vorbei, und der Kanzler selbst fällt im Beliebtheitsranking auf einen Tiefpunkt. Die Gründe für das Umfrage-Debakel sind vielschichtig. Ein Kommentar.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Friedrich Merz erlebt eine historische Umfrage-Klatsche. (Foto) Suche
Friedrich Merz erlebt eine historische Umfrage-Klatsche. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Historischer Tiefpunkt für Kanzler Merz: 62 Prozent der Deutschen sind unzufrieden, Union verliert massiv Zustimmung.
  • AfD überholt die Union in Umfragen – Strategie der Nähe zur rechten Partei rächt sich.
  • Wirtschaftsstimmung und soziale Unsicherheit verschärfen das Problem; Union muss dringend Erfolge liefern.

Friedrich Merz erlebt derzeit einen historischen Absturz. 62 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit seiner Arbeit als Bundeskanzler. Im Politiker-Ranking stürzt er auf Platz 18 ab. Nur zwei Politiker schneiden schlechter ab. Und während Merz taumelt, überholt die AfD die Union in den Umfragen auf Bundesebene. Ein Schock für die schwarz-rote Koalition und ein Weckruf für Merz.

Er nimmt die Sorgen der Bürger nicht ernst - Friedrich Merz enttäuscht mit seiner Politik

Warum verliert die Union so rasant an Zustimmung? Zunächst ist da die Diskrepanz zwischen außen- und Innenpolitik. Auf internationalem Parkett punktet Merz. Er verbesserte die Beziehungen zu Frankreich, lieferte einen überzeugenden Auftritt in Washington und hat klare Haltung zur Ukraine. Doch all das nützt nichts, wenn die Bürgerinnen und Bürger im Inland das Gefühl haben, dass der Kanzler ihre Sorgen nicht ernst nimmt. Ob es die angekündigten Reformen oder Investitionsprogramme sind, bislang bleibt der greifbare Effekt für die Bevölkerung aus.

Hinzu kommt die Strategie der Nähe zur AfD, die sich rächt. Merz wollte mit restriktiver Migrationspolitik Stimmen von Rechtsaußen zurückgewinnen. Doch die Rechnung geht nicht auf: Statt sich an die Union zu binden, mobilisiert die AfD eigene Anhänger und zieht an der Union vorbei.

Union verharrt auf altem Kurs

Ein weiterer Faktor ist die Wirtschaftsstimmung. Die Erwartungen der Deutschen verschlechtern sich dramatisch: 64 Prozent rechnen mit einer negativen Entwicklung der Wirtschaft. Wer wirtschaftliche Sorgen nicht spürt, wird schnell als inkompetent wahrgenommen. Und in Sachen soziale Sicherheit trauen 74 Prozent der Bevölkerung Union und SPD nicht zu, die dringend notwendigen Reformen umzusetzen.

Die Botschaft ist klar: Die Union darf nicht auf ihrem alten Kurs verharren. Sie muss inhaltliche Erfolge liefern, statt auf Symbole zu setzen. Außerdem darf sie sich nicht länger von extremen Randpositionen treiben lassen. Ansonsten droht der Trend, dass die AfD nicht nur in Umfragen, sondern auch in Parlamenten weiter an Boden gewinnt, während Merz weiter im Umfragekeller verschwindet.

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